Erster Saisonsieg: 4:3 n.V. gegen Oberhausen
"Rote Teufel" warten noch auf die LizenzDa fiel den RT-Fans ein großer Stein vom Herzen: im dritten Anlauf hat es mit dem ersten Saisonsieg geklappt, auch wenn man erneut einen Punkt gegen eine dezimierte Oberhausener Mannschaft liegen ließ. Besonders im zweiten Abschnitt waren Chancen genügend vorhanden, um den Sack vorzeitig zuzumachen. Letztendlich muss man mit den zwei Zählern zufrieden sein, und allmählich scheint sich auch der Erfolg einzustellen.
Erneut hatten die Gäste Personalsorgen, nachdem man einiges an Verletzten zu beklagen hatte, und die Neuzugänge auf sich warten lassen. 13 Feldspieler standen auf dem Spielberichtsbogen bei den Gästen, während die Roten Teufel mit David Müller sogar einen Akteur auf die Tribüne schicken mussten, da das Kontingent mit 22 Spielern ausgeschöpft war. Man hatte sich viel vorgenommen für diese Paarung, und das Match begann optimal: nach nur 35 Sekunden schlug das Hartgummi nach einem Schuss von Petja Pietiläinen zum 1:0 für die Hausherren ein. Und die Kurstädter machten weiter Druck und zeigten, was sie an diesem Abend erreichen wollten. Einzig die Chancenauswertung ließ wie zuletzt zu wünschen übrig, daran muss das Team noch verstärkt arbeiten. Zumindest erspielte man sich diese Möglichkeiten, und das ist für den Trainer die positive Erkenntnis hieraus. Die Gäste kamen erst durch eine Strafzeit von Matthias Simon ins Spiel, und ausgerechnet diese nutzten sie auch gleich durch Strauch zum Ausgleich (8.Min). Dieser Gegentreffer brachte die Hessen urplötzlich aus dem Konzept, nun war wieder die Unsicherheit im Spiel, wie man es auch zuletzt gegen Füssen gesehen hatte. Und mitten in diese Phase stachen die Revierlöwen noch mal zu, als Baum einfach mal abzog und Ingo Schwarz auf dem falschen Fuß zum 1:2 erwischte (10.Min). Die Teufel mühten sich und arbeiteten hart, während die Gäste sorgsam mit ihren Kräften umgingen und den Vorsprung erst mal in die Pause schaukelten.
Im Mittelabschnitt machten die Roten Teufel noch einmal richtig Druck. Thomas Jetter im Kasten der Revierlöwen stand jetzt unter Dauerbeschuss, aber der frühere Freiburger zeigte ebenso wie sein Gegenüber, dass er voll konzentriert war, so dass die Scheibe nicht ins Netz wollte. Erst eine zweifache Überzahl brachte den 2:2-Ausgleich durch Pietiläinen (24.Min), nachdem Jetter einen harten Michel-Schlagschuss nur abprallen lassen konnte. Auch in der Folgezeit dominierten die Hausherren das Geschehen, allerdings konterten die Gäste clever und kamen so das ein um das andere Mal vor Ingo Schwarz frei zum Zuge. Aber auch der Nauheimer Schlussmann verdiente sich Bestnoten, nachdem er mindestens drei solcher Szenen im Alleingang entschärfte. So lief die Uhr herunter, und der Treffer wollte einfach nicht fallen, da man die zahlreichen Möglichkeiten nicht ausnutzte. Und so kam es, wie es dann immer kommt: die Gäste markierten in Überzahl kurz vor der zweiten Pause durch Furda das 3:2 für die Revierlöwen.
Sollte es etwa trotz der größeren Spielanteile wieder nichts werden mit einem Sieg? Es war fast zum Verzweifeln, denn die Roten Teufel stemmten sich gegen die drohende Niederlage, lediglich das Hartgummi fand einfach nicht den Weg ins Tor, auch wenn man es immer und immer wieder versuchte. Aber die Gastgeber behielten die Nerven und nutzten ein Powerplay in der 55.Minute, als Kapitän Steffen Michel zum erneuten Ausgleich einnetzte. Dieses Tor war nun wie eine Erlösung, auch wenn man in der regulären Spielzeit keinen Treffer mehr markieren konnte. In der Overtime schienen die Gäste mit dem einen Punkt mehr als zufrieden zu sein, und es dauerte nur 28 Sekunden, ehe Kainulainen mit einem sehenswerten Tor den 4:3-Endstand markierte. Die Fans feierten ihre Helden nach dem Schlusspfiff ausgiebig, und dieses Resultat will man nun als gutes Zeichen für die anstehenden Aufgaben deuten. Bereits am Sonntag kann man beim Auswärtsspiel in Hannover zeigen, dass sich ein Aufwärtstrend abzeichnet, auch wenn die Trauben natürlich sehr hoch hängen dürften.
STIMMEN ZUM SPIEL:
Larry Suarez: "Bad Nauheim hat verdient gewonnen, denn sie haben sehr gut gekämpft. Es war ein gutes Spiel für die Zuschauer mit viel Kampf - aber auch mit vielen Fehlern. Wir haben alles gegeben, und ich bin trotz des Ergebnisses stolz auf meine Mannschaft, die so viele Ausfälle zu verkraften hatte. Dies soll aber keine Ausrede für die Niederlage sein."
Thomas Barczikowski: "Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg. Für die Moral des Teams ist er sehr wichtig, denn es lag heute an uns selber. Zwar haben wir wieder einen Punkt liegen lassen, denn nach dem 1:0 dachte ich, dass ein bisschen Ruhe hereinkommen würde. Aber wir haben im zweiten Drittel viele Chancen gehabt, die wir leider nicht genutzt haben. Daran arbeiten wir, und ich bin ebenso stolz auf mein Team, dass es nie aufgegeben hat. Wir können kämpfen bis zum Schluss, und deswegen geht ein Kompliment an die Mannschaft. Es gibt aber noch viel für uns zu tun, so müssen wir z.B. das Bullyspiel verbessern, auch die Chancenverwertung muss sich steigern. Irgendwann wird aber der Knoten platzen."
Tore: 1:0 (00:35) Pietiläinen (Kainulainen), 1:1 (07:13) Strauch (Liesegang, Hatkevitch) 5-4, 1:2 (09:19) Baum (Hatkevitch, Strauch), 2:2 (23:36) Pietiläinen (Michel, Kainulainen) 5-3, 2:3 (38:42) Furda (Jahns, Liesegang) 5-4, 3:3 (54:17) Michel (Larson, Kainulainen) 5-4, 4:3 (60:28) Kainulainen (Stacey, Barker). Strafminuten: Bad Nauheim 10, Oberhausen 12. Zuschauer: 998.