Erneuter Rückschlag für Riessersee
Riessersee: Rettung in letzter SekundeWas ist bloß mit dem SC Riessersee los? Glaubten Verantwortliche und Fans nach dem vorletzten Sechs-Punkte-Wochenende (bei 14:1 Toren) noch, dass es jetzt kontinuierlich bergauf gehen würde, so folgte in den letzten beiden Spielen erneut ein unerwarteter Rückschlag. Ausgerechnet gegen die direkten Rivalen um den Einzug in die Meisterrunde ging man leer aus: Null Punkte und 1:8 Tore sprechen eine deutliche Sprache.
Dabei waren die Werdenfelser mit viel Optimismus und einem neuen Spieler (Marco Ludwig aus Schweinfurt) ins Oberland-Derby nach Peiting gegangen. Doch bereits im ersten Drittel wurde den vielen mitgereisten SCR-Fans unter den immerhin 1781 Zuschauern klar, dass für ihr Team nichts zu holen war. Peiting führte nach zehn Minuten mit 2:0 und schaukelte dann diesen Vorsprung, nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Leistung ihres Goalies Marc Dillmann, ohne Probleme nach Hause. 3:0 hieß das aus Garmischer Sicht höchst unerfreuliche Endergebnis. Besonders enttäuschend für die Anhänger des SCR war die lustlose Vorstellung des eigenen Teams. Man hatte nie den Eindruck, dass die Garmischer Spieler dieses Derby unbedingt gewinnen wollten.
Doch am Sonntag gegen Stuttgart sollte alles anders werden. Nicht zu unrecht sprach SCR-Boss Bader von einem „Sechs-Punkte-Spiel“, schließlich war Riessersee mit den Schwaben punktgleich gewesen. Und solche Spiele musste man, noch dazu vor eigenem Publikum, unbedingt gewinnen. Vielleicht hätte man dies dem Team nachdrücklich klar machen sollen, denn wiederum hatten die Fans nicht den Eindruck, dass allen Spielern der Ernst der Lage bewusst war. Wie in Peiting, musste der SCR auch am Sonntag einem schnellen 0:2-Rückstand hinterherlaufen. Doch diesmal gelang Guidarelli im zweiten Drittel wenigstens der Anschlusstreffer zum 1:2. Vier Minuten später stellten die Gäste jedoch den alten Abstand wieder her, und damit war das Spiel gelaufen. 1:5 hieß das peinliche Endergebnis.
SCR-Coach Holzmann machte die Grippewelle der vergangenen Woche für die desolate Leistung seiner Spieler verantwortlich. Zugleich versprach er aber eine Steigerung für das Freitagspiel gegen Heilbronn, das nun unbedingt gewonnen werden muss, um den Platz „an der Sonne“ zu verteidigen.
Geschäftsführer Bader zeigte sich von seinem Team natürlich auch sehr enttäuscht, klammerte bei seiner Kritik die beiden Stars Guidarelli und Noel-Bernier jedoch ausdrücklich aus. „Wenn die beiden durch Krankheit geschwächt sind, müssen eben andere in die Bresche springen.“ Gerade von einem Alexander Rusch, der immerhin aus der 2.Liga komme, könne man mehr erwarten. Gleichzeitig erinnerte Bader seine Spieler daran, dass sie schließlich auch um Verträge für die nächste Saison kämpfen. „Ich werde mir die Leistung einzelner Spieler sehr genau ansehen und erwarte von ihnen in den nächsten vier Wochen vollste Konzentration auf das Eishockey.“ Heißt das etwa im Umkehrschluss, dass diese Konzentration in der Vergangenheit nicht immer vorhanden war? Wenn ja, so wäre dies eine der Erklärungen für mangelnde Konstanz der letzten Wochen und gleichzeitig ein Armutszeugnis für den einen oder anderen Spieler im Garmischer Dress.
Die Reaktion der meisten Fans auf die teilweise desolaten Leistungen des SCR war jedenfalls eindeutig. Viele erwarten zum nächsten Heimspiel gegen Heilbronn einen Zuschauer-Minusrekord. Wahrscheinlich wird erstmals die Tausender-Marke nach unten durchschritten werden. Aber vielleicht überrascht diesmal das Team ja wieder einmal positiv und zeigt eine gute Leistung. Schließlich kann der SC Riessersee das Eishockeyspielen nicht plötzlich verlernt haben! (an)