Eisbären wurden eingeladen

Rote Laterne in Füssen gelassenRote Laterne in Füssen gelassen
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Mit 1:4 unterlagen die Starbulls Rosenheim vor 1747 Zuschauern am Sonntagabend den Eisbären Juniors Berlin. Es war ein Rückfall in alte Zeiten, da half auch die Verstärkung durch die beiden Legionäre Janne Kujala und Ryan Smith nichts. Die beiden Neuzugänge brachten zwar eine sehr gute Leistung, doch einige vermeintliche Leistungsträger laufen wie schon die gesamte laufende Saison ihrer Form meilenweit hinterher. Dazu kam der kurzfristige verletzungsbedingte Ausfall von Mondi Hilger, Patrick Hager musste wegen seiner Schulterverletzung aus dem Klostersee-Spiel ebenfalls noch passen. Ebenfalls nicht an Bord war Andi Schneider, dessen Vater verstarb. So musste Trainer Markus Berwanger seine ursprünglich geplante Aufstellung ein wenig ändern und agierte mit elf Stürmern.

Die Starbulls legten in den ersten Minuten los wie die Feuerwehr und erspielten sich gute Chancen. So bediente nach vier Minuten Ryan Smith seinen neuen Sturmpartner Patrick Neundorfer, der jedoch am Berliner Keeper Sebastian Stefaniszin scheiterte. In der zehnten Minute war Smith dann alleine unterwegs auf Stefaniszin, brachte aber die Scheibe nicht richtig unter Kontrolle. Danach verflachte die Begegnung zusehends, auf beiden Seiten gab es bereits im Spielaufbau viele Fehlpässe. Erlöst wurden die Rosenheimer Fans in der 19. Minute, als Thomas Weiszdorn das 1:0 für die Hausherren erzielte, nachdem wenige Sekunden zuvor Daniel Bucheli nach schöner Vorarbeit von Smith glücklos blieb.

Kurz nach Wiederbeginn eine der letzten guten Möglichkeiten der Grün-Weißen: Janne Kujala traf allerdings nur den Pfosten. Im direkten Gegenzug scheiterte Michael Fröhlich an seinem ehemaligen Mannschaftskollegen Danijel Kovacic, der seine Farben in der Folge im Spiel hielt. In der 30. Minute war aber auch er machtlos, denn seine Vorderleute griffen überhaupt nicht ein und so beendete Rene Kramer eine Einzelaktion erfolgreich zum 1:1. Die lange harmlos wirkenden Gäste waren zurück in der Partie. In der Folge war es immer wieder der Kanadier Richard Mueller, der mit den Rosenheimer Verteidigern Katz und Maus spielte, im zweiten Drittel allerdings in Kovacic noch seinen Meister fand.

Der Schlussabschnitt begann aus Sicht der Starbulls zwar recht vielversprechend, wobei Smith und Weiszdorn den Puck nicht im gegnerischen Gehäuse unterbringen konnten. Und so kam es wie es kommen musste: Die Eisbären nutzten den nächsten Fehler der Gastgeber und Norman Martens schloss in der 46. Minute einen Angriff zum 1:2 ab. Anschließend vergaben die Rosenheimer ein Powerplay und in der 49. Minute schlug es erneut hinter Kovacic ein. Der sehr agile Mueller marschierte an Christian Gegenfurtner und Sinan Akdag vorbei und überwand den SBR-Keeper zum vorentscheidenden 1:3. Bittere Momente gab es für die Starbulls in der 54. Minute, als die Berliner die Heimmannschaft für längere Zeit in ihr eigenes Drittel einschnürten. Man hatte fast den Eindruck, dass sie ein oder zwei Mann mehr auf dem Eis hatten, ein Blick auf die Anzeigetafel verriet jedoch etwas anderes. Den Schlusspunkt setzte 53 Sekunden vor dem Ende bezeichnenderweise Ex-Starbull Michael Fröhlich, der den Puck zum 1:4 unter die Latte setzte.

