Ende gut, alles gut beim SC Riessersee?

Mit einem standesgemäßen 4:2-Erfolg gegen den alten Rivalen
aus Füssen verabschiedete sich der SC Riessersee aus seiner ersten
Oberligasaison. Bezeichnenderweise konnten die Garmischer alle ihre
Abstiegsrundenspiele gewinnen, bis auf die beiden Derbys gegen Angstgegner
Peiting. Während in den anderen Stadien von der DEL bis zur Oberliga jetzt die
heiße Phase in Form der Play-off-Runden beginnt, fahren die Garmischer Cracks
in den Urlaub. Hügelsheims Trainer Valenti brachte es unlängst auf den Punkt:
„Der SCR hat sich in die Abstiegsrunde verirrt. Er gehört da nicht hin.“
Diese Ansicht teilen sicher alle, die dem SC Riessersee nahe
stehen. Auch SCR-Boss Bader, der kürzlich Gast bei einem Spiel der Meisterrunde
gewesen ist, meinte: „Eigentlich müssten wir hier auch mitspielen.“ Doch leider
hat es die Mannschaft in den beiden
entscheidenden Begegnungen gegen Klostersee und Füssen nicht geschafft, ihrer
Nerven Herr zu werden und kläglich versagt, sodass letztlich ein Punkt zum
Erreichen der Meisterrunde gefehlt hat.
Getreu dem Motto „nach der Saison ist vor der Saison“ hat
man in Garmisch diese erste Spielzeit in der dritten Liga abgehakt und schaut
nach vorne. Und da zieht Ralph Bader ein positives Fazit: „Trotz der kleinen
Enttäuschung über das Nichterreichen der Meisterrunde bin ich zufrieden. Wir
haben den Klassenerhalt problemlos geschafft. Was noch wichtiger ist: Es war
endlich mal wieder eine Saison ohne Ärger und Skandale. Wir konnten bei den
Fans, den Sponsoren und dem Verband
Vertrauen schaffen und den Namen des SC Riessersee wieder positiv darstellen.“
Wie geht es nun auf dem sportlichen Sektor weiter? Sicher
ist, dass in der Mannschaft ein großer Umbruch stattfindet. Guidarelli,
Buchwieser, Raubal, Holzer, Grünauer, Fink und Schöpf werden nächste Saison
nicht mehr für den SCR spielen. Einige hängen die Schlittschuhe an den
berühmten Nagel, andere werden woanders ihr Glück versuchen. Besonders
schmerzlich für den SC Riessersee ist der Abgang von Topscorer TJ Guidarelli,
der das Bader´sche Vertragsangebot abgelehnt hat. Insider wollen wissen, dass
er demnächst wieder mit seinem alten Kumpel Aron Fox zusammen spielen könnte,
allerdings nicht in Freiburg. Vordringlichste Aufgabe für den Geschäftsführer
ist die Verpflichtung guter deutscher Spieler. Denn gerade da hat es vergangene
Saison ziemlich gehakt: Zwischen den guten Ausländern und den hoffnungsvollen
Nachwuchskräften klaffte unübersehbar eine spielerische Lücke, die geschlossen
werden muss. Schließlich will man in Garmisch nächste Saison bei der
Meisterrunde nicht wieder nur interessierter Zuschauer sein.