Freiburg: EHC wartet weiter auf ein Erfolgserlebnis
Freiburger Rumpftruppe verliert 5:6 in HannoverGegen die Starbulls Rosenheim kassierte der EHC Freiburg seine nunmehr
siebte Niederlage in Folge. In den letzten drei Spielen holten sich die
Wölfe zwar jeweils einen Punkt, den Zusatzpunkt musste man aber auch
diesmal dem Gegner überlassen. Beide Trainer hatten zwei Ausfälle zu
verzeichnen, Gäste-Coach Markus Berwanger musste nicht nur auf den
Langzeitverletzten Bernhard Kühnhauser verzichten, sondern auch auf
Urgestein Mondi Hilger (Muskelverletzung). Sein Gegenüber, Sergej
Svetlov, musste ohne den gesperrten Mamonovs sowie kurzfristig auch
ohne Verteidiger Thomas Gaus planen. Gaus hatte im Morgentraining einen
Schuss an den Fuss abbekommen. Eine erste Untersuchung im Krankenhaus
ergab noch keine genauen Kenntnisse über die Verletzung, am heutigen
Samstag soll ein weiterer Besuch in der Klinik Klarheit bringen.
Zum Spielverlauf: Die ersten Torchancen gehörten dem EHC
Freiburg, der in Überzahl zweimal am Rosenheimer Schlussmann Danijel
Kovacic scheiterte. Wie man seine Möglichkeiten eiskalt ausnutzt,
demonstrierten die Gäste in der 5.Minute. Smith, Kujala und Gottwald
konterten gegen zwei Wölfe-Verteidiger, den ersten Versuch von Gottwald
konnte Knudsen noch abwehren, den Abpraller schnappte sich aber Kujala
und brachte rund 30 mitgereiste Starbulls-Fans zum Jubeln.
Kaltschnäuzig präsentierten sich die Gastgeber schließlich in
Unterzahl, als Hoffmann einen Konter zum Ausgleich verwertete. Der
Treffer gab dem EHC Aufwind, zunehmend wurde der Druck auf das
gegnerische Tor erhöht. Erfolgreich, wie sich nach 18 Spielminuten
herausstellte. Kotasek überwand Kovacic mit einem Handgelenkschuss in
den Winkel. Brenzlig wurde es gegen Drittelsende, als Freiburg zwei
Mann auf der Strafbank hatte, doch die Wölfe retteten sich in die
Pause.
Zwar überstand Freiburg die doppelte Überzahl unbeschadet, doch
in einem folgenden Powerplay wussten die Starbulls ihre Chance zu
nutzen. Erneut war es ein Abpraller, den diesmal Ryan Smith zum 2:2 ins
Tor einschob. Die passende Antwort des EHC ließnicht lange auf sich
warten - drei Minuten später gelang Marcel Koch sein erstes Saisontor
und die Führung war wiederhergestellt. Es war das Signal für einen
offenen Schlagabtausch, auf beiden Seiten brannte es vor den Toren. So
bot sich den Gastgebern in der 32..Minute die Chance, auf 4:2 zu
erhöhen. Kotasek hatte sich durchgesetzt, konnte sich hinter dem
gegnerischen Tor einen Überblick verschaffen und bediente den
heranstürmenden Hoffmann. Der EHC-Verteidiger schlenzte die Scheibe an
Kovacic vorbei - sein zweites Tor an diesem Abend. Rosenheim reagierte
auf das vierte Gegentor kämpferisch und verstärkte seine
Offensivbemühungen. Im Mittelabschnitt sollte sich dies jedoch noch
nicht auszahlen.
Anders im dritten Drittel. Juniorennationalspieler Akdag
stocherte nach 43 Minuten die Scheibe über die Linie und die Starbulls
waren wieder dran. Nun drängten die Gäste noch vehementer auf den
Ausgleich - die Wölfe störten die Rosenheimer dabei jedoch durch einen
weiteren Treffer. Tobias Samendinger brachte einen Abpraller unter
Mithilfe eines Gegenspielers ins Tor, Freiburg hatte sich wieder etwas
Luft verschafft. Rosenheim zeigte sich unbeeindruckt und als sich die
Wölfe einen schweren Fehler leisteten, schlugen die Gäste zu.
Neundorfer und Gottwald konterten allein gegen Ketter und abermals
führte ein Abpraller zu einem Torerfolg der Starbulls. Freiburgs Psyche
war angeknackst, zumal auch die konditionellen Reserven zunehmend
schwanden. Ganz anders die Gäste, sie wussten um ihre Chance, nochmal
ausgleichen zu können. Und begünstigt durch einen kapitalen
Abwehrfehler der Freiburger Defensive besorgte Kujala das 5:5.
Das Zittern begann, doch weder die letzten Minuten des
Schlussabschnitts, noch die Verlängerung brachten eine Entscheidung. So
ging es ins Penaltyschießen, bei dem für Freiburg lediglich Kotasek
erfolgreich war, während für Rosenheim Neundorfer und Kujala treffen
konnte. Rosenheim holte sich den Zusatzpunkt, Freiburg verpasste die
Gelegenheit, mit einem Sieg den ersten Schritt aus dem momentan Tief zu
machen.
Freiburg hätte sich den Sieg sichern können, doch brachte man
sich durch eigene leichtsinnige und schwere Fehler selbst um ein
Erfolgserlebnis. Auf der anderen Seite gaben die Rosenheimer die Partie
nie verloren und konnten im letzten Drittel die Gastgeber vor allem
läuferisch dominieren. Der EHC versäumte es, mit konzentrierter
Abwehrarbeit etwaige Gefahren vor dem eigenen Tor zu entschärfen.
Trotz der Niederlage, aber dank des einen Punktes kletterte der
EHC Freiburg in der Tabelle dennoch von Rang 9 auf den siebten Platz.
Am Sonntag sind die Wölfe bei den Blue Devils Weiden zu Gast
(Spielbeginn 18:30 Uhr). (ehcf.de)
Statistik:
EHC Freiburg - Starbulls Rosenheim 5:6 n.P. (2:1, 2:1, 1:3)
0:1 (04:30) Kujala (Gottwald, Smith)
1:1 (06:58) Hoffmann (Kotasek) 4-5
2:1 (18:01) Kotasek (Hoffmann (Henkel) 5-4
2:2 (23:39) Smith (Senger) 5-4
3:2 (26:45) Koch (Rajnoha, Billich)
4:2 (31:42) Hoffmann (Kotasek, Khaidarov)
4:3 (43:08) Kempf (Wenzel, Weiszdorn)
5:3 (46:20) Samendinger (Khaidarov, Bartosch)
5:4 (49:30) Gottwald (Neundorfer, Krüger)
5:5 (52:23) Neundorfer (Kujala, Smith)
5:6 Kujala (Penalty)
Strafen: Freiburg 14 - Rosenheim 10
Schiedsrichter: Sicorschi (Waldkraiburg)
Zuschauer: 1263
Spieler des Abends: Kotasek (Freiburg) - Gottwald (Rosenheim)