Erneut sieben Gegentreffer - Münchner geraten ins Stocken

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Ebenso überraschend wie das souveräne Auftreten des EHC München in den ersten vier Spielen der Meisterrunde, waren die beiden doch recht deftigen Niederlagen an diesem Wochenende. Mit neun selbst erzielten Toren war die eigene Torausbeute durchaus zufriedenstellend, vierzehn Gegentreffer decken allerdings deutliche Schwächen in der bislang so stabilen Defensive auf. Auch die beiden Torhüter Koslow und Vollmer agierten in beiden Partien keineswegs fehlerfrei. Nachdem Jochen Vollmer am Freitag nach zwei Dritteln entnervt vom Eis ging, ersetzte er dieses Mal seinen Kollegen Koslow nach analoger Spielzeit.



Der Zeiger der Spieluhr hatte gerade so seine erste Umdrehung absolviert, schon schlug es zum ersten Mal ein, im Münchner Gehäuse. Marco Ludwig zeichnete für die Führung der Sachsen verantwortlich. Auch wenn Ron Newhook nach durchdachtem Zuspiel seines Landsmannes Brearley bei einer Kontersituation der vorübergehende Ausgleich gelang, waren die Füchse das eindeutig spielbestimmende Team. Die erneute Führung war nur folgerichtig, fiel in Form eines Doppelschlags jedoch unnötig hart aus. Marcel Linke verwertete einen Blueliner und ließ Koslow dabei alt aussehen. Kaum hatte sich der junge Münchner Keeper wieder aufgerichtet, durfte er die Scheibe erneut zum zentralen Anspiel befördern. Martin Sekera, der Top-Scorer der Lausitzer verwandelte einen Querpass von Greg Schmidt gekonnt zum 3:1. Warum Sekera bei seinem Torschuss völlig alleine stand, bleibt wohl das Geheimnis der Münchner Verteidigung. Nach einigen weniger ereignisreichen Minuten schaffte es Alex Leinsle beim ersten Münchner Powerplay immerhin den Anschluss herzustellen. Blöd nur, dass ein weiterer Versuch, in numerischer Überlegenheit zum Erfolg zu kommen, im Gegenteil endete. Eine Unkonzentriertheit beim Abspiel eröffnete Jörg Pohling die Möglichkeit zum schnellen Break, welche der 28-jähriger Stürmer der Füchse auch dankend anahm. In einem sehr kurzweiligen Drittel war Pohlings Treffer das letzte Highlight.

Tore fielen im Mittelabschnitt weitaus weniger, nichtsdestotrotz wurde den knapp 2000 Zuschauern Einiges geboten. Beispielsweise die zwei Gesichter des Kasachen Victor Bystryantsev. Zuerst sorgte er mit seinem Überzahl-Kracher ins Kreuzeck für eine Art Vorentscheidung, kurz darauf verabschiedete er sich nach einem Stockschlag in das Gesicht von Daniel Menge aus der Begegnung. Eine harte aber regelkonforme Entscheidung des umsichtigen Berliner Unparteiischen Heiko Dahle. In der fünfminütigen Überzahl gelang Tim Leahy mit etwas Glück der dritte Münchner Treffer. Sein Schuss wurde vom Finnen Itämies pariert, sprang jedoch von einem vor dem Tor postierten Verteidiger über die Linie. Als Mario Jann kurz nach dem letzten Wechsel das Anschlusstor gelang, schien die Partie tatsächlich zu kippen. Die Hausherren verloren völlig den Faden, im Hinterkopf war vermutlich das Spiel in Bremerhaven noch verankert. Auch hier schien der Erfolg nach zwei Dritteln bereits eingefahren ehe man sich im Penaltyschissen doch geschlagen geben musste. Die Gäste machten plötzlich mächtig Dampf, nutzten aber die durchaus vorhandenen Möglichkeiten nicht, was sich sechs Minuten vor dem Ende äußerst negativ auswirkte. Greg Schmidt schob ein kluges Zuspiel von Alexander Engel in die Maschen. Der junge Andre Mücke sorgte kurz darauf für den Schlusspunkt. Unterm Strich ein nicht unverdienter Erfolg für die Lausitzer, die die Lücken in der Münchner Defensive schonungslos ausnutzten. Für die Mannschaft von Michael Eibl steht eine arbeitsreiche Woche an. Am Freitag gastiert der wieder erstarkte REV Bremerhaven in der Landeshauptstadt. (orab)



Tore:

1:0 (00:59) Ludwig (Schmidt, Sekera),1:1 (04:33) Newhook (Brearley, Vogl Th),2:1 (05:34) Linke (Cardona, Kempf),3:1 (06:57) Sekera (Schmidt, Ludwig),3:2 (14:02) Leinsle (Schneider, Vogl Th) (5-4 ÜZ),4:2 (18:02) Pohling (Mücke) (4-5 UZ),5:2 (25:23) Bystryantsev (Sekera, Gill) (5-4 ÜZ),5:3 (38:26) Leahy (v. Schlicher) (5-4 ÜZ),5:4 (42:06) Jann (Leahy, v. Schlicher),6:4 (53:41) Schmidt (Engel) ,7:4 (56:04) Mücke (Sekera, Ludwig)

Strafen: Lausitzer Füchse 11+Spieldauer für Bystryantsev - München 10

Schiedsrichter: Dahle (Berlin)

Zuschauer: 1947


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