Füchse gewinnen mitreißendes Spitzenspiel
Toni Bader erzielte zwei Tore, kassierte im ersten Drittel eine "Zehner" und im zweiten Drittel eine Spieldauerstrafe. (Foto: Roland Christ - www.rc-du.de)„60 Minuten lang war das ein körperbetontes Spiel“, bestätigte Nauheims Coach Fred Carroll. „Bei fünf gegen fünf waren wir gleichwertig. Unsere Unterzahl war gut. Unsere Überzahl war“ – ergänzen wir das Zitat hier einmal auf bescheiden. Das tatsächliche Wort fängt jedenfalls ganz ähnlich an.
Dabei hatten beide Teams genügend Gelegenheit ihre Special Teams in allen Varianten zu testen. 70 Minuten sprach Schiedsrichter Christian Neubert gegen Duisburg, 62 gegen Bad Nauheim aus. Zweimal überstanden die Füchse gar eine 3:5-Unterzahl. Und auch auf EVD-Seite überzeugte das Penalty Killing. Und drei von vier Treffern markierten die Duisburger zudem im Powerplay.
Sollten Füchse und Rote Teufel auf Rang zwei und drei einlaufen, sehen sich die beiden Kontrahenten bereits in der Zwischenrunde, die am 4. März beginnt, wieder. Kein Wunder also, dass beide Teams ihre Claims ziemlich genau absteckten. Schon früh gerieten die Spieler aneinander. Da half auch ein Gespräch des Unparteiischen in der ersten Pause mit den beiden Trainern nichts. Zu intensiv wurde die Partie in Play-off-Qualität – sehr zur Freude der knapp 1100 Fans, die ein starkes Spiel geboten bekamen.
Die 2:0-Pausenführung nach 20 Minuten ging auf das Konto von Toni Bader. Erst ein Schlagschuss von der blauen Linie in Überzahl, dann ein Schlenzer aus gleicher Position bei vier gegen vier brachten die verdiente Führung, der in vielen Situationen tonangebenden Gastgeber. Allerdings scheiterten die Gäste wenn nicht am bärenstarken Björn Linda im Duisburger Tor dann am Pfosten wie Tobias Schwab in der elften Minute. Nauheim blieb im Spiel, doch die EVD-Defensive stand – wie auch in der 27. Minute, als Michael Hrstka den durchgebrochenen Landon Gare im letzten Moment entscheidend störte. Das 3:0 fiel ebenfalls in Überzahl: Markus Schmidt zog ab – und Mats Schöbel fälschte die Scheibe direkte vor ECN-Keeper Stephen Ritter ab.
Kurz darauf gab es eine Schrecksekunde. Der Duisburger Verteidiger Nickolas Bovenschen wurde von einem Puck im Nacken getroffen und musste mir Verdacht auf Gehirnerschütterung und Schleudertrauma einschließlich Erinnerungslücken ins Krankenhaus gebracht werden. Zudem kassierte Toni Bader, der bereits in der 20. Minute seine dritte „Zehner“ kassiert hatte, in der 39. Minute eine direkte Spieldauerstrafe und fällt damit in Hamm aus.
Zwar verkürzte Bad Nauheim in der 43. Minute durch Jannik Striepeke auf 1:3, doch ein weiteres Powerplaytor von Brad Burym brachte den Endstand. Der EVD kann nun mit drei Siegen in den letzten drei Spielen am letzten Spieltag noch den zweiten Platz erklimmen, sollte beim Ruhrderby am Westbahnhof am letzten Spieltag der Hauptrunde ein finaler Sieg gelingen.
Tore: 1:0 (9:20) Bader (Fiedler, Burym/5-4), 2:0 (18:41) Bader (Taube, Selivanov/4-4), 2:0 (30:23) Schöbel (Schmidt, Fiedler/5-4), 3:1 (42:44) Striepeke (Piwowarczyk, Kohl), 4:1 (53:06) Burym (Fiedler, Selivanov/5-4). Strafen: Duisburg 40 + 10 + Spieldauer (Bader), Bad Nauheim 32 + 10 (Althenn) + 10 (Kohl) + 10 (Gare). Zuschauer: 1024. (the)