Falken: 7:1 gegen Füssen zum Jahresausklang

Zum letzten Heimspiel des Jahres 2006 passte mal wieder fast alles:
endlich
wieder über 2.000 Zuschauer, ein deutlicher Sieg und am Ende sogar
ein
Heiratsantrag. Da konnte man verzeihen, dass das Spiel selbst kaum
jemanden
von den Sitzen riss, zu deutlich war die Dominanz der Falken, denen
sechs
starke Minuten im zweiten Drittel reichten.
Bei Heilbronn stand
Ronny Glaser im Tor, der den angeschlagenen Danny aus
den Birken ersetzte
(Knie), ansonsten vertraute Rico Rossi auf dieselbe
Mannschaft wie in
Garmisch. Ein besonderes Spiel war es aber für Igor
Filobok, der zu Stanley
und Petrozza in den ersten Block "befördert" worden
war und sich mit einem
Tor und einem Assist sehr gut einfügte. Gästecoach
Franz-Josef Baader musste
dagegen auf zwei Kontingentspieler verzichten,
Nadeau und Bezshchasnyy
fehlten den Allgäuern sehr. Trotzdem konnte Füssen
in den ersten Minuten noch
gut mithalten und war zunächst die etwas aktivere
Mannschaft, ehe nach gut
fünf Minuten dann die Gastgeber das Kommando
übernahmen. Zwar wurde die eine
oder andere Chance herausgespielt, doch
richtig überzeugend war es nicht, was
die Falken boten. So dauerte es bis
zur 16. Minute, ehe die Fans das erste
Mal jubeln durften. Stanley hatte
Petrozza schön in Szene gesetzt und der
Oldie konnte Irrgang im Leopards-Tor
mit einem flachen Schuss
bezwingen.
Im zweiten Durchgang sollte es dann wesentlich besser werden. Auf
einmal
drehte Heilbronn auf und die Gäste hatten gegen die quirligen
Falken-Stürmer
reihenweise das Nachsehen. So fielen die Tore nun wie reife
Früchte: 73
Sekunden waren gespielt, als Caig einen Querpass von Calce
verwertete. 91
Sekunden später tankte sich erst Stanley durch, wurde
gecheckt, Petrozza
nahm die Scheibe auf und traf den Pfosten, Filobok war zur
Stelle und
versenkte den Abpraller zum 3:0. Bis zum vierten Tor dauerte es
nunmehr 67
Sekunden: Eine Traumkombination über Calce und Caudron schloss
Caig zum 4:0
ab, die Triple-C-Line hatte erneut zugeschlagen. Mann des Abends
war
trotzdem Frank Petrozza: Füssen hatte eine Auszeit genommen, genutzt
hatte
sie wenig, da war der Italokanadier mit deutschem Pass von Owens auf
die
Reise geschickt worden, ließ Irrgang geradezu frech ins Leere laufen und
den
Puck über die Linie trudeln. 5:0 nach 27 Minuten, das Spiel war gelaufen.
So
stand für den weiteren Verlauf des Spiels nur die Höhe des Ergebnisses
und
ein möglicher Shutout für Ronny Glaser in Frage. Die Gäste
präsentierten
sich heute nicht als Playoff-Kandidat und brachten die Falken
nur selten in
Bedrängnis, obwohl sich nun in der einen oder anderen Aktion
der Schlendrian
einschlich. Zum 6:0 reichte es trotzdem: Stanley stoppte
einen etwas
verunglückten Schuss von Owens und versenkte die Scheibe mit dem
Rücken zum gegnerischen Tor stehend.
Die Geschichte des letzten Drittels
ist schnell erzählt: Frank Petrozza mit
seinem dritten Tor und fünften
Scorerpunkt nach 43 Minuten in Überzahl zum
7:0, wenig später Varianov
ebenfalls im Powerplay immerhin zum Ehrentreffer
für den EVF. Der Shutout von
Glaser war dahin, ein höheres Ergebnis wäre
zwar noch möglich gewesen, doch
die Konsequenz im Spiel des HEC ließ nach.
Etwas unglücklich dürfte Frank
Mauer gewesen sein, der mit zwei Alleingängen
scheiterte, während von Sachar
Blank als Spieler mit DEL-Erfahrung doch
etwas mehr kommen sollte. Der vierte
Block mit Walther, Weibler und Krull
ackerte wie eh und je, allein vor dem
Tor fehlte das Abschlussglück.
So blieb es am Ende beim 7:1 gegen eine
schwache Gästemannschaft, die
Heilbronn nur ein Drittel in Schach halten
konnte. Der HEC drehte im zweiten
Drittel kurz auf und machte alles klar,
ansonsten war das faire Spiel nicht
gerade spektakulär.
Dafür wurde nach
der Schlusssirene noch einmal etwas fürs Herz geboten: Die
drei Tore hatten
Frank Petrozza Mut gemacht, wenn nicht heute, dann
vielleicht nie. Er nahm
das Mikrofon in die Hand und machte seiner Iris
einen Heiratsantrag, die bei
der Anfeuerung von 2.000 Fans schlecht nein
sagen konnte!
Die
Statistik in Kurzform:
Tore: 1:0 Petrozza 16., 2:0 Caig 22., 3:0 Filobok 23.,
4:0 Caig 24., 5:0
Petrozza 27., 6:0 Stanley 36., 7:0 Petrozza 43. 5-4, 7:1
Varianov 47. 5-4;
Strafminuten: Heilbronn 12 + 10 (Carciola), Füssen 10;
Schiedsrichter:
Naunheim; Zuschauer: 2.090