Falken im letzten Heimspiel ohne Chance

Es war eine klare Sache in Spiel vier für die Hannover
Indians, die durch diesen Sieg ins Halbfinale einziehen. Die Heilbronner Falken
traten ohne den grippekranken Duthie an und taten sich von Anfang an gegen die
vier Reihen der Niedersachsen schwer. In den ersten fünf Minuten hatte man zwei
Powerplays und machte Druck auf das Tor von Roman Kondelik, ließ diese
Gelegenheit aber ungenutzt verstreichen. Danach erspielte sich Hannover aber ein
deutliches Übergewicht. Die Indians waren an diesem Abend in allen Belangen die
bessere Mannschaft, spritziger, zweikampfstärker, spielerisch besser und auch
torgefährlicher und agierten wesentlich besser als noch am letzten Sonntag.
Folgerichtig spielten sich die Gäste zahlreiche Torchancen heraus, Danny aus den
Birken rückte immer mehr in den Mittelpunkt und musste gegen Rask (7.) und
Gaudet (9.) schon sein ganzes Können aufbieten. Geschlagen war der Heilbronner
Goalie nach 13 Minuten, als sich Hannover über die linke Seite durchsetzte und
die Scheibe vom Körper eines Angreifers über die Linie prallte. Danach hatten
die Falken Glück bei einer 3-gegen-1-Situation, als Owens verzog, und wenig
später, als Meyer frei stehend am Keeper scheiterte.
Verdientermaßen gingen
die Gäste mit einer 1:0-Führung in die Pause, und im zweiten Drittel sollte es
nicht lange dauern, bis das Spiel praktisch gelaufen war. In Unterzahl konnte
aus den Birken noch gegen Cockburn parieren, doch der Puck prallte vom Bein
eines Heilbronner Spielers ins eigene Tor zum 0:2. Wenig später sah sich Vogl
allein gegen drei Indians-Angreifer und warf sich noch erfolgreich in den Pass,
doch nur Sekunden später kam Ciganovic frei zum Schuss und sorgte nach 25
Minuten für das 0:3. Dies sollte schon die Vorentscheidung sein, denn von den
Falken war nicht viel zu sehen. Die Mannschaft machte einen ausgepowerten
Eindruck, das Fehlen von Duthie im Aufbauspiel war spürbar. Kaum einmal konnte
man sich eine Torchance herausspielen, selbst in Überzahl hatte Rask für die
Gäste bei einem Break die beste Chance. Lediglich durch Schlagschüsse war
Heilbronn gefährlich, so durch Kovalev und J. Becker in der 31. Minute. Hannover
dagegen stand defensiv sicher, Kondelik musste nur selten eingreifen und hatte
kaum Probleme. So waren die Niedersachsen dem vierten Tor näher, doch Draxler
scheiterte nach 38 Minuten an aus den Birken, als wiederum drei Indians nur
einem Falken gegenüberstanden.
Im Schlussdrittel passierte dann auf dem Eis
zunächst nicht mehr allzu viel. Die Falken waren zwar bemüht, aber es wollte
einfach nichts Produktives herausspringen. Enttäuschend auch Sachar Blank, der
kaum Akzente setzte, dafür im letzten Durchgang dreimal auf der Strafbank saß.
Der beste Falke dagegen wieder einmal Danny aus den Birken, der in den Playoffs
drei starke Vorstellungen ablieferte und auch in der 51. Minute gegen den völlig
frei stehenden Saggau rettete. Für die Falken reichte es immerhin noch zum
Ehrentreffer. Bei seinem ersten Shift erhielt Youngster John Kraiss die Scheibe
vor dem gegnerischen Tor und erzielte aus kurzer Distanz das 1:3. Kurzzeitig
witterten die Falken noch einmal Morgenluft, drei Minuten vor Schluss nahm man
den Goalie vom Eis und konnte noch einmal Druck aufbauen, doch spätestens mit
der Strafe gegen Blank bei 58:42 war die Sache dann gelaufen.
Unter dem
Strich zeigten die Gäste heute mit Abstand das beste ihrer vier Playoff-Spiele
und siegten völlig verdient, hätten bei konsequenterer Chancenverwertung auch
höher gewinnen können. Heilbronn fehlte heute die Durchschlagskraft, aber auch
in der Verteidigung die nötige Zweikampfstärke und Konzentration, um gegen die
starken Indians zu bestehen. So zieht Hannover nach 3:1-Siegen ins Halbfinale
ein, während sich die Falken von den 2.500 Fans in die Sommerpause
verabschiedeten. (SB)