Erste Heimniederlage nach vielen Abwehrfehlern

Rote Laterne in Füssen gelassenRote Laterne in Füssen gelassen
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Die Starbulls Rosenheim unterlagen am Freitag Abend vor 1878 Zuschauern dem SC Riessersee auf eigenem Eis mit 6:7.

Das Match hatte noch gar nicht richtig begonnen, einige Fans waren noch gar nicht im Stadion, da lagen die Gastgeber schon mit 0:2 im Rückstand. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade 93 Sekunden rum. Doch die Starbulls steckten nicht auf, glichen noch vor der ersten Pause aus, lagen im Mitteldrittel mit 4:2 und 5:3 vorn, brachten sich aber in der Folge durch Disziplinlosigkeiten und schwaches Abwehrverhalten selbst um die Führung und am Ende auch um die Punkte.

Nach 39 Sekunden durfte der mitgereiste Garmischer Anhang zum ersten Mal jubeln. SBR-Keeper Robert Haase konnte den Schuss von Christian Mayr noch parieren, gegen das Nachsetzen von Hubert Buchwieser war er jedoch machtlos. Ein Bandencheck von Maximilian Huff brachte in der zweiten Minute die Gäste in Überzahl. Um dies erfolgreich abzuschließen, brauchten sie nur 18 Sekunden. Dave Noel-Bernier hieß der Torschütze. Nach weiteren Powerplaygelegenheiten für Riessersee, kamen die Starbulls in der 14. Minute nach einem Foul von Florian Storf in den Genuss einer numerischen Überlegenheit, die Andi Schneider ausnutzte. Er schob die neben dem Pfosten liegende Scheibe über die Linie, nachdem SCR-Torhüter Christian Baader den Schlagschuss von Heini Schiffl nicht festhalten konnte. Ein weiteres Überzahl nutzten die Rosenheimer in der 18. Minute zum Ausgleich. Erneut glänzte Schiffl als Assistent, Christoph Koziol knallte den Puck aus dem rechten Bullykreis ins Tor.

Das zweite Drittel begann für die Hausherren recht vielversprechend. In der 24. Minute sorgte Andreas Paderhuber für die erstmalige Führung, als er Richtung Baader laufend die Scheibe von Mondi Hilger in den Lauf gespielt bekam. In der 28. Minute musste Jeremy Stasiuk nach einem Check in der gegnerischen Zone auf die Strafbank. Doch diesmal gelang seinen Teamkollegen ein Treffer in Unterzahl, der an Kuriosität wohl nicht zu überbieten war. Schneider fuhr ein Break, schoss, der Puck prallte in hohem Bogen fast bis an die blaue Linie zurück, direkt an den Schlittschuh von Andi Geisberger. Von dort aus rutschte er ins Tor, während die erstaunten Garmischer nach dem schwarzen Spielgerät suchten. Lange lachen konnten die Einheimischen über diese Geschichte nicht, denn die Werdenfelser waren noch immer im Powerplay, was Christian Mayr in der 30. Minute zum 4:3-Anschlusstreffer nutzte. Wenige Sekunden später die gleiche Situation auf dem Eis: Riessersee mit einem Mann mehr, Rosenheim mit dem Tor in Unterzahl. Hilger bediente Koziol, der nach einem Alleingang Baader überwand. Und wie schon fünf Minuten vorher vernachlässigten die Starbulls die Defensivarbeit, ließen Haase wieder allein und kassierten - obwohl man schon komplett war - durch einen Schlagschuss von Neil McCann das vierte Gegentor. 30 Sekunden vor der zweiten Sirene wurde die nächste Unachtsamkeit mit dem 5:5 bestraft. Buchwieser traf, wobei sich die Garmischer hier beim Schiedsrichtergespann bedanken können, da eine vorhergehende Abseitsstellung nicht gepfiffen wurde.

Zum Schlussabschnitt stand bei den Grün-Weißen etwas überraschend Olli Häusler zwischen den Pfosten. Trainer Ron Chyzowski betonte nach der Partie, dass dies nicht an der Leistung von Haase („er war nicht Schuld, er wurde von seinen Vorderleuten im Stich gelassen“) lag. Er wollte mit diesem Wechsel die Mannschaft wachrütteln. Doch wach waren wohl nur die Gäste, die in Minute 46 durch Noel-Bernier mit 6:5 in Führung gingen. Durch einen verwandelten Penalty konnte in der 49. Minute Schneider für die Starbulls noch einmal ausgleichen. Doch in der 53. Minute leistete sich die Abwehr die nächste Schlafmützigkeit und Martin Holzer schoss nach einem Querpass von Mayr an dem am Boden liegenden Häusler vorbei, zum 6:7 ein.

Trainerstimmen:

Georg Holzmann: Wir hatten einen starken Start, das Spiel hat sich nach dem Anschlusstreffer gewendet, Rosenheim war im Mitteldrittel besser, durch Kampfgeist konnten wir allerdings das Spiel im letzten Drittel zu unseren Gunsten entscheiden. Insgesamt war es ein glücklicher Sieg.

Ron Chyzowski: Zu Beginn war der Kopf nicht dabei. Bei uns fehlte ganz stark die Disziplin, und die Defensive war schlecht. Dies hat uns in der letzten Saison noch so stark gemacht. Stasiuk bleibt bisher hinter den Erwartungen zurück, seine Verletzung in der Vorbereitung darf nicht als Ausrede zählen. Da wir auf junge deutsche Spieler setzen, müssen die älteren Deutschen auch einmal Verantwortung übernehmen. Man darf aber nicht alles auf Mondi Hilger abwälzen.


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