EVR setzt dickes Ausrufezeichen

Hätte es zum heutigen Spiel zwischen dem EV Regensburg und dem EHC Klostersee ein Drehbuch gegeben, dann wäre der Autor sicherlich ein Oberpfälzer Anhänger gewesen.

Die Rückkehr von EVR-Trainer Sven Gerike auf die Eisfläche schien seine Mannschaft förmlich zu beflügeln und die vielen vermeintlichen Baustellen im Spiel gerieten erstmal in Vergessenheit. Am Ende stand im Duell mit dem EHC Klostersee in der Oberliga Süd ein deutlicher 8:1-Erfolg.

Bereits in der vierten Spielminute bereite der 33-jährige den Regensburger Führungstreffer durch Thomas Daffner vor. Danach wog das Spiel hin und her, wobei klare Torchancen zunächst Mangelware blieben. Glück hatten die Regensburger lediglich, als Gästestürmer Jared Mudryk mit einem Schlenzer nur den Pfosten traf. 

Im zweiten Drittel spielten die Regensburger aber plötzlich wie entfesselt auf. Josef Menauer verwertete kurz nach Wiederbeginn ein schönes Zuspiel von Benjamin Frank zum Führungstreffer für die Hausherren. Als EVR-Goalie Jonas Leserer einen Alleingang von Braydon Cox stoppen konnte, drehten die Regensburger endgültig an der Temposchraube. Besonders der oft kritisierte John Sicinski lief dabei zur Galaform auf. Beim dritten Regensburger Treffer bediente er Stefan Huber mustergültig (26.), ehe er in der 27. Minute selbst zuschlagen konnte. Auch das Tor durch Josef Menauer zum zwischenzeitlichen 5:0 wurde über einen Angriff des bärenstarken Kanadiers eingeleitet (36.). Jared Mudryk gelang auf der Gegenseite noch vor Drittelende der erste Treffer für die Grafinger (39.).

Kurz darauf wurde Gert Acker nach einem bösen Kniecheck gegen EVR-Stürmer Benjamin Frank vorzeitig zum Duschen geschickt.  Die daraus resultierende fünfminütige Überzahlsituation nutzten die Regensburger im Schlussabschnitt gleich doppelt. Zuerst besorgte Jeff White mit einem Hammer das 6:1, ehe erneut Sicinski auf 7:1 erhöhte (43./44.).

Und was machte eigentlich Sven Gerike? Der freute sich diebisch über die starke Mannschaftsleistung und sammelte indes fleißig Vorlagenpunkte. Zum Schluss durfte er sich aber auch in die Torschützenliste eintragen, als er mit seinem Schuss von der blauen Linie genau in den Winkel traf und somit den 8:1 Endstand herstellte. (Michael Pohl)