Falken: Der zweite Platz ist noch nicht sicher
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamDrei Punkte Abstand haben die Heilbronner Falken auf den
Tabellendritten, die Tölzer Löwen. Vier Spiele noch, dann ist die
Hauptrunde beendet und Rico Rossi würde sein Team dann gerne auf Rang
zwei sehen. Dass man sich daher kaum einen Fehler erlauben darf,
versteht sich von selbst. Doch gerade gegen die Starbulls aus Rosenheim
könnte die Aufgabe schwerer als gedacht sein.
Der Februar war für die Starbulls mehr als erfolgreiche. Sieben Spiele
und nur eine Niederlage. Siege gegen Freiburg, Bad Tölz und Hannover,
Siege also, auf die die Starbulls mit Recht stolz sein dürfen und die
den achten Rang sogar noch im Bereich des Möglichen liegen lassen.
Dass so etwas möglich ist, hätte man am Anfang wohl kaum gedacht, ein
Eishockey-Fachblatt schätzte die Bayern sogar auf Platz vier der
Tabelle nach der Hauptrunde. Da war der Schock natürlich groß, als es
sportlich so gar nicht laufen wollte und man sich sogar kurzzeitig am
Tabellenende wieder fand. Inzwischen hat man sich nach einem
Trainerwechsel von Ron Chyzowski zu Markus Berwanger wieder berappelt
und die große Aufholjagd begonnen.
Im Tor bilden wie schon in der Vorsaison Oliver Häusler und sein
Back-up Danijel Kovacic ein verlässliches Duo. In der Verteidigung
wurden Oldie Heinrich Schiffl, Andreas Paderhuber sowie Matthias
Bergmann durch Paul Weismann und den Kanadier Dory Tisdale ersetzt.
Letzterer strafte in letzter Zeit seine Kritiker Lügen und bewies immer
öfter seine Offensivqualitäten. Christian Gegenfurtner und
Offensivverteidiger Ronny Martin sind bekannt und bewährt. Für Gabriel
Krüger ist die Saison nach einem Daumenbruch beendet. Einen Stammplatz
im grün-weißen Team hat sich das 18-jährige Talent Sinan Akdag, mit
einer Förderlizenz der Krefeld Pinguine ausgestattet, mittlerweile
erarbeitet. Auf diese sechs festen Verteidiger muss sich Chyzowski
verlassen können, allerdings kann er bei Bedarf wie auch teilweise
schon im Vorjahr auf einige junge Talente in der Rosenheimer
DNL-Mannschaft zurückgreifen.
Im Sturm wird die Hauptlast weiterhin auf den Schultern des inzwischen
41-jährigen Mondi Hilger sowie Andreas Schneider liegen. In der
Scorerliste zwischen Hilger und Schneider hat sich der Amerikaner
Patrick Neundorfer eingefunden. Dahinter tummeln sich mit Patrick
Senger, Markus Kempf, Patrick Hager gleich mehrere potenzielle
Torjäger. Zusammen mit den aus der Insolvenzmasse der Ratinger Ice
Aliens verpflichteten Janne Kujala und Ryan Smith kann Rosenheim auf
drei fast gleichwertige Sturmreihen zurückgreifen. Aufgestockt wird der
Angriff mit den DNL-Spielern Martin Hinterstocker, Anton Bernard, Simon
Wenzel sowie Thomas Weiszdorn, Daniel Bucheli und Stephan Stiebinger.
Stephan Gottwald, der den Falkenfans bekannt sein dürfte, musste die
Saison nach einer Schulterverletzung vorzeitig beenden.
Die bisherige Bilanz der Starbulls gegen die Falken spricht für die
Käthchenstädter: Drei Spiele, drei Siege. Doch ganz so einfach war es
in den vergangenen Partien nicht. Mit 3:2, 3:1 und 4:2 konnten die
Falken zwar immer als Sieger vom Eis gehen, knapp waren die Spiele aber
allemal. Um Platz zwei halten zu können müssen die Falken das Quartett
der Siege gegen die Bayern komplettieren.
