ESVK ringt den EV Füssen nieder
ESVK verpflichtet Max KaltenhauserIn einem spannenden, kampfbetonten Spiel gewann der ESVK nicht unverdient mit 3:1 gegen ebenbürtige Füssner. Garanten für den Sieg waren großer Kampfgeist, Disziplin, effektivere Chancenverwertung sowie ein überragender Leo Conti.
Von Anfang an entwickelte sich ein schnelles Spiel. Bereits nach zwei Minuten war es Daniel Schury, dessen Schuss von Thomas Zellhuber abgewehrt wurde. Auch im weiteren Verlauf versuchten die, Joker das Zepter in die Hand zu nehmen liefen dabei aber stets Gefahr dem EV Füssen in einen Konter zu laufen. Nach 4 Minuten war es Daniel Rau, dessen Versuch am Tor des EVF vorbeikullerte. Kurz darauf erhielt Stefan Rott eine Strafzeit, in der sich der EVF im Kaufbeurer Drittel festsetzte. Jedoch zeichnete sich der ESVK in Person von Bogdan Selea und Robert Paule, die sich in Schlagschüsse der Füssner warfen, durch hohen Kampfgeist aus. Alle anderen Schüsse, die auf das Kaufbeurer Tor flogen, waren sichere Beute von Leo Conti. In der 9. Minute wurde es dann eng für die Joker. Zuerst vereitelte Conti mit einer Glanzparade die Großchance von Ziegler; im Anschluss war es der Pfosten, der den ESVK vor dem Rückstand rettete. Im Gegenzug verpasste Webb einen schönen Pass von Saurette. In der 14. Minute hatte Selea Glück, dass er wegen hohen Stocks nicht mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vom Eis geschickt wurde, da er einem Füssner unglücklich mit dem Stock im Gesicht getroffen hatte. In den folgenden 2+
> 2 Strafminuten verteidigten die Joker mit viel Glück und Geschick das Unentschieden und hatten Pech, als der Schiedsrichter ein Foul am allein auf Zellhuber zulaufenden Krabbat nicht ahndete. In der 18. Minute war dann der ESVK im Powerplay am Zug. Leider konnte Zellhuber Daniel Schurys Schuss, der von Kevin Saurette abgefälscht wurde, gerade noch parieren. Kurz nach Ablauf dieser Strafe durfte wieder Selea aufs Sünderbänckchen. Der EVF drückte, hatte aber erneut Dusel, als Saurette (von Switzer auf die Reise geschickt) bei einem Brake wegen vermeintlichen Abseits zurückgepfiffen wurde. Folgerichtig ging es nach Chancen hüben wie drüben mit 0:0 in die Kabine.
Weiter in Unterzahl agierend, hielten die Joker zu Beginn des zweiten Drittels die Füssener von ihrem Tor fern und ließen den EVF nicht in Powerplay-Formation kommen. Nach 23. Minuten erhitzten sich erstmals die Gemüter, als Kevin Saurette unfair von Vaitl in die Bande gecheckt wurde, was keine Strafe nach sich ziehen sollte. Weiter im Vorwärtsgang wurden die Mühen der Joker in der 26. Minute mit einem Penalty belohnt, als Bogdan Selea allein vor Zellhuber unfair gestoppt wurde. Der Gefoulte trat selbst an und ließ Zellhuber mit einem Schuss ins obere Eck keine Chance. Noch berauscht vom 1:0 ließ die Konzentration der Jokerabwehr kurzfristig zu wünschen übrig, was 41 Sekunden nach der Führung durch einen schön vorgetragenen Angriff der Füssner mit dem Ausgleich bestraft wurde. Jedoch ließ sich der ESVK nicht aus dem Konzept bringen. In der 29. Minute konnte Zellhuber einen Schuss von Dominik Krabbat nicht festhalten und die Scheibe blieb knapp neben dem Tor liegen. Weiterhin blieben aber auch die Füssner gefährlich, aber zu Zählbarem reichte es nicht. Dass es beim ESVK momentan sehr kuriose Treffer zu bewundern gibt, zeigte sich in der 32. Minute. So gehört das 2:1 zu einem Großteil Derek Switzer, der den Füssener Spieler hinter dem Tor so unter Druck setzte, dass dessen Aufbaupass direkt vor den Füßen Dominik Krabbats landete, der sich nicht lang bitten ließ und per Direktabnahme trocken zur Führung abschloss. Nach dem Führungstreffer drückte der EV Füssen nun umso mehr. Jedoch waren die Chancen von Orr und Burgess sichere Beute von Leo Conti. Kurz vor Drittelende war es dann Selea, der bei einem Gestochere vor Conti seinen Goalie schützte und sich ein kleines Handgemenge mit Burgess lieferte. Ergebnis: 2+2 für Selea und 2 Minuten für Burgess. Das Powerplay bis zur Pause konnten die Füssner nicht nutzen und es ging mit 2:1 für die Joker in die Kabine.
Wie bereits zu Beginn des zweiten Drittels musste der ESVK also erneut in Unterzahl in den Schlussabschnitt starten. In der 41. Minute war Conti nach einem Schlagschuss von Völk geschlagen und die zahlreichen Anhänger des EVF hatten bereits den Torschrei auf den Lippen. Aber in höchster Not konnte Emil Ekblad den Puck gerade noch von der Linie kratzen. Weiterhin schnürte der EVF die Kaufbeurer im Powerplay ein, waren aber in der Defensive zu sorglos und hatten Glück, als Benjamin Röhling frei vor Zellhuber nicht einschießen konnte. Im weiteren Verlauf drückte der EV Füssen immer vehementer auf den Ausgleich. Doch die Jokerdefensive stand gut und hatte mit Leo Conti einen Fels in der Brandung, der mehrmals die Führung festhielt. Wie bereits erwähnt gibt es momentan sehr außergewöhnliche Tore am Berliner Platz zu bestaunen. Protagonist des nächsten Tores in der 51. Minute war Thomas Zellhuber. Dieser fing einen Pass hinter dem eigenen Tor ab, und wollte ihn zu einem Mitspieler schieben. Er verfehlte den Puck und es entwickelte sich ein heißer Kampf zwischen Zellhuber und Röhling um die Scheibe. Letzterer blieb Sieger, umkurvte das Füssner Gehäuse und schob zum vielumjubelten 3:1 ein. Das Kaufbeurer Publikum bedankte sich beim Unglücksraben mit "Zell, Zell, Zellhuber" Sprechchören. Nach einem weiteren Warnschuss durch Christof Assner sah sich Gästetrainer Rich genötigt eine Auszeit zu nehmen.
Seine Worte schienen Wirkung gezeigt zu haben und die Füssner berannten im folgenden Powerplay wütend das Kaufbeurer Tor. Eine Portion Glück, Leo Conti und zweimal Robert Paule verhinderten den Anschlusstreffer. In der 58. Minute dann fast die Vorentscheidung. Dominik Krabbat schiebt nach einem Brake den Puck an Zellhuber vorbei. Doch leider bleibt die Hartgummischeibe auf der Linie liegen. Kurz danach setzt der EVF alles auf eine Karte und nimmt Zellhuber zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch es sollte nichts mehr nützen. Mit viel Kampfgeist und Willen schaukelt der ESVK die Führung über die Zeit und bereitet sich sowie den begeisterten Fans ein verspätetes Weihnachtsgeschenk.