Falken: Knapper Sieg gegen Ravensburg
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamIn einem hart umkämpften und über weite Strecken
ausgeglichenen Spiel hatten die Falken das glücklichere Ende für sich und
behielten gegen den EV Ravensburg alle drei Punkte in Heilbronn. Wie schon am
Freitag musste man auf den nach Mannheim abgestellten Schietzold und den
verletzten Appel verzichten, dafür rückte Pielmeier an die Seite der Kanadier
und Krull zu den russischen Oldies, während in der Abwehr erneut Maier den
Vorzug vor Melia erhielt. Bei Ravensburg stand Neuzugang Dion Del Monte im Team,
während man auf Kraus, Bleicher, Fellner und den gesperrten Gaus verzichten
musste. Das Tor hütete erstmals von Beginn an Dominic Lonscher, während bei
Heilbronn Danny aus den Birken ins Tor rotiert wurde.
Im ersten Drittel war
es ein echtes Spitzenspiel, das beide Teams den Zuschauern boten. Schon nach 13
Sekunden traf Kovalev die Latte, und mit hohem Tempo und einigen Schusschancen
ging es den nächsten Minuten weiter. Nach fünf Minuten scheiterte Kovalev wieder
frei stehend, während im Gegenzug Schütz bei einer 2-gegen-1-Situation klar
verzog. Auch im ersten Überzahlspiel machte Heilbronn einen guten Eindruck,
allein der Puck wollte nicht über die Linie. Besser machten dies die Gäste, die
ihre zweite gute Chance prompt ausnutzten. Dolezal ging bei einem Konter über
die linke Angriffseite durch und bediente per Querpass den frei stehenden Del
Monte, der am langen Pfosten aus den Birken keine Chance ließ. Auch im weiteren
Verlauf des ersten Drittels war es ein Spiel auf hohem Niveau, in dem sich aber
keine Mannschaft mehr entscheidend in Szene setzen konnte.
Hatten die Falken
das erste Drittel zumindest optisch überlegen gestalten können, dominierten die
Gäste die erste Minuten des zweiten Drittels, während sich Heilbronn etwas
schwer tat, zurück ins Spiel zu finden. Dennoch überstand man
Unterzahlsituationen und hatte nach fünf Minuten durch Caudron die erste
Möglichkeit. Aber auch in der Folgezeit waren die Angriffsbemühungen der
Gastgeber nicht von Erfolg gekrönt, während die Oberschwaben recht sicher in der
Defensive standen und wenige klare Torchancen zuließen, aber selbst auch nicht
auf das zweite Tor drängten. So ergab sich die nächste "Hundertprozentige" erst
in der 37. Minute, als Caudron mustergültig Pielmeier bediente, der jedoch
völlig frei über den Puck schlug - wäre da ein Pascal Appel gestanden... Zwei
Minuten später war es dann trotzdem soweit. In Überzahl spielte J. Becker aus
dem eigenen Drittel einen Traumpass auf den unermüdlichen Dorochin, der legte
quer auf Caudron. Und wenn ein Falke den gegnerischen Torhüter so richtig
austanzen kann, dann der Kanadier, der Lonscher keine Chance ließ. Und
Stadionsprecher Steffen Schnizer hatte den Torschützen noch nicht einmal
ausgerufen, als derselbe Mann nur 18 Sekunden später den Puck erneut im Netz
zappeln ließ. Stark bedrängt setzte sich Caudron gegen mehrere Gegenspieler
durch und schien schon am Goalie gescheitert, doch irgendwie sprang der Puck
doch noch über die Linie zum 2:1. Ravensburg protestierte wohl wegen eines
Schlittschuhtors, aber eine aktive Kickbewegung war Caudron sicher nicht zu
unterstellen.
Somit hatten die Falken noch im zweiten Drittel das Spiel
umgebogen und versuchten im Schlussabschnitt, diesen knappen Vorsprung mit
sicherem Spiel in der Defensive über die Zeit zu bringen. Dabei agierte man
zunächst etwas zu passiv und überließ Ravensburg zu leicht die neutrale Zone, so
dass Danny aus den Birken mehrfach in den Blickpunkt rückte. Doch der junge
Goalie hatte einen sehr guten Tag erwischt und zeigte gegen einen Schlagschuss
von Muller einen tollen Fanghand-Save. Bedenklich dagegen, dass man bei vielen
Bullys im eigenen Drittel kaum einmal eines für sich entscheiden konnte und
stets dem EVR den Puck überließ. Auf der Gegenseite hätte erneut Caudron für die
Vorentscheidung sorgen können, doch er entschied sich für den Pass auf den
ebenfalls gut postierten Pielmeier, der an diesem Abend aber nun wirklich kein
Schussglück hatte. Ravensburg versuchte noch einmal alles, doch die Falken
standen bis auf wenige Fehler sicher in der Defensive, und als Vogt und Muller
doch einmal frei zum Schuss kamen, zeigte aus den Birken sein ganzes Können und
rettete die Führung. In der Schlussminute nahmen die Oberschwaben bei eigener
Unterzahl den Torhüter vom Eis, doch es sollte nicht mehr zum Ausgleich reichen.
Dagegen hatte der HEC noch reichlich Chancen auf das Empty-Net-Goal, das man den
Gästen aber dann doch ersparen wollte.
Unter dem Strich steht ein hart
erkämpfter Erfolg der Falken, die keine überragende, aber eine gute Leistung
zeigten. Ravensburg war ein starker Gegner, der im ersten Drittel eine seiner
wenigen Chancen nutzte, clever verteidigte, aber per Doppelschlag doch ins
Hintertreffen geriet und im Schlussdrittel zwar Druck ausübte, aber zu selten
wirklich gefährlich vor das Falken-Tor kam. (SB)