Eisbären Juniors: Mit Neuwied und Leipzig gleich zwei harte Brocken

Auch für das Farmteam des EHC Eisbären Berlin, den Eisbären Juniors, wird es ab Freitag ernst. Der Ligenspielbetrieb, der unter den Fahnen der ESBG laufenden Oberliga Nord-Ost, beginnt für die Youngsters aus Hohenschönhausen. Die jetzt unter Chefcoach und Ex-Eisbären-Stürmer Jeff Tomlinson geleitete Truppe feiert somit ihr Comeback in Deutschlands dritthöchster Spielklasse. Bis 2001 war das damalige Gesamtberliner Nachwuchsprojekt bereits in der Oberliga vertreten. Dieses verstand sich als Sammelpunkt der jungen