Falken: Erstes Play-Off-Spiel in Hannover

Die Heilbronner Falken treffen im Viertelfinale der Play-Offs auf die
Hannover Indians. Heimrecht haben dabei die Niedersachsen und da liegt auch
möglicherweise der entscheidende Vorteil. Hannover ist das heimstärkste Team der
Meisterrunde, verlor nur eines der neun Meisterrundenspiele auf eigenem
Eis.
Im Tor der Indianer steht ein Meister seines Fachs. Roman Kondelik, zum
zweitbesten Goalie der Liga gekürt, bringt den Gegner reihenweise zur
Verzweiflung. Die Nummer zwei hinter Kondelik ist Benjamin Voigt, der nach dem
Aus der Bayreuth Tigers an den Pferdeturm wechselte.
Im Sturm der Niedersachsen machten in der Meisterrunde die deutschen
Spieler auf sich aufmerksam. Allen voran André Reiss, der in 17 Spielen 14
Punkte erzielte, gefolgt von Dennis Meyer, Jan Welke und Ex-Falke Markus
Draxler. Kontingent-Stürmer Devin Rask war zwar im Gesamtbild erfolgreicher,
doch in der Meisterrunde wollte es bei ihm nicht so recht klappen. Auch Bryce
Cockburn ist punktemäßig erst hinter den deutschen Stürmern zu finden. Einen
Schockmoment erlebten die Indianer als unklar war ob sich Rask im Spiel gegen
Ravensburg das Kreuzband gerissen hatte. Gerechnet wurde schon mit sechs Monaten
Pause, doch die Verletzung stellte sich als harmloser heraus und so kann Rask
ins Play-Off-Geschehen mit eingreifen.
In der Verteidigung spielt der erfolgreichste Crack von Trainer Greg
Thomson: Robby Sandrock. Gefürchtet wegen seines körperbetonten Spiels und
seinen Scorerqualitäten. 58 Punkte in 50 Spielen und 206 Strafminuten sprechen
eine deutliche Sprache. Doch auch die Defender Ron Gaudet und Sean Owens
beweisen Zug zum Tor.
In den Play-Offs entscheidet auch oft die Fähigkeit der Special Teams in
Über-und Unterzahl. Beide Male haben die Falken die Nase vorn. Zudem kann Goalie
Michael Madsen an guten Tagen Spiele im Alleingang entscheiden. Aber auch auf
Backup Danny Aus den Birken ist Verlass, wie er beim letzten Meisterrundenspiel
in Weiden mit einem Shut-out bewies.
Im Sturm der Käthchenstädter wechseln sich Routiniers mit jungen Spielern
im Punkten ab. In der Meisterrunde war André Kovalev am erfolgreichsten, gefolgt
von Jean-Francois Caudron und André Schietzold. Auch Verteidiger Jason Becker
und Thomas Vogl sind immer für ein Tor gut. Verstecken brauchen sich die Falken
auf keinen Fall. Dass Heimrecht auch nicht immer gleich den Seriensieg bedeutet,
haben die Wild Wings Schwenningen gegen den SC Bietigheim in der 2. Bundesliga
und die Hannover Scorpions gegen den ERC Ingolstadt in der DEL bewiesen. In den
Play-Offs ist alles möglich, man muss nur daran glauben. (FG82)