Falken mit lösbaren Auftakt-Aufgaben
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamNach acht Vorbereitungsspielen beginnt am Freitag auch für die Heilbronner
Falken der Ernst des Oberliga-Lebens. Dabei warten auf die Käthchenstädter, von
Experten zu den Top 4 der neuen eingleisigen Oberliga gezählt, zum Start zwei
durchaus lösbare Aufgaben. Zunächst gastiert die Truppe von Rico Rossi in
Gelsenkirchen bei den Revier Löwen Oberhausen (16.09.2005, 20.00 Uhr), ehe am
Sonntag, 18.09.2005, 18.30 Uhr, in der heimischen Knorr-Arena der Vergleich mit
dem EC Peiting ansteht.
Während die Falken höhere Ziele anpeilen, geht es für Oberhausen vorrangig
darum, Oberliga-Eishockey im Ruhgebiet zu erhalten. Tragende Säulen des Teams
von Larry Suarez sind die Verteidiger Christoph Jahns und Lars Gerike, die neben
ihrer Tätigkeit auf dem Eis im Management der Raubkatzen die Fäden ziehen.
Gemeinsam mit Alt-Star Sergej Hatkevitch, der von den Blue Lions Leipzig
zurückkehrte, und dem zweitligaerfahrenen Patrick Strauch (kam aus Essen) sollen
sie die Mannschaft führen, in der auch etliche Förderlizenzspieler der Iserlohn
Roosters die Chance bekommen, sich im Profibereich zu etablieren. Seinen Teil
zum großen Ziel Klassenerhalt beisteuern will auch Thomas Jetter. Für den
ehemaligen Freiburger Goalie, der sich erstmals in seiner Karriere als Nummer
eins beweisen muss, ist das Match gegen die Falken ein ganz besonderes. „Ich
will Andrej Kovalev noch mal ärgern“, meint Jetter und schmunzelt. Beide Cracks
standen zu DEL-Zeiten gemeinsam im Team der Revier Löwen, in der vergangenen
Spielzeit wehrte der 26-Jährige Keeper in einem Match der Freiburger Wölfe alle
Schüsse des Weißrussen - damals noch in Bietigheimer Diensten - ab. „Das kann
sich gerne wiederholen“, gibt sich Jetter kämpferisch. Realistisch betrachtet
dürften dagegen aber nicht nur Andrej Kovalev etwas einzuwenden haben, sondern
auch die anderen Routiniers der Falken wie John Spoltore, Jean-François Caudron,
Jason Becker und Elvis Melia. Als Handicap könnte sich jedoch das Fehlen von
Igor Dorochin erweisen. Der Motor des Falken-Spiels plagt sich noch immer mit
einer Rippen-Verletzung herum, während Förderlizenzspieler Andreas Maier von
einer Handverletzung behindert wird. Der Einsatz beider Cracks ist also noch
fraglich. Doch auch Oberhausens Trainer Suarez kann nicht auf den kompletten
Kader zurückgreifen. Verteidiger-Neuzugang Stefan Schaidnagel wird gegen
Heilbronn nicht aufs Eis gehen können, allerdings dürfte der neu verpflichtete
Niederländer Akim Ramoul sein Debüt gegen die Unterländer geben. Die Falken
werden sich in der Gelsenkirchener Emscher-Lippe-Halle also wohl auf erbitterte
Gegenwehr gefasst machen müssen, doch wenn die Rossi-Schützlinge von Anfang an
Vollgas geben und die in so manchem Testspiel an den Tag gelegte Überheblichkeit
ablegen, ist alles andere als ein Auftaktsieg eine Überraschung.
Vollgas geben müssen die Käthchenstädter auch am Sonntag im ersten Heimspiel
gegen den EC Peiting. Die Gäste aus dem Pfaffenwinkel setzen auf ein
eingespieltes Team mit vielen bekannten Gesichtern, das so manchem Favoriten
durch mannschaftliche Geschlossenheit und Kampfgeist ein Bein stellen will. Für
die Umsetzung dieses Vorhabens sollen allen voran die Kontingentspieler Rob
Brown, Jonas Forslund (Abwehr), Daniel Jonsson, Torjäger Kyle Doyle und Darryl
McKinnon sorgen. Letzterer ist im neuen Peitinger Kader neben Torhüter Varian
Kirst - der Deutsch-Kanadier kam aus Adendorf - das einzige neue Gesicht.
Ansonsten baut Trainer Hans Schmaußer auf Cracks, die sich in Peiting bereits
ihre Sporen verdient haben. Eine wichtige Rolle spielt hier sicher Torjäger
Reiner Hain, der ebenso wie die Zeck-Brüder Andreas und Thomas vom Lokalrivalen
EV Landsberg 2000 zurückkehrte und gemeinsam mit Thomas Maier für die nötigen
Tore sorgen soll. Wenn das Konzept von Trainer Schmaußer aufgeht, können die
Peitinger sicher an die Tür zur Meisterrunde klopfen. Im Unterland dürften die
Trauben freilich (zu) hoch hängen, zumal die gastgebenden Falken 60 Minuten lang
alle Kräfte mobilisieren werden, um dem heimischen Publikum einen erfolgreichen
Auftakt zu bescheren. (FG 82/SC87)