Entweder ganz oder gar nicht – Kantersieg gegen Miesbach
1033 Zuschauer sahen gestern, wie der EHC München einen souveränen 10:2-Sieg gegen den TEV Miesbach feiern durfte. Für die Fans der Münchner hat es schließlich lange genug gedauert. Drei Spiele hintereinander wurden zuletzt verloren. Die knappen Niederlagen und die hohen Siege scheinen bereits Standard zu sein. Konstanz wäre allen Beteiligten jedoch lieber, denn die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. Rosenheim und Heilbronn sind dem EHC mit zwei Punkten Rückstand und einem Spiel weniger dicht auf den Fersen.
Der EHC legte los wie die Feuerwehr. Bereits nach sieben Minuten führte die Truppe um Georg Kink mit 4:0. Positiv fiel dabei Alexander Leinsle auf, der seit langem wieder einmal erfrischend aufspielte. Die restllichen 13 Minuten passierte relativ wenig. Es mag wohl daran gelegen haben, dass Trainer John Samanski den etwas unglücklich spielenden Goalkeeper Marc Anthony Franco durch Markus Voit ersetzte.
Doch das half den Miesbachern im weiteren Verlauf des Spiels auch nichts mehr. München erhöhte auf 7:0 durch Tore von Gustafson, der seine guten Leistungen der letzten Spiele mit einem Treffer krönte, Leinsle, der seinen Hattrick komplettierte und durch Peter Brearley. Obwohl Brearley drei Tore verzeichnen konnte, spürte man bei ihm noch leichte Unsicherheiten. Auffällig viele Puckverluste und Fehlpässe. Möglicherweise liegt es daran, dass er „auf Bewährung spiel,,“ wie EHC-Pressesprecher Zehm wissen ließ. Wenn sich ein ernsthafter Interessent für den Stürmer fände, würde man ihn wohl gerne abgeben.
Gegen Ende des Spiels nahm es die Abwehr der Münchner dann auch nicht mehr so genau und ließ Miesbach gleich zu Beginn des letzten Drittels gewähren. 7:1 stand es, bis Fabian v. Schilcher, Peter Brearley und Florian Vollmer auf 10:1 erhöhten. Bei zehn Treffern der Münchner störte es dann keinen mehr, dass Miesbach noch auf 10:2 verkürzte.
Nach dem Spiel wurde dann Daniel Schury, der bereits beim ESC München und HC 98 gespielt hat, verabschiedet. Grund für seinen Wechsel nach Landsberg in die Bayernliga war die mangelnde Eiszeit, die er unter Trainer Georg Kink bekommen hat. Mitte des dritten Drittels wurden ebenfalls Rufe nach Basti Schwele laut. Ihm ergeht es genauso wie Schury. Freunde macht sich Kink mit dieser Taktik bestimmt nicht. Schon gar nicht, wenn es sich um zwei „Münchner Urgesteine“ handelt.
Auf diese Tatsache angesprochen, meinte EHC-Coach Kink nach dem Spiel: „Schury wollte nicht mehr in München spielen und hat, ohne mit mir zu sprechen, seinen Spielerpass verlangt. Er wollte mehr Eiszeit haben, die er in Landsberg wohl eher bekommt als in München. Hier herrschen höhere Ansprüche als in der Bayernliga.“
Vollendete Harmonie hört sich wohl anders an. (ke/an)
Tore: 1:0 (3:14) v. Schilcher, 2:0 (5:08) Alex Leinsle, 3:0 (6:20) Peter Brearley, 4:0 (6:37) Alex Leinsle, 5:0 (21:49) Chris Gustafson, 6:0 (29:31) Alex Leinsle, 7:0 (31:02) Peter Brearley, 7:1 (42:11) Tobias Sterba, 8:1 (52:21) v. Schilcher, 9:1 (55:19) Peter Brearley, 10:1 (57:23 Florian Vollmer, 10:2 (57:42) Robert Davis
Zuschauer: 1033