Füchse gleichen wahren Finalkampf gegen Tölz ausOberliga-Play-offs
Die Bilanz: Zwei verletzte Spieler, jeweils eine Spieldauerstrafe auf beiden Seiten und ein 3:2 (2:1, 0:0, 0:1, 1:0)-Sieg der Füchse nach Verlängerung.
Damit steht bereits fest, dass die Füchse am Freitag, 19.30 Uhr, ein weiteres Heimspiel im Finale bestreiten werden. Zunächst geht es am Mittwoch, 19.30 Uhr, in Bad Tölz los.
Es ging aus Duisburger Sicht bestens los. 2812 zahlende Zuschauer in einer allerdings rappelvollen Scania-Arena – Kinder unter zwölf kommen ja bekanntlich kostenlos ins Stadion – sorgten für gute Stimmung. Und dann noch zwei schnelle Tore: 41 Sekunden waren gespielt, als Patrick Raaf-Effertz einfach mal abzog und Löwen-Goalie Andreas Jenike düpierte. Als Norman Hauner in der fünften Minute auf 2:0 erhöhte, war alles auf einem guten Weg. Die Füchse waren besser und scheinbar sicher vorne. Ein Powerplay nutzten die Tölzer in der 18. Minute durch Ex-Fuchs Johannes Sedlmayr zum Anschluss und waren spätestens damit wieder im Spiel. „Wir nehmen uns ja ab und zu eine Schaffenspause. Das war diesmal schon im ersten Drittel der Fall“, sagte EVD-Kapitän Michael Hrstka.
So weit, so gut. Als Daniel Huhn nach einem Zweikampf am Tor verletzt liegen blieb – er hatte in einem Zweikampf sich die Schulter ausgekugelt – wendete sich das Blatt. Nicht unbedingt spielerisch, allerdings vergaßen die Füchse fortan ihre Chancen zu nutzen. Dreimal stand ein Schwarz-Roter frei vor Jenike, ein weiterer Torerfolg blieb aber aus. Die Aufregung begann in der 30. Minute: Dennis Fischbuch wurde per Ellbogencheck niedergestreckt – ein Pfiff blieb danach aber aus. Drei Unparteiische auf dem Eis – und keiner hat’s gesehen. Der Spieler war kurz bewusstlos und wurde ins nahe Krankenhaus gebracht.
Die Folge davon war eine Massenschlägerei mit einer Spieldauer gegen den Tölzer Peter Lindlbauer und einer gegen Duisburgs Benjamin Hanke wegen angeblichen Flaschenwurfs. Dass dieser von Co-Trainer Matthias Roos ausging, schien die Schwarz-Weißen ebenfalls nicht zu stören. „Ich habe das den Schiris gesagt und mich auch für diese Unsportlichkeit entschuldigt“, sagte Roos. Dennoch blieb es dabei. Dann lief Alexander Preibisch bei drei gegen drei Spielern auf dem Eis alleine aufs Tölzer Tor. Er wurde gefoult, es gab eine Strafe – aber nicht den fälligen Penalty. Und als die Füchse Sekunden vor dem 2:2-Ausgleich durch Sedlmayr (53.) ein Foul reklamierten, lagen sie wohl ebenfalls nicht falsch.
Dann der ohrenbetäubende Jubel. Nachdem die Füchse eine vierminütige Unterzahl in der Overtime überstanden hatten, traf Diego Hofland (69.) im Powerplay zum Sieg. Bei allem Ärger war es eben auch ein echter Play-off-Kampf. Franz Fritzmeier senior nahm die Niederlage sportlich. „So etwas wollen die Zuschauer sehen. Das sorgt für Gesprächsstoff“, sagte der Tölzer Sportdirektor.
„Wir sind halt gut im Penaltykilling. Das hat heute das Spiel entschieden“, so Hrstka. Auch der Tölzer Trainer Florian Funk erkannte dort den Knackpunkt. „Dass wir die vier Minuten Überzahl in der Verlängerung nicht genutzt haben, war der Knackpunkt.“ Zufrieden war freilich Franz Fritzmeier junior, der Trainer der Füchse: „Ich habe großen Respekt vor meiner Mannschaft, wie sie heute gefightet hat.“ Beide Coach sagten fast in den gleichen Worten: „Der Schiri hat das Spiel aus der Hand gegeben.“
Tore: 1:0 (0:41) Raaf-Effertz (Schöbel), 2:0 (4:18) Hauner (Klingsporn), 2:1 (17:27) Sedlmayr (Strobl, Pfleger), 2:2 (52:45) Sedlmayr (Dubé/5–4), 3:2 (68:11) Hofland (Gogulla, Breitkreuz/ 4-3). Strafen: Duisburg 26 + Spieldauer (Hanke), Bad Tölz 16 + 10 (Ehliz) + 5 + Spieldauer (Lindlbauer). Zuschauer: 2812.