Falken: Eisbären Juniors kein Maßstab

Im Heimspiel gegen die Eisbären Juniors Berlin ließen die Heilbronner
Falken nie einen Zweifel aufkommen, wer die drei Punkte an diesem Abend
einsacken würde. Die Youngstertruppe aus Berlin spielte zwar munter mit, doch
zeigte sich im Angriff zu harmlos und in der Hintermannschaft zu körperlos und
unerfahren, um dem HEC ernsthaft Paroli bieten zu können.
Heilbronn musste wie schon am Freitag auf vier Stammspieler verzichten
und schon im ersten Drittel den nächsten Rückschlag hinnehmen, als Appel
verletzt weichen musste. Bis dahin hatte man allerdings schon eine
beruhigende Führung herausgeschossen. Das erste Tor wurde glänzend von
Caudron vorbereitet, der das gegnerische Tor umkurvte und Calce
mustergültig bediente. Auch beim 2:0 war der HEC-Kapitän beteiligt, als er den Puck
eroberte und auf Calce weiterleitete. Dieser spielte quer auf Caig, der
Dshunussow im Eisbären-Tor aussteigen ließ. Der dritte Heilbronner
Treffer ging dann auf das Konto von Stanley, der einen herrlichen Alleingang
abschloss und damit zugleich seinen Scoring-Streak auf 13 Spiele
ausbaute -in jeder Partie in dieser Saison konnte der Kanadier damit einen Punkt
verbuchen. Von Berlin war dagegen im ersten Drittel nicht viel zu
sehen, Finkenrath im Falken-Tor musste kaum einmal eingreifen. Dagegen wollte
Juniors-Coach Tomlinson seinen ersten Goalie nach dem dritten Tor
aufwecken und setzte ihn für zwei Minuten auf die Bank. Dshunussow kam zurück -
und musste kurz vor Drittelende wieder hinter sich greifen. Wieder war es
die glänzend aufgelegte "Triple-C-Line", die erfolgreich war: Calce auf
Caudron, der ins lange Eck, 4:0. Das erste Drittel endete mit einem Lattenknaller von
Mauer Sekunden vor der Schlusssirene.
Im zweiten Durchgang ging schon nach 24 Sekunden das muntere
Toreschießen weiter. Caig ging über die linke Seite durch, zog ab, 5:0. Nachdem
bislang alle Tore bei 5-gegen-5 gefallen waren, war Treffer Nummer sechs ein
Powerplaytor: Heilbronn spielte im gegnerischen Drittel Mauer frei, der
endlich seine Torflaute beenden konnte und zum 6:0 traf. Auch das
siebte Tor fiel bei numerischer Überlegenheit: Calce setzte den Puck nach 34
Minuten unter die Latte. Dann hatte Dshunussow genug und Swolensky durfte den
Rest der Partie bestreiten. Vor dem jungen DNL-Keeper der Eisbären schienen
die Falken dann Respekt zu bekommen, denn die Offensivbemühungen wurden in
der Folgezeit deutlich zurückgefahren, während sich hinten Bruder Leichtfuß
einschlich. Folgerichtig waren die bislang kaum durchschlagskräftigen
Angriffe der Berliner auch von Erfolg gekrönt. Flynn zog ab und bezwang
Finkenrath im kurzen Eck zum 7:1, ein Flachschuss von Gensel sorgte vor
der Pause noch für das 7:2.
Auch im letzten Drittel spielten die Falken längst nicht mehr so
konsequent wie die erste halbe Stunde und ließen eine Minute bei 5-gegen-3 zu
Beginn erfolglos verstreichen. Auf der Gegenseite konnte Becker nach 45
Minuten auf 7:3 verkürzen. Der Eisbär zog aus der Drehung ab und irgendwie kullerte
die Scheibe im Zeitlupentempo über die Linie. Dann war mal wieder der HEC
dran, der durch Petrozzas 8:3 30 Sekunden nach dem Eisbären-Tor sämtliche
Hoffnungen auf ein Berliner Wunder zunichte machte. In der Folgezeit
war die erfreulich faire Partie natürlich längst entschieden, so dass lediglich
ein Pfostenschuss von Weibler noch zu erwähnen ist.
Am Ende steht ein deutlicher 8:3-Erfolg der Falken, die gegen eine
teilweise überforderte Eisbärentruppe eine halbe Stunde ernst machten und ihre
Chancen konsequent verwerteten, wobei Gästekeeper Dshunussow nicht gerade
seinen glücklichsten Tag hatte. Bei den Falken war die Reihe um Caudron, Calce
und Caig herausragend, die allein an sechs Treffern maßgeblich beteiligt
war. Leider wieder nicht überzeugend dagegen Benjamin Finkenrath im Tor, der
Glück hatte, von Berlin nicht oft geprüft zu werden.
Die Statistik in Kurzform:
Tore: 1:0 Calce 8., 2:0 Caig 13., 3:0 Stanley 15., 4:0 Caudron 20., 5:0
Caig
21., 6:0 Mauer 30. 5-4, 7:0 Calce 35. 5-4, 7:1 Flynn 35., 7:2 Gensel
37.,
7:3 Becker 46., 8:3 Petrozza 46.
Strafminuten: Heilbronn 4, Berlin 16;
Schiedsrichter: Nowaczy
Zuschauer: 1.105
SB