"Feiertag" bei den Tölzer Löwen

Zieht man die wortwörtliche
Bedeutung des Begriffs „Feiertag“ heran, so haben sich die Tölzer Löwen einen
idealen Zeitpunkt ausgesucht, um ihre Anhänger in Hochstimmung zu versetzen.
Mit 4:2 (0:0, 3:0, 1:2) besiegten die Isarwinkler nämlich am siebten Spieltag
den SC Riessersee im Lokalderby und schnappten den Werdenfelsern damit die Tabellenführung
weg. Vor knapp 3500 Zuschauern waren die ersten Minuten des zweiten Abschnitts
Spiel entscheidend. Drei schnelle Tölzer Tore brachten die Mannen von Axel
Kammerer auf Kurs. Überragender Akteur
auf dem Eis war der Tölzer Yanick Dubé als unermüdlicher Antreiber und
Initiator der beiden ersten Treffer.
Die Kulisse in der
Hacker-Pschorr-Arena war prächtig. Entsprechend den Platzierungen beider Teams
füllte sich das Stadion in einem Maße, das man sich in Bad Tölz gerne öfter
wünschen würde. Freilich waren auch die Gästefans zahlreich vertreten. 400 Fans
aus dem Werdenfelser Land sorgten für einen lautstarken Gegenpol zum heimischen
Fanblock. Nach von Taktik und Disziplin geprägten ersten zwanzig Minuten ohne
Treffer auf beiden Seiten, begann Abschnitt zwei mit einem Paukenschlag. 18
Sekunden waren gespielt, als Yanick Dubé durch die Garmischer Abwehr flitzte
und per Rückhand mustergültig auf Kurt MacSweyn ablegte. Gegen den Schuss des
Kanadiers war Mark McArthur machtlos. Ein Appetithappen für die Zuschauer, dem
drei Minuten später das Highlight des Abends folgte. Jan Schinköthe passte von
der blauen Linie auf Dubé, der mit direktem Spiel weiter auf den
einschussbereiten Stefan Endraß. Ein Treffer, der entsprechend Applaus verdient
hat, jedoch umgehend vom nächsten Torjubel übertüncht wurde. Einmal mehr war es die
vierte Reihe, die sich gelungen in Szene setzen konnte. Melcherts Dribbling
über Links konnte die SCR-Verteidigung so gerade noch stoppen, gegen den
Nachschuss von Thomas Fritzmeier war für den am Boden liegenden McArthur allerdings
nichts mehr auszurichten. War das schon die Vorentscheidung ? Es schien fast so
! Vergessen darf man dabei jedoch nicht, dass unmittelbar nach dem 1:0 Marcus
Bleicher eine formidable Gelegenheit zum Ausgleich hatte, an Marko Suvelo aber
nicht vorbei spitzeln konnte. SCR-Coach Brockmann sprach hinterher von
fehlender Entschlossenheit bei den eigenen Möglichkeiten. Ein Fehler von Adam
Borzecki zu Beginn des Schlussdrittels ermöglichte Butzi Mayr, dem
zuverlässigsten Schützen der Gäste, den frühzeitigen Anschlusstreffer. In der
verbleibenden Viertelstunde fehlte den nur mit drei Reihen agierenden
Werdenfelser ein wenig die Kraft, um noch einmal entscheidend gegen die
physisch starken Tölzer zurückzuschlagen. Als das Tor von McArthur zum Ende hin
verweist war, schob sich Kurt MacSweyn mit seinem zweiten Tor an diesem Abend
an die Spitze der Torjägerliste.
Ebenfalls Spitze sind die
Löwen nunmehr in der Tabelle. Ein Umstand, den Kammerer als Belohnung für die
harte Arbeit seiner Mannschaft in den letzten Wochen sieht. Als Sieg bringenden
Faktor hat der 42jährige allerdings die Leistung eines Einzelnen ausgemacht:
„Yanick Dubé hat heute den Unterschied gemacht.“ (or)
EC Bad Tölz - SC Riessersee
4:2 (0:0,3:0,1:2)
Tore: 1:0 (20:18) MacSweyn (Dubé, Borzecki, 5-4), 2:0 (23:07) St. Endraß
(Dubé, Schinköthe), 3:0 (23:49) Fritzmeier (Melchert, Albanese), 3:1 (44:54)
Mayr (Ludwig, 5-4), 4:1 (59:14) MacSweyn (ENG), 4:2 (59:32) Self (Storf,
Ludwig, 5-4)
Schiedsrichter: Ninkov
(Reutlingen)
Strafminuten: Bad Tölz 16
- Riessersee 20 + 10 (Galbraith)
Zuschauer: 3271
Spieler des Spiels: Yanick
Dubé