Erfurt wacht zu spät auf

Erfurt wacht zu spät aufErfurt wacht zu spät auf
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Die Erfurter erwischten einen grottenschlechten Start und bevor das Spiel für sie richtig begann, stand es schon 2:0 für die Gastgeber. Sichtlich geschockt, vermochten sie im ersten Drittel kaum einmal geordnete Angriffe zu Stande zu bringen und mussten sogar noch weitere 2 Tore vor der ersten Pause kassieren. Die Abwehrspieler waren zu weit weg von den schnellen Berlinern, die schalten und walten konnten, wie es ihnen beliebte. Die mitgereisten Drachenfans konnten sich kaum erinnern, wann ihre Mannschaft zuletzt so schwach gespielt hatte. Mit dem 4:0 war die Partie eigentlich schon entschieden.

Trainer Thomas Belitz muss es in der Pause gelungen sein, doch noch einmal die Motivation der Drachenspieler zu wecken. Im zweiten Drittel sah man auf einmal körperliche Härte, schnelles Spiel und in Ansätzen gutes Eishockey der Black Dragons. Vor allem die erste Angriffsreihe war extrem agil und gefährlich, ihr gelangen dann auch folgerichtig zwei Tore für Erfurt. FASS spürte wohl etwas das hohe Tempo aus der ersten Periode und fand nicht einmal mehr ansatzweise zur Gefährlichkeit der ersten 20 Minuten zurück. Zu allem Überfluss verletzte sich Erfurts Abwehrspieler Paul Klein schwer (Verdacht auf Handgelenkbruch) und fiel für den Rest des Spieles aus.

Als in der 44. Minute dann sogar der Anschlusstreffer fiel, keimte bei den mitgereisten 20 Erfurter Fans die Hoffnung auf ein Erfolgserlebnis noch einmal auf. Diese Hoffnung erstarb jedoch in der 55. Minute, als Schiedsrichter Linnek den Berlinern einen Treffer zuerkannte, den er nicht hätte geben dürfen. Der Puck hatte die Torlinie nicht im vollen Umfang überschritten und so wurden Erinnerungen an das Phantomtor von Chemnitz wieder wach. Damit war schlussendlich das Spiel tatsächlich entschieden. Erfurt versuchte zwar alles, um noch einmal heranzukommen, aber das 6:3 durch ein Empty Net Goal sorgte für endgültige Klarheit.

Damit haben die Black Dragons erst einmal einen klassischen Fehlstart aufs Eis gelegt. Zumindestens ab der 21. Minute war jedoch erkennbar, dass doch erhebliches Potential in der Mannschaft steckt. Vor allem die erste Reihe mit Otte, Marak und Schmidt vermochte zu überzeugen, muss sich jedoch den Vorwurf gefallen lassen, dass wieder einmal zu viele klare Chancen nicht ausgenutzt worden. Bei der zweiten Reihe besteht dagegen noch erhebliches Steigerungspotential, vor allem im Spiel miteinander. Eine echte dritte Reihe gab es diesmal nicht, durch den kurzfristigen Ausfall von Nickel (Rückenprobleme) musste Felix Rößner im Sturm aushelfen. Trotzdem hatte auch diese Angriffsreihe einige gute Momente.

Im Spiel am kommenden Freitag zu Hause gegen die ebenfalls schlecht gestarteten Wölfe aus Schönheide wollen die Erfurter Spieler zeigen, dass sie aus eigener Kraft wieder in die Erfolgsspur zurück kommen können. Das ist bei Ausschöpfen des tatsächlichen Leistungsvermögens sicher keine unlösbare Aufgabe.

Tore: 1:0 (1:58) Giermann (Patrzek, Seelisch), 2:0 (2:50) Schlenker (Hecker, Ludwig), 3:0 (7:06) Czajka (Hecker, Seelisch), 4:0 (16:04) Scholz (Patrzek, Seelisch), 4:1 (13:09) Marak (Otte), 4:2 (16:10) Schmidt (Brink, Otte), 4:3 (03:29) Schmidt (Marak, Otte), 5:3 (14:30) Hecker (Schlenker, Haase/5-4), 6:3 (18:11) Scholz (Haase/ENG). Strafen: Berlin 10 + 10 (Patrzek), Erfurt 16 + 10 (Manske).


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