Falken: 3:5 Niederlage in Grafing

Beim EHC Klostersee mussten die ersatzgeschwächt angetretenen
Heilbronner Falken ihre erste Auswärtsniederlage hinnehmen. Fischer und
Vogler verletzt, Schietzold und aus den Birken bei den Adlern - keine
guten Voraussetzungen für drei Punkte, wobei vor allem das Fehlen der
Nummer eins im Tor sich nachteilhaft bemerkbar machte.
Benjamin Finkenrath stand zum zweiten Mal in dieser Spielzeit im Kasten
und hatte in den ersten beiden Minuten einen denkbar unglücklichen
Einstand, da die ersten beiden Schüsse prompt ihren Weg ins Netz
fanden. Nach 65 Sekunden brachte ein schneller Angriff der Gastgeber
über die rechte Seite das 1:0 durch McCartin, eine Minute später verlor
Maier das entscheidende Laufduell gegen Zajonc, der zurück auf den frei
stehenden Michael Saller passte. Der Klosterseer Stürmer zog direkt ab
und ließ dem Falken-Goalie keine Chance. Nach diesem frühen Schock
brauchten die Falken etwas, um sich zu sortieren, gewannen danach aber
zunehmend die optische Überlegenheit. Klostersees Abwehr erwies sich
nicht gerade als sattelfest und ließ Chancen der Falken zu, Stanley
nutzte nach sieben Minuten eine solche per Handgelenkschuss in Überzahl
zum Anschlusstreffer. Doch nur zweieinhalb Minuten später war der HEC
zu weit aufgerückt und ließ eine 2-gegen-1-Situation zu, Zajonc sagte
Dankeschön und erhöhte auf 3:1. In der Folgezeit hatten die Falken
genügend Möglichkeiten heranzukommen, doch vor dem gegnerischen Tor war
es mit der Herrlichkeit vorbei. Caig (10.), Appel (12.) und Mauer (19.)
hatten klare Chancen, doch stets stand der gute Keeper der Gastgeber,
Florian Hochhäuser, im Weg. Selbst über eine Minute bei 5-gegen-3 blieb
ungenutzt.
Auch das zweite Drittel begann mit einer Chance für Mauer, dem derzeit
das Glück im Abschluss fehlt, danach hatten die Falken einige Zeit in
Unterzahl zu überstehen und stellten sich in dieser Phase nicht
schlecht an. Als Weibler einen Abpraller zum 3:2 verwertete (30.),
witterten die mitgereisten Fans Morgenluft. Doch nachdem es in der
ersten Hälfte noch ein relativ normales Eishockeyspiel war, spielte
sich nunmehr immer mehr Schiedsrichter Maier in den Vordergrund, der
auf beiden Seiten völlig die Linie verlor und beide Mannschaften
abwechselnd zum Kopfschütteln brachte. Zahlreiche Strafzeiten folgten,
kaum einmal standen auf beiden Seiten fünf Mann auf dem Eis, doch ein
Überzahltor gelang den Teams im zweiten Drittel nicht mehr.
Nach dem Mitteldurchgang hatte Klostersee nach zwei
Zehn-Minuten-Strafen gegen Wälde und Ruprecht den dickeren Hals, doch
die Falken sollte es dann im Schlussdrittel geballt treffen. Das erste
Powerplay nutzten die Oberbayern dann zum 4:2, als Wieser im Nachschuss
erfolgreich war. Es folgten viele Minuten in Unterzahl für Heilbronn,
meistens mit 3-gegen-4, doch Klostersee konnte die Entscheidung noch
nicht erzwingen. Erst bei Gleichstand auf dem Eis war es erneut eine
2-gegen-1-Situation, die durch McCartin das 5:2 brachte. In Sachen
Strafzeiten wendete sich dann das Blatt und nun war Grafing die
reihenweise dezimierte Mannschaft, doch für Heilbronn war außer dem 5:3
durch Petrozza nichts mehr drin. Klostersee dagegen musste noch eine
Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Ruprecht wegen einer Schwalbe und
eine Diszi gegen Keeper Hochhäuser wegen Reklamierens hinnehmen.
Nach zwei Stunden und 40 Minuten war dann das Spiel vorbei, das in
Klostersee unter dem Strich seinen verdienten Sieger gefunden hat.
Heilbronn brachte sich durch den verschlafenen Auftakt um bessere
Siegchancen, hatte mit Finkenrath leider keinen Rückhalt im Tor, doch
etwas mehr Unterstützung durch seine Vorderleute hätte der junge Keeper
bei einigen Situationen auch verdient gehabt. Trotz allem wäre bei
besserer Chancenverwertung vor allem im ersten Drittel ein Sieg dennoch
noch möglich gewesen. Einigkeit herrschte nach dem Spiel im VIP-Raum
auf beiden Seiten bezüglich der Schiedsrichterleistung von Gerhard
Maier, die ab dem zweiten Drittel jeglicher Beschreibung spottete.
SB