Eisbären küren „Traumwochenende“ mit Sieg gegen Frankfurt

Gegen die Löwen Frankfurt war es Hamms Kapitän Nils Sondermann, der nach 59:55 Minuten das Zittern beendete und die Hammer Fans unter den 557 Zuschauern in der Eissporthalle am Maxipark jubeln ließ – am Ende stand ein verdienter 5:3 (1:1, 1:1, 3:1)-Sieg gegen einen der Top-Favoriten der Oberliga zu Buche. „Das war ein Traumwochenende“, strahlte Trainer Carsten Plate, der von einer „nervenaufreibenden“ Schlussphase sprach.
Es war von Anfang an deutlich, dass sich die Kontrahenten gegenseitig nichts schenken würden. Beide hielten das Tempo hoch und versuchten Druck auf den jeweiligen Gegner auszuüben. Auf Seiten der Hammer, die kurzfristig auf Marvin Gleibler (Handverletzung) verzichten mussten, war es Jiri Svejda, der nach einem Konter für Christian Gose auflegte. Letzterer verzog jedoch knapp (6.). Nur eine Minute später schoss Svejda nach Zuspiel von Matthias Potthoff den Frankfurter Schlussmann Dennis Schulz an. In dieser Phase hatten sich die Eisbären kurzfristig ein leichtes optisches Übergewicht, doch dieses wechselte in der weitgehend ausgeglichenen Begegnung hin und her. Nachdem der abermals glänzend aufgelegte Benjamin Voigt im Tor der Hammer gegen Christopher Kasten aus kurzer Distanz (11.) und Sven Breiter (12.) pariert hatte, brachte Dominique Hensel die Hessen in Front. Die Gastgeber drängten jedoch auf die direkte Antwort – und diese folgte durch Milan Vanek in 4:3-Überzahl, nachdem er von Potthoff bedient worden war (16.).
Drei Minuten und 30 Sekunden nach Wiederbeginn war es Patrik Flasar, der die Hammer erstmals in Front brachte. Der Tscheche verwertete einen mustergültigen Pass von Gose zum 2:1. Doch danach ließen die Hammer den Gästen zu viele Räume, und die Zuordnung hatte nicht gestimmt. So lag es erneut an Voigt, der die Scheibe nach Abschlüssen von Marvin Bauscher (29.) und Alexander Althenn im Nachsetzen (29.) unter sich begrub. „Benny hat uns im Spiel gehalten“, lobte Plate seinen Goalie. Das 2:2 durch Kevin Thau konnte er aber nicht verhindern (31.).
Darauf drängten wieder die Gastgeber und brachen nur drei Minuten später in Jubel aus. Nach Zuspiel von Potthoff zischte der Schuss von Vanek an den rechten Innenpfosten und wieder aufs Feld – viele sahen den Puck hinter der Linie, was jedoch schwer zu erkennen war. Hauptschiedsrichter Naust gab den Treffer nach Absprache mit seinem Assistenten nicht. Trotz allem war Plate mit den ersten 40 Minuten nur bedingt zufrieden: „Das war sehr disziplinlos“, monierte der Coach. „Das war ein bisschen zu viel Schönspielerei. Das dürfen wir uns nicht erlauben, sondern wir müssen arbeiten, was wir danach auch gemacht haben.
Im Schlussdurchgang zeigten die Hammer einen größeren Siegeswillen und gingen folgerichtig in Front. Nachdem Robin Loecke und Sebastian Licau mit ihren Versuchen glücklos geblieben waren, drosch Nico Bitter die Scheibe im Nachsetzen zum 3:2 in die Maschen (45.). Auch die Defensive schien kompakter als zuvor – dennoch war es Jan Barta gelungen, zum 3:3 auszugleichen (49.). Es folgte eine erneute Drangphase der Eisbären, die von einem fatalen Frankfurter Fehler profitierten. Barta hatte versucht, den Puck über die Bande zu spielen. Doch die Scheibe landete vor dem Gehäuse der Löwen, Potthoff reagierte, nutze die Situation und und beförderte das Spielgerät zum 4:3 in das Tor (54.).
Kurz darauf verpasste Vanek zwar die Vorentscheidung verpasst (56.), doch spätestens nach 58:45 Minuten, als Daniel Sevo auf Seiten der Gäste eine Strafzeit kassiert hatte, schien der nächste „Dreier“ für Hamm sicher zu sein. Löwen-Coach Michael Bresagk machte die Unterzahl mit der Herausnahme des Goalies wieder wett, was Sondermann fünf Sekunden vor dem Schlusspfiff auszunutzen wusste. „Die Eisbären haben intelligent und diszipliniert gespielt. Das war der Unterschied“, meinte Frankfurts Trainer Bresagk nach der Partie, während Plate sich über die optimale Ausbeute freute, denn „die Mannschaft hat sich das verdient“. Genauso wie die Unterstützung der Anhänger, die ihr Team sogar ein zweites Mal aufs Eis gefordert hatten. „Die Stimmung war einmalig“, sagte Plate. „Es liegt an uns, dass es so bleibt.“