Falken rupfen Indians
Erster Neuzugang der IndiansMit einem in der Höhe absolut verdienten 3:6 verloren die
Hannover Indians ihr gestriges Heimspiel gegen die Falken aus Heilbronn.
Das Spiel: Er war sowas wie der Mann
des Spiels bei den Hannover Indians. Stürmer Jordan Webb setzte im Spiel gegen
die Falken die Akzente auf dem Eis. Erst leitete er mit einem Puckverlust an
der Mittellinie die Führung der Gäste ein. Dann war er der wenigen Spieler in
den Reihen seiner Indians, die auch nur annähernd ihr Leistungspotential
zeigten. Zu guter Letzt lieferte er sich sechs Minuten vor Ende der Partie mit
dem Heilbronner Fabio Carciola eine handfeste Schlägerei, die für beide mit
einer Spieldauerdisziplinarstrafe endete.
Das
Unheil für die Niedersachsen begann mit dem bereits erwähnten Puckverlust von
Webb nach drei Minuten, die Luigi Calce für die Gäste ausnutzte. Danach die
Indians bemüht zum Ausgleich zu kommen, hatten in der sechsten Minute durch
zwei Butler Schlagschüsse die Gelegenheit zum Ausgleich, doch der Indians
Verteidiger verfehlte sein Ziel nur knapp. Quasi im Gegenzug der nächste
Nackenschlag für das Thomson Team. Die Falken in Überzahl, ein Schlagschuss von
Trevor Jon Caig fand den Weg ins Tor des unsicheren Kondelik-Ersatzes Sandro
Agricola.
Wie
so oft in dieser Saison mussten die Indians sehr viel kräfteraubenen Aufwand
betreiben, um den Rückstand aufzuholen. Es sollte vorerst gelingen. Nach elf
Minuten fälschte Jan Welke einen Butler Schuss zum 1:2 ab. War es bereits eine
Partie mit Play-Off-Charakter, so wurde die Partie mit fortlaufender Spielzeit
noch intensiver. Beide Teams schenkten sich nichts, 30 Strafminuten nach dem
ersten Abschnitt auf dem Konto der Falken sprechen da eine deutliche Sprache.
Erneuter Jubel im Eisstadion am Pferdeturm brandete nach
29 Minuten auf. Jamie Chamberlain erzielte aus dem Gewühl heraus den Ausgleich
für seine Mannschaft. Doch lange sollte das Remis nicht halten. Nur drei
Minuten später fast schon komisch anmutende Abwehrversuche der
Indians-Verteidigung, die den Puck nicht aus ihrem Drittel brachten. Calce
bedankte sich mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend. Als Markus Rohde in
der 34. Minute mit einem Konter in Unterzahl das 3:3 auf dem Schläger hatte,
aber an Falken-Neuzugang Glaser scheiterte, war dies sowas wie die
Vorentscheidung. Carciola (36.) und Blank (49.) schraubten das Ergebnis auf
2:5. Ein letztes Aufbäumen der Hannoveraner gab es mit dem 3:5 durch Staltmayr
(55.), doch erneut Calce erzielte per Empty-Net-Goal den 3:6 Endstand her.
Am Rande: Zufrieden zeigte sich Ricco
Rossi nach dem Spiel auf der Pressekonferenz. „Es war heute ein heißes Spiel
von Anfang bis Ende, dies gehört wohl mittlerweile zur Geschichte zwischen
Hannover und Heilbronn. Das Spiel hatte fast schon Derbycharakter.“ Sein
Gegenüber Greg Thomson war außer sich über das Verhalten einiger seiner Spieler
bei der Schlägerei von seinem Stürmer Webb: „Es kann nicht sein, dass mein Team
bei dem Foul an Jordan Webb zuschaut, und er sich dann noch selber verteidigen
muss... Ich habe bei Heilbronn eine Mannschaft gesehen, wo jeder für jeden
gekämpft hat. Das hab ich bei uns vermisst.“
Statistik: 0:1 (2:16) Calce 4-4; 0:2
(5,48) Caig (Carciola, Calce) 4-3; 1:2 (10:29) Welke (Butler, Meyer) 5-4; 2:2
(28:11) Chamberlain (Winkler, Doyle); 2:3 (30:41) Calce (Caudron, Blank); 2:4
(35:54) Carciola (Blank, Caig) 5-4; 2:5 (48:00) Blank (Weilert, Maurer); 3:5
(54:49) Staltmayr (Rohde, Meyer) 5-4; 3:6 (59:08) Calce (Kohl, Stolikowski) 4-6
Strafen:
Hannover 10 + 10 für Gall + 5 +20 für Webb – Heilbronn 30 + 10 für Calce +10
für Weibler + 5 + 20 für Carciola
Schiedsrichter:
Kleiner (Bremen)
Zuschauer:
2352
Jens Wilke