Trainerstimmen:

Jeff Tomlinson (Eisbären Juniors): Es ist schwer gegen 14 Mann zu spielen, obwohl es für den Gegner vor dem Spiel leicht aussieht. Wir hatten den Start, den wir wollten, denn wir haben clever gespielt. Wir haben für diesen Sieg den Preis bezahlt, einige Spieler mussten im Laufe des Spiels genäht werden. Meine Spieler sitzen jetzt total fertig in der Kabine, dort ist es sehr ruhig. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, wie sie gekämpft haben.

Markus Berwanger (SBR): Es war schwer für uns ins Spiel zu kommen, bei den Eisbären haben14 Mann das Tor verteidigt. Wie es im Sport so ist, trifft man vorne nichts und bekommt hinten die Tore rein. Dass meine Mannschaft nicht kämpft, wie manche Fans meinten, stimmt nicht. Richtig ist, dass wir nicht die spielerischen Mittel und das Selbstvertrauen haben, um ein solches Spiel dann noch zu drehen. Ein paar sogenannte Führungsspieler sind keine Führungsspieler. Ich habe immer versucht, diese Spieler noch irgendwie einzubauen. Diese Zeiten sind jetzt aber vorbei.


🏒 Alle Spiele der DEL2 Live & Exklusiv 💥 auf Sportdeutschland.TV
Oberliga kompakt
Packendes Doppelduell „Hannover – Ruhrgebiet“

​Zweimal stand am Wochenende das Duell „Hannover – Ruhrgebiet“ auf dem Oberliga-Spielplan. Beide Partien hatten eine Menge zu bieten und wurden erst nach den regulär...

Oberliga kompakt
Unglück vor dem Spiel: Scorpions-Coach Kevin Gaudet im Krankenhaus

​Der Oberliga-Spieltag am Freitag wurde überschattet von einem Unfall vor dem Spielbeginn der Partie zwischen dem Herner EV und den Hannover Scorpions. Kevin Gaudet ...

Ersatz für Samuel Eriksson
Herner EV verpflichtet Brendan Harrogate

​Der Herner EV hat auf den Abgang von Samuel Eriksson reagiert und einen neuen Kontingentspieler verpflichtet. Brendan Harrogate schließt sich ab sofort den Miners a...

Schwedischer Stürmer kommt aus Herne
Füchse Duisburg verstärken sich mit Samuel Eriksson

​Für den Schlussspurt der Hauptrunde in der Oberliga Nord sichern sich die Füchse Duisburg die Dienste des Schweden Samuel Eriksson vom Herner EV. Der 25-jährige Lin...

Verteidiger bringt mehr Tiefe in den Kader
David Lebek wechselt aus Duisburg zu den EV Lindau Islanders

​Die EV Lindau Islanders reagieren auf dem Transfermarkt und verpflichten David Lebek bis zum Saisonende. Der Transfer des talentierten Verteidigers soll mehr Tiefe ...

Oberliga kompakt
Füchse Duisburg sind Tagessieger im Norden – Deggendorf schlägt Spitzenreiter

​Das ist dann doch eher selten: In der Oberliga Nord wurden fünf von sechs Partien erst in der Verlängerung oder im Penaltyschießen entschieden. Und im Süden veranst...

Führungsspieler bleibt an Bord
Sam Verelst bleibt bei den Bayreuth Tigers

​Die Onesto Tigers Bayreuth arbeiten am Kader für die kommende Spielzeit 2025/2026. Als erster Baustein wurde nun die Weiterverpflichtung von Sam Verelst unter Dach ...

Mit 451 Spielen Rekordhalter bei den Hannover Indians
Maxi Pohl beendet seine Karriere

​Die Legende verließ die kleine Eishockey-Bühne und fast hätte es keiner mitbekommen. Am 11.Oktober spielten die Hannover Indians ihr Derby gegen die Scorpions (1:4)...