Falken machen den Sweep perfekt und stehen im Halbfinale
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamNach drei Siegen in den ersten drei Spielen ließen die Heilbronner Falken
auch in Spiel vier im Breisgau nichts anbrennen und machten mit einem
5:2-Sieg den Sweep perfekt. Alle Befürchtungen einiger der zahlreich
mitgereisten Fans aus dem Unterland, man würde nicht mit vollem Einsatz in
die Partie gehen und erst in einem möglichen Heimspiel am Dienstag alles
klar machen, erwiesen sich als unbegründet. Von Beginn an zeigten die
Unterländer, wer in dieser Saison die bessere Mannschaft im
baden-württembergischen Duell ist. Trainer Rico Rossi konnte wieder auf
Fabio Carciola zurückgreifen, der für Mauer an die Seite von Caudron und
Calce rückte und nach vier Minuten die erste gute Chance hatte. Martens
stürmte mit Blank und Weibler, Krull musste dafür zu Mauer und Walther in
den vierten Block. Die wichtigste Änderung gab es im Tor, wo Ronny Glaser
sein Playoff-Debüt feierte. Diese Umstellungen sorgten keineswegs für
Unordnung, Freiburg hatte zwar auch die eine oder andere Chance, doch der
HEC präsentierte sich erneut als das cleverere Team, das sein erstes
Powerplay nach sieben Minuten prompt zur Führung nutzte. Esdale hatte
abgezogen, Mauer den Puck "volley" genommen und das 0:1 markiert. Dem 0:2
ging ein kapitaler Schnitzer von Freiburgs Ketter voraus, der die Scheibe an
Caudron verlor. Der Falken-Kapitän startete durch und ließ Knudsen keine
Chance. In den letzten fünf Minuten gab es einige Möglichkeiten auf beiden
Seiten, doch die beiden Keeper und auf Freiburger Seite bisweilen auch etwas
Unvermögen im Abschluss sorgten dafür, dass es mit einer Zwei-Tore-Führung
der Gäste in die Kabinen ging.
Im zweiten Durchgang drehte Heilbronn noch einmal auf und erhöhte per
Doppelschlag schnell auf 0:4. Einen Fehler von Billich im eigenen Drittel
nutzte Carciola mit einem Backhander zum dritten Tor, und ein perfektes
Zuspiel von Petrozza verwertete Stanley aus kurzer Distanz zum 0:4. Dies
schien frühzeitig die Entscheidung zu sein, zu souverän und clever
präsentierten sich die Falken, zu umständlich und harmlos die Wölfe.
Heilbronn schaltete nun den berühmten Gang zurück, ließ sich aber auch durch
Mamonovs 1:4 wenig später nicht aus der Ruhe bringen. Freiburg war die
übrige Zeit des zweiten Durchgangs das überlegene Team, während Heilbronn
nur noch das Nötigste tat und sich weitgehend auf die Defensive beschränkte.
Drei Unterzahlsituationen wurden überstanden, mit einer nach wie vor
deutlichen Führung ging es ins Schlussdrittel.
Hier kam nach 80 Sekunden Kotasek frei zum Schuss und brachte Freiburg auf
2:4 heran. Die Gastgeber witterten nun Morgenluft und machten einen
engagierteren Eindruck als zuvor, während die Falken den Schalter nicht mehr
so richtig umlegen konnten. Fischer hätte im Powerplay alles klar machen
können, aber traf in der 44. Minute noch den Pfosten. Die Gastgeber hätten
in dieser Phase noch einmal zum Anschlusstreffer kommen können, doch auch
Heilbronn hatte durch Schietzold (53.) und Caudron (56.) hochkarätige
Chancen. Am Ende nahm Freiburgs Coach Svetlov den Torhüter vom Eis, doch
auch dies sollte den Badenern nicht mehr helfen - Stanley traf aus dem
eigenen Drittel heraus zum 2:5 ins leere Tor.
Fazit: Die Heilbronner Falken kommen verdientermaßen eine Runde weiter. Mit
vier Siegen in Folge hätte man vor Beginn der Serie sicher nicht gerechnet,
doch die Unterländer präsentierten sich in jedem Spiel als reifere
Mannschaft, die die Fehler der Wölfe oft eiskalt ausnutzte. Von Freiburg kam
insgesamt zu wenig, vor allem in der Offensive, im Powerplay und der
Chancenverwertung hätten sich die Fans sicher mehr erhofft. Diese freuten
sich am Ende wenigstens über den kommenden Urlaub, während die Anhänger der
Falken im Halbfinale weiter zittern müssen. Der nächste Gegner der Falken
steht indes noch nicht fest, alle anderen Serien gehen am Dienstag ins
fünfte Spiel. (SB)
Die Statistik in Kurzform:
EHC Freiburg - Heilbronner Falken 2:5 (0:2, 1:2, 1:1)
Tore: 0:1 Mauer 8. 5-4, 0:2 Caudron 14., 0:3 Carciola 24., 0:4 Stanley 25.,
1:4 Mamonovs 27., 2:4 Kotasek 42., 2:5 Stanley 60. 5-6; Strafminuten:
Freiburg 20, Heilbronn 14; Schiedsrichter: Györgyicze; Zuschauer: 2.254