Falken in Grafing und gegen Berlin

Hält die Siegesserie in Auswärtsspielen bei den Heilbronner Falken an?
Diese Frage wird am Freitag geklärt, wenn der HEC in Grafing auf den
EHC Klostersee trifft. Das Spiel wird alles andere als leicht, machten
es die Bayern gerade den Favoriten sehr schwer. Am letzten Wochenende
unterlagen sie Hannover nur nach Penaltyschießen, konnten dann aber
gegen den EV Ravensburg die vollen drei Punkte einsacken.
Im Tor bekommt Florian Hochhäuser neben seinem letztjährigen Back-up
Michael Elmer in dem 18-jähirigen Josef Mayer neue Konkurrenz, dürfte
aber trotzdem die klare Nummer 1 bleiben.
In der Abwehr stehen neben den etablierten Vaclav Ruprecht, Eric
Ortlip, Bernd Rische, Raymund Nickel, Ferdinand Zink und Cori Sicorschi
noch Christian Kinateder und der Kanadier Brian Carthas. Trotz nur zwei
Neuzugängen und der Eingespieltheit scheint die Abwehr noch zu
schwächeln. 40 geschossenen Toren stehen 50 Gegentore gegenüber.
Im Sturm gilt es für den EHC die Abgänge von Beranek, Slezak und
Beauregard zu verkraften. Der Kanadier Brandon McCartin steuerte in den
ersten 11 Spieltagen bereits 6 Tore bei und reiht sich damit nur knapp
hinter Grafings Topscorer Petr Zajonc und Florian Saller ein. Um
mindestens zwei starke Reihen aufzubieten, stehen dem aus Miesbach
gekommenen Trainer John Samanski mit Johannes Wieser und Oliver Wälde
zwei Akteure zur Verfügung, die durchaus auch wissen, wo das Tor des
Gegners steht. Auch Ulrich Drechsler kann für Tore sorgen. In Reihe 3
der Grafinger dürfte vermutlich Sergej Hausauer neben Johannes Giel und
Michael Saller stürmen. Den Kader vervollständigen die 18-jährigen
Valentin Scharpf und Dominik Quinlan (Rosenheim).
Am Sonntag gastieren die Eisbären Juniors aus Berlin in der Knorr
Arena. Auch dieses Spiel wird alles andere als einfach. Zwar stehen die
Hauptstädter auf dem vorletzten Tabellenplatz, doch Überraschungen
haben auch sie auf Lager. Da wären zum Beispiel die knappen Niederlagen
gegen Hannover (3:4) und Ravensburg (2:3 n.P.) zu nennen oder gar der
5:4 Penalty-Sieg gegen den Spitzenreiter SC Riessersee. Die Eisbären zu
unterschätzen wäre allemal ein großer Fehler.
Da Pierre Pagé bei den Eisbären Berlin in der DEL ebenfalls große
Stücke auf die eigene Jugend hält, ist es schon unmöglich genug
vorherzusagen, wer überhaupt an einem Wochenende für die Berliner
aufläuft.
Am einfachsten ist es noch im Tor. Wie in der DEL, so heißt es auch bei
den Juniors, es spielt entweder Daniar Dshunussow, Youri Ziffzer oder
Sebastian Stefaniszin. Alle drei sind potenzielle zukünftige
Nationaltorhüter und für die Juniors als Rückhalt unerlässlich. Steht
eines dieser Talente im Tor, können die Berliner Nachwuchscracks für
jeden Gegner gefährlich werden. Spielt aber der gerade erst 18-jährige
Ole Swolensky, dürften sich die Vorderleute schon deutlich angespannter
zeigen.
In der Abwehr dürften den Stamm Olaf Wilson, der frühere Timmendorfer
Jury Lütgen, Gregor Stein und Hardy Gensel bilden. Keiner der vieren
muss sich in der Oberliga verstecken. Wie oft Felix Thomas und Andreas
Gawlik spielen, hängt davon ab, wie sich die Vielzahl der DNL-Spieler,
insbesondere Rene Kramer und Derek Dinger schlagen. Wohl eher dem DEL
Team als den Juniors zugeordnet werden dürften inzwischen Tobias
Draxinger und Jens Baxmann.
Der Stamm im Sturm dürften der Kanadier Brett Boschmann, Markus
Ziesche, Michael Fröhlich, Jiri Mikesz, Patrick Flynn und Elia Ostwald
bilden. „Schwellenspieler“, welche eher dem Oberligateam zuzuordnen,
aber durchaus ihre Chance in der DEL habend und suchend, sind Marcel
Müller, Constantin Braun und Alexander Weiß. Besonders gespannt sein,
wo er nächstes Jahr die meiste Zeit verbringt, darf man bei Norman
Martens. Je nachdem wo diese Cracks eingesetzt werden, kommen auch
Daniel Weiß, Steven Rupprich, Bruce Becker und Marius Garten zum
Einsatz. Letzterer hätte auch die Chance gehabt, sich in Heilbronn zu
etablieren, durfte sich allerdings jetzt auch schon über Einsätze in
der DEL freuen und konnte beim 6:0 Sieg der Eisbären über Augsburg
schon ein Tor erzielen. Rankel, Busch, Lingemann und Gawlik sollte man
unter normalen Umständen nicht mehr in der Oberliga sehen.
Es stehen also zwei Spiele an gegen Gegner, die nicht richtig
eingeschätzt werden können. Bei den Falken wird Tobias Stolikowski nach
seiner Spieldauerstrafe wieder mit von der Partie sein. Weiterhin
verzichten müssen die Heilbronner auf Heiko Vogler. Ob Christopher
Fischer wieder einsatzbereit ist, ist noch unklar. Ebenso in den
Sternen steht es, ob das Wochenende mit Benjamin Finkenrath im Kasten
gespielt wird. In Mannheim ist Torhüter Ilpo Kauhanen verletzt,
möglicherweise muss Danny aus den Birken den Platz des Backups der
Adler einnehmen.
FG82