Falken: Weibler per Shorthander zum Gamewinner
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamIn einem nervenaufreibenden Spiel siegten die Heilbronner Falken am
Ende knapp, aber verdient gegen die Ratingen Ice Aliens. Die Gäste
waren nur mit 14 Feldspielern angetreten und mussten auf hochkarätige
Namen wie Mulock, Smith und Engel verzichten. Trotzdem schlug sich
Ratingen sehr wacker, ein Kräfteverschleiß machte sich lange nicht
bemerkbar.
Im ersten Drittel war es eine gute und schnelle Partie, die beide Teams
den 1.410 Zuschauern boten, wobei die Falken deutlich mehr Spielanteile
und auch mehr Torchancen hatten. Doch während in den letzten
Heimspielen die Chancenverwertung eine Stärke des Teams war, wollte
dies heute überhaupt nicht klappen. Ratingen war dagegen cleverer vor
dem Tor, als in der 7. Minute Taube zwei Abwehrspieler auf sich zog und
Vogl prüfte, Martens war zur Stelle und staubte zum 0:1 ab. Heilbronn
machte in der Folgezeit das Spiel und spielte sich zahlreiche
Möglichkeiten heraus, doch im Abschluss agierte man oft zu kompliziert
oder hatte auch Pech, während die Ice Aliens immer noch einen Schläger
oder Schlittschuh dazwischen bekamen und auch auf einen starken Ronny
Glaser im Tor bauen konnten. In einem sehr fairen ersten Drittel
schienen die Gäste die Führung gerade in die Pause zu retten, als Kohl
in Überzahl abzog und dieser "Sonntagsschuss" den Weg ins Netz fand -
die einzige Szene, in der der Gästekeeper richtig alt aussah.
Nach diesem hochverdienten Ausgleich - ein 3:1 wäre nach Chancen
angemessen gewesen - stürmten die Falken auch zu Beginn des zweiten
Drittels, doch das Schusspech im Abschluss setzte sich nahtlos fort.
Binnen drei Minuten trafen sowohl Calce als auch Stanley das Aluminium.
So konnte Ratingen das Spiel offen halten - und durch seine erste klare
Torchance im mittleren Abschnitt abermals in Führung gehen. In Überzahl
kam Martens frei vor Vogl zum Schuss und traf zum 1:2. Es folgte die
schwächste Phase des HEC, der sich im weiteren Verlauf des Drittels
schwer tat, sich von diesem Rückschlag zu erholen. Ratingen war nun das
bessere Team und hätte in einigen Szenen nachlegen können, doch
Förderlizenzkeeper Vogl rettete den Falken den knappen Rückstand in die
Pause.
Das Schlussdrittel sollte dann von Emotionen geprägt sein. Zunächst kam
Heilbronn weiterhin nicht richtig zum Zuge, Ratingen verteidigte
geschickt und schien kräftemäßig nicht nachzulassen. Aber in der 46.
Minute war es doch passiert, in einem Getümmel vor dem Ratinger Tor war
es schließlich Calce, der den Puck im x-ten Versuch zum 2:2 über die
Linie drückte. Anderthalb Minuten später Aufregung hinter dem
Heilbronner Tor: Calce hatte eine Strafe wegen Beinstellen kassiert und
geriet mit seinem Gegenspieler aneinander, der anschließend an der
Lippe blutete. Das solide agierende Schiedsrichtergespann entschied
nach einiger Beratung auf 2+5+Spieldauerdisziplinarstrafe gegen den
Falken-Stürmer, der sich einen Check gegen den Kopf geleistet haben
soll. Dies war schwer erkennbar, doch Trainer Rossi meinte nach dem
Spiel, dass sich das Team nicht beschweren konnte. So mussten die
Falken sieben Minuten in Unterzahl überstehen und schlugen sich
bravourös. Es folgten die besten Szenen der Gastgeber, die nun über
sich hinauswuchsen und sogar den Siegtreffer erzielten. Fischer tankte
sich über die linke Seite durch, bediente den mitgelaufenen Weibler,
der Glaser zum 3:2 bezwang. Auch danach hatten Petrozza und Caig
weitere Chancen zur Vorentscheidung, während bei Ratingen in den
letzten zehn Minuten die Konzentration und Kraft etwas abzubauen
schien. Klare Chancen konnten sich die Gäste nun trotz Überzahl kaum
herausspielen und leisteten sich selbst noch drei Strafzeiten, so dass
eine Schlussoffensive nur in der letzten Minute zustande kommen konnte.
Der HEC verpasste es, bei einer Minute 5-gegen-3 die Entscheidung zu
erzwingen, und musste noch einmal zittern, doch am Ende blieben alle
drei Punkte in Heilbronn.
Aufgrund der deutlich größeren Spielanteile geht der Sieg sicherlich in
Ordnung, doch das ersatzgeschwächte Ratinger Team präsentierte sich als
starker Gegner, der mit etwas Glück auch den Sieg hätte davontragen
können. Am Ende muss noch in Sachen J.F. Caudron Entwarnung gegeben
werden, nachdem dieser eine Minute vor dem Ende auf dem Eis liegen
geblieben war: Es liegt keine Verletzung vor, dem Falken-Kapitän war
nach einem Check nur eine Weile die Luft weggeblieben.
Die Statistik in Kurzform:
Tore: 0:1 Martens 7., 1:1 Kohl 20. 5-4, 1:2 Martens 33., 2:2 Calce 46.,
3:2 Weibler 50. 4-5; Strafminuten: Heilbronn 15+20 (Calce), Ratingen
18; Schiedsrichter: Heffler; Zuschauer: 1.410