Ein Sieg-Quartett gegen die Blue Devils aus Weiden ist nicht mehr
möglich. Das erste Heimspiel gegen die Oberpfälzer ging mit 3:4
verloren. Die Falken hatten aber daraus gelernt und verpassten bei der
nächsten Begegnung den Devils eine herbe 9:4-Niederlage. Knapper ging
es dann bei der Partie in Weiden zu: Mit 4:3 nach Penaltyschießen
setzten sich die Falken durch. Eine Prognose für das Spiel am Sonntag
ist schwer möglich. Weiden liegt derzeit auf dem fünften Tabellenplatz,
einen Punkt vor den Hannover Indians auf Rang sechs. Platz vier dürfte
für die Oberpfälzer kein Thema mehr sein, da Ravensburg sieben Punkte
Vorsprung hat. Zuletzt durchlebten die Devils ein kleines Tief. Die
Niederlagen gegen Füssen und Peiting vom vergangenen Wochenende wollen
Weidener sicher wieder wettmachen.
Im Tor liegt dabei die Verantwortung auf Thomas Ower. Als Back-up steht
Oliver Engmann bereit. Der Abgang von Wade Winkler war in der
Verteidigung nur schwer zu verschmerzen. Als Ersatz kam der Finne Turo
Virta. Virta kommt wie Winkler aus Italien und steht seinem Vorgänger
in nichts nach. Platz vier der ligenweiten Topscorer und das als
Verteidiger, das sagt schon einiges aus. Der zweite Verlust in der
Verteidigung war Vitalij Blank. Ersetzt wurde er durch Michael
Stockbauer gelingt. Den Part des Offensivverteidigers nimmt neben Virta
weiterhin der Tscheche Jan Penk ein. Roman Göldner, Christian Witthohn
und Thomas Kastner vervollständigen die Weidener Verteidigungsreihen.
Fällt einer dieser sechs aus, kommen Sebastian Meindl und/oder Florian
Domke aus dem Juniorenbereich zum Einsatz.
Auch im Angriff rissen verschiedene Abgänge sehr große Löcher, die es
zu stopfen galt. Antti Karhula, Tom Herman, Florian Ondruschka,
Sebastian Wolsch und Michal Piskor gehen nicht mehr für den EVW auf das
Eis. Turo Virta bringt dafür aus Neumarkt den 40-jährigen Tschechen
Petr Korinek mit. Ihm zur Seite stehen der Finne Miikka Jäske, der
letzte Saison in der ersten Liga Dänemarks bei den Herlev Hornets und
der 2. schwedischen Liga bei IFK Arboga auf dem Eis war, und der
Schwede Patrik Moberg. Jäske und Korinek sind die punktbesten Stürmer
des EVW und stehen intern hinter Virta auf Platz zwei und drei. Neben
Moberg und Korinek stürmt der 21-jährigen Marcel Waldowsky und setzt
sich an Platz drei der Stürmerwertung. Ein durchaus starker Angriff,
der durch Michael Fendt, Christoph Koziol, Lukas Hausmanninger und
Stephan Hagn komplettiert wird. Die dritte Reihe um Florian Zellner
wird wohl dafür sorgen, die ersten zwei Reihen zu entlasten. Andreas
Geigenmüller, Benjamin Frank und Florian Domke (Young Devils) dürften
nur bei Ausfällen oder sporadisch zu Einsätzen kommen.
Im Tor der Falken findet auch dieses Wochenende ein Wechselspiel statt.
Gegen die Starbulls wird Danny aus den Birken zwischen den Pfosten
stehen, gegen Weiden Ronny Glaser. Beide haben noch vier Spiele Zeit
sich als Nr. 1 für die Play-offs zu empfehlen. Verzichten muss Rico
Rossi auf Stürmer T.J. Caig, der flinke Stürmer liegt mit einer Grippe
flach und wird erst am Dienstag das Training wieder aufnehmen. Seinen
Platz in der Reihe mit Luigi Calce und J.-F. Caudron wird vermutlich
Frank Mauer einnehmen. Zurück im Team ist Fabio Carciola nach seiner
Handverletzung. Verstärkung erhalten die Falken auch von Henry Martens,
der seine 10 Spiele für die Falken bis zu den Play-offs absolviert
haben will.
FG82