Erster Heimerfolg: "Wölfe" gewinnen 3:0 gegen Berlin Capitals
Erster Heimerfolg: "Wölfe" gewinnen 3:0 gegen Berlin CapitalsIm sechsten Anlauf endlich der erste Heimerfolg: Am Sonntagabend gewannen die "Selber Wölfe" vor heimischer Kulisse gegen die Berlin Capitals mit 3:0 (1:0; 1:0; 1:0) und fuhren den lang ersehnten ersten Heimdreier der Saison ein. Eine gelungene Heimpremiere für den neuen „Wölfe-Coach“ Doug Kacharvich. Nach dem tollen Auftritt seiner Jungs zwei Tage zuvor bei den Hannover Indians, welcher trotz einer 3:1 Führung nach zwanzig Minuten schlussendlich nicht mit einem Erfolg, sondern einer unglücklichen 3:5 Niederlage endete, sollte der erste Heimerfolg der laufenden Serie gegen die Berlin Capitals eingefahren werden. Der 56-jährige neue Mann auf der Selber Kommandobrücke musste notgedrungen einige leichte Veränderungen im Kader vornehmen, zumal sich Andreas Pufal bei einem Zweikampf in Hannover eine leichte Schultereckgelenksverletzung zuzog und voraussichtlich für das kommende Wochenende noch ausfallen wird. Im Tor schenkte Kacharvich weiterhin Kai Fischer das Vertrauen, Stephan Trolda rückte aufgrund des Ausfalles von Pufal in die erste Sturmreihe neben Dale Crombeen und Corey Spring, Kilian Glück durfte neben Jouni Kulonen und Marc Garthe im zweiten Block antreten und Sascha Jaworin sah sich neben Holger König und Florian Ondruschka in der dritten Formation. Die „Wölfe“ in den Anfangsminuten sichtlich beeindruckt und überaus nervös. Dies lag aber keineswegs an der Spielweise des Gegners, sondern vielmehr an der beängstigenden Atmosphäre im weiten Rund. Die Fans hatten sich nach dem Heimauftritt gegen Bayreuth dazu entschlossen, die ersten zehn Minuten keinerlei Anfeuerung für das Team zu leisten, totenstille im weiten Rund, einzig verhaltener Applaus von den Sitzplatzrängen und die Anfeuerung einiger mitgereister Capitals-Fans war zu hören. Ab der 10. Spielminute brachen die Fans aber ihr Schweigen und lieferten ihren Cracks die dringend erforderliche Unterstützung von den Rängen. Auf dem Eis wirkten die „Wölfe“ tonangebend, die Hauptstädter um deren Coach Andreas Brockmann überaus verhaltend, besaßen sich nur auf Defensivspiel und ließen die „Wölfe“ ohne große Gegenwehr kombinieren, was jedoch nicht wie gewünscht funktionierte. Die ersten guten Möglichkeiten boten sich auf Selber Seite Björn Eden und wenig später Jouni Kulonen, dessen Schuss Gäste-Goalie Martin nur mit viel Glück von der Linie "kratzte". Die Berliner sehr passiv, hatten aber in der 7. Minute die Chance aus heiterem Himmel in Führung zu gehen, aber Fortuna auf Seiten der „Wölfe“, binnen weniger Sekunde rettete Pfosten und Latte für den bereits geschlagenen Kai Fischer. Während Marc Garthe kurz danach noch aussichtsreich scheiterte, war gleicher Spieler in der 15. Minute endlich erfolgreich. Stephan Trolda auf der Außenbahn bediente den im Slot stehenden Deutschkanadier und dieser mit der 1:0 Führung. Mit der knappen, jedoch völlig verdienten Führung gingen die Kacharvich –Schützlinge auch in die erste Pause. Bange Minuten mussten jedoch zuvor noch überstanden werden, mit größtem Kraftaufwand stemmten sich die „Wölfe“ gegen den möglichen Ausgleich, ein 45 sekündiges 3/5 Unterzahlspiel galt es zu überstehen.
Im zweiten Drittel verflachte die Partie zusehenst, auf beiden sehr zerfahrenes Agieren, Abspielfehler im Mitteldrittel prägten die Szene. Marc Garthe hätte nach Wiederbeginn berühmt werden und auf 2:0 erhöhen können, aber er brachte die Scheibe am bereits ausgespielten Goalie Martin nicht im Kasten unter. Von Berlin, eine der schlechteren Mannschaften, die bislang in dieser Serie ihre Visitenkarte im „Wolfsbau“ abgaben, ging nur wenig Gefahr aus. Einzig in Überzahl, als Dale Crombeen für einen angeblichen Stock Check auf der Strafbank verbringen musste, hatte Kai Fischer bange Sekunden zu überstehen, aber dieser mit Glück und Geschick und der tatkräftigen Unterstützung seiner gut stehenden Abwehr verhinderte Schlimmeres. Sehenswerte Spielzüge, wie ein herrliches Zuspiel von Jeff Wittig aus der eigenen Zone auf den frei postierten Holger König, hatten aber dennoch Seltenheitswert. Dennoch gelang den „Wölfen“ noch kurz vor Drittelende das erlösende 2:0. Der wesentlich verbesserte Timo Ahmaoja von der blauen Linie die Scheibe nicht vollgetroffen und Corey Spring vor dem Gäste-Goalie die Scheibe irgendwie noch abfälschend zum 2:0.
Trotz der beruhigenden Führung mussten die „Wölfe“ im Abschnitt Drei nochmals gehörig auf der Hut sein, denn Berlin drehte nochmals auf, wirkte entschlossener, aber ihr plötzliches Engagement brachte nicht mehr den gewünschten Erfolg. Die Gastgeber antworten mit wütenden Angriffen: Holger König traf in der 46. Minute im Nachschuss nur das Gestänge, wenig später auch Corey Spring, wie Sascha Jaworin knapp vorbei. Als keiner mehr mit einem Highlight im Spiel rechnete, folgte der große Auftritt von Corey Spring. In der 51. Minute hätte er bei einem Break in Unterzahl alles klar machen können, doch er scheiterte an Goalie Martin. Letzteren ließ er zwei Minuten später jedoch nicht den Hauch einer Chance, als er eine mustergültige und sehenswerte Einzelaktion – in der Drehung mit einem trockenen Handgelenkschuss in obere Eck – zum vielumjubelten 3:0 abschloss.
Kurzes Fazit: Es war mit Sicherheit nicht ein Spiel für Ästheten, jedoch der Kampf stand im Mittelpunkt und die „Wölfe“ ackerten bis zum Umfallen und verdienten sich angesichts dieser Tatsache drei wichtige Punkte gegen eine sicherlich nicht sonderlich gutaufspielende Berliner Mannschaft. Am Ende zählt jedoch nur das Ergebnis und die Erkenntnis, dass die „Wölfe“ nach Wochen des Wartens endlich ihren ersten Dreipunkteerfolg auf heimischen Eis einfuhren konnten.