Ernüchternde 2:3-Heimniederlage gegen Passau

"Rote Teufel" warten noch auf die Lizenz"Rote Teufel" warten noch auf die Lizenz
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Eine enttäuschende Leistung lieferten die Roten Teufel gestern Abend bei der 2:3-Heimniederlage gegen die Black Hawks Passau im Rahmen der Oberliga-Punktrunde ab. Kein Biss, kein Kampf, kein Spielaufbau - das waren die größten Probleme der Hessen, die zuletzt in all diese Hinsichten zu überzeugen wussten. Umso mehr stellten sich die immerhin knapp 1.000 EC-Fans die Frage nach der Ursache, zumal man sich erstmals in der Defensive sogar den Luxus erlauben konnte, mit Pascal Jeßberger einen siebten Spieler auf der Ersatzbank sitzen zu lassen, nachdem die beiden Förderlizenzspieler Sinan Akdag und André Mangold mit von der Partie waren.

Fred Carroll machte seine Ankündigung wahr und stellte die Angriffsreihen um. Während Brett Hammond mit Jason Deleurme und Sebastian Lehmann agierte, stürmten Jan Barta, Ty Morris und Jeff Golby im zweiten Block. In der dritten Reihe kamen abwechselnd Fabian Saulite, Karl Jasik und Mario Willkom neben Mathias Baldys zum Einsatz, während Dennis Cardona in der Abwehr spielte. Diese Neuerungen solten aber von Beginn an nicht viel Wirkung zeigen, denn einzig die Gäste aus der Donaustadt suchten den Weg zum gegnerischen Gehäuse. Bei den Hausherren war das Aufbauspiel so gut wie gar nicht zu sehen, die Pässe sollten auch aus kurzer Distanz nicht sauber ankommen, so dass sich kaum konstruktive Spielzüge entwickelten. Insgesamt war das Spiel auf einem schwachen Oberliga-Niveau, da auch die Black Hawks Defizite aufzuweisen hatten. Dennoch gingen sie durch Kujala in der 6.Minute mit einem verdeckten Schlagschuss 1:0 in Front. In der Folgezeit bekamen die Kurstädter gleich drei Mal die Chance in Überzahl, doch auch hier sprang so gut wie nichts dabei heraus. Die Teufel unterstrichen die Vermutung, dass sie gegen vermeintlich schwächere Teams nicht selber das Spiel machen können. Hoffnung kam aber auf, als Golby in der 14.Minute einen krassen Torwartfehler der Gäste zum 1:1 ausnutzen konnte, was allerdings keine Besserung im Spiel der Hessen brachte.

Lediglich zu Beginn des Mittelabschnittes zeigten die Gastgeber so etwas wie Siegeswillen, und als Ponto im Powerplay in der 32.Minute zum 2:1 traf, schien die Wende zum Besseren geschafft zu sein. Statt nachzulegen, kamen nun aber die Black Hawks in die Partie. Zunächst zog Gantschnig freistehend über das Tor (36.), dann rettete Mangold in der 39.Minute in höchster Not gegen den alleine auf das Tor laufenden Kujala. Das 2:2 lag in der Luft, und es sollte in der letzten Spielminute des Mitteldrittels fallen: Schwarzkugler wurde nicht konsequent angegriffen, und plötzlich war das Hartgummi an Schmitt vorbei im Netz.

In der Kabine gab es eine entsprechende Ansage des sichtlich erzürnten Fred Carrolls, was in den Anfangsminuten des Schlussabschnittes Wirkung zeigte. Zunächst vergab Morris nach einem feinen Pass von Golby und zog über das Gehäuse (42.), dann scheiterte Jasik am Goalie der Gäste (49.). Sogar in Unterzahl hatte Deleurme in der 50.Minute nach Vorlage von Morris die größte Möglichkeit zur erneuten Führung, doch wieder war Passaus Torhüter Ondrejka zur Stelle. Er rettete quasi im Alleingang den Gästen das Ergebnis, das in der 52.Minute noch positiver für sein Team gestaltet werden sollte: Muller zog aus halblinker Position einen abermals verdeckten Schuss ab, der zum 2:3 in den Maschen landete. Als die Gäste kurz vor Spielende einen Akteur auf der Strafbank hatten, riskierte Carroll noch einmal alles und nahm Torsten Schmitt vom Eis. Aber auch bei 6 gegen 4 kam nichts richtig Zwingendes dabei heraus. In der letzten Minute kam auch noch Pech dazu, als Cardona lediglich den rechten Pfosten nach einem Schuss von der blauen Linie traf. Somit liefen die Sekunden also davon, und am Ende fahren die Black Hawks drei nicht unverdiente Punkte ein. Sie spielten im Colonel-Knight-Stadion so, wie es die Roten Teufel zuletzt erfolgreich gegen Bad Tölz und Kaufbeuren taten. Abwarten und die gegnerischen Fehler eiskalt ausnutzen, und diese Fehler kommen automatisch, wenn man als technisch schwächere Mannschaft das Spiel machen muss. Nun folgt am Sonntag das Auswärtsspiel in Miesbach, wo eher die Gastgeber unter Druck stehen, so dass dies den Hessen zugute kommen sollte.

Otto Keresztes (Trainer Passau): "Meine Mannschaft hat in einer schwierigen Situation Moral bewiesen und Charakter gezeigt. Wir hatten einige Änderungen im Team zu verkraften, aber trotzdem haben wir im ersten Drittel Gas gegeben. Läuferisch war mein Team sehr gut drauf, am Ende hatten wir ein wenig das Glück auf unserer Seite, als Bad Nauheim nur den Pfosten traf. Dieser Sieg ist sehr wichtig für uns."

Fred Carroll (Trainer Bad Nauheim): "Wir haben genau das Gegenteil gemacht von dem, was wir uns vorgenommen hatten. Ich hatte die Spieler darauf hingewiesen, wie wichtig dieses Spiel für uns ist. Wir wollten Zug zum Tor entwickeln, aber da war bis auf ganz wenige Szenen nichts von zu sehen. Die Spieler waren einfach zu bequem. Ich warte jetzt das Spiel in Miesbach ab, und da will ich eine Reaktion sehen."

Tore: 0:1 (05:13) Kujala (Gantschnig, Dvorak), 1:1 (13:29) Golby (Morris, Baum), 2:1 (31:28) Ponto (Bernhardt, Golby/5-4), 2:2 (39:24) Schwarzkugler (Dvorak, Pilz), 2:3 (51:43) Muller (Gomov, Setz). Strafminuten: Bad Nauheim 6, Passau 18. Zuschauer: 913.


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