Falken: Zwei unberechenbare Spiele

Am Freitag gastieren die Heilbronner Falken beim EC Peiting. Kaum ein
Verein hat in den letzten sieben Spieltagen solche Höhen und Tiefen
erlebt wie die Peitinger. Siege gegen Ratingen und Hannover stehen
Niederlagen gegen die Junior-Eisbären aus Berlin und dem TEV Miesbach
gegenüber. Die Unkonstanz liegt möglicherweise an der fast komplett neu
besetzten Mannschaft.
Im Tor vertraut man weiter auf die Künste von Varian Kirst. Er bewies
bereits letzte Saison, dass er zu den Besten der Liga gehört, und
dürfte mit einer etwas stabileren Verteidigung zu einer nochmaligen
Leistungssteigerung fähig sein. Hinter ihm steht mit Florian
Hechenrieder eine talentierte, aber unerfahrene Nachwuchshoffnung.
Um auch vor Kirst für Sicherheit zu sorgen, haben die Elche nicht
gerade wenig in die Abwehr investiert. Jason Lundmark (Colorado
Eagles/CHL) ersetzte kurzfristig den verletzten Alexandre Pagé, als
weiterer Kontingentspieler war Jeremy Schreiber (Charlotte
Checkers/ECHL) im Team des EC, doch dieser verschwand in einer Nacht-
und Nebelaktion am vergangenen Wochenende aus Peiting. Für frischen
Wind sorgen beiden Landsberger Aufstiegsstützen Werner Kößl und
Alexander Wedl, der mit einer Förderlizenz der Frankfurt Lions
ausgestattete letztjährige Essener Peter Baumgartner und der junge
Fabian Weyrich, welcher langsam an Oberliganiveau herangeführt werden
soll. Abgerundet wird die neue ECP-Verteidigung durch die „alten“
Thomas Zeck, Markus Gleich und Mario Kögler.
Auch die Veränderungen im Sturm können sich sehen lassen. Für Kyle
Doyle und Daniel Jonsson kamen die jungen Kanadier Ty Morris (South
Carolina/ECHL) und Ryan Huddy (Bemidji State/CHA). Letzterer ist im
Moment der Topscorer der Oberliga. Die wirklich spürbare Verstärkung
für den ECP bilden aber die beiden vom SC Riessersee gekommenen Simon
Maier und Anton Saal, beides schon in jungen Jahren gute
Oberligaspieler, denen man zutrauen kann, sich in Peiting weiter nach
vorne zu entwickeln, sowie Andreas Guggenmos, der wie Kößl und Wedl von
Aufsteiger Landsberg kommt und im Kader des ECP eine echte Leaderrolle
einnehmen sollte. Ein weiterer Neuzugang ist der 20-jährige Nicolaus
Meier. Er brachte es letzte Saison auf 60 Einsätze für Bad Tölz in der
2. Bundesliga. Aus dem Vorjahr geblieben sind die Leistungsträger
Rainer Hain und Markus Keppeler. Dritter im Bunde, der auch für
Kooperationspartner Frankfurt spielberechtigt ist, ist der erst
18-jährige Thomas Oppenheimer, der es für den ECP schon im Vorjahr auf
16 Punkte brachte. Adrian Hack, Klaus Müller und Domenik Krabbat,
allesamt auch schon letzte Saison für den ECP in der Oberliga auf dem
Eis, vervollständigen den vielleicht stärksten, in jedem Fall aber am
schwierigsten auszurechnenden ECP-Sturm der letzten Jahre.
Betrachtet man sich die Tabellen im Einzelnen, so kann es am Freitag
nur einen Sieger geben. Peiting konnte noch keines seiner Heimspiele
gewinnen, wogegen Heilbronn alle Auswärtsspiele für sich entschied.
Der zweite Gegner am Wochenende ist der TEV Miesbach. Auf dem
vorletzten Tabellenplatz gelangen den Bayern jedoch auch schon
Überraschungen. Wurde das Team von Rudi Sternkopf zu Beginn der Saison
noch regelrecht abgeschlachtet (gegen die Falken 7:1, Bad Tölz gewann
gar 12:1), gelang gegen Peiting ein 3-Punkte-Sieg, gegen Freiburg und
Weiden unterlag man erst nach der regulären Spielzeit und sicherte sich
so einen Punkt.
Erfolgreichster Akteur im Kader ist der Kanadier Matt McCarthy, der auch gegen Heilbronn traf.
Miesbach ist für die Falken in den gesamten Spielzeiten der Oberliga
immer ein unangenehmer Gegner gewesen. Diese Saison gelang erstmals ein
deutlicher Sieg in Bayern, jetzt soll auch die allgemeine Heimschwäche
der Falken ein Ende finden.
FG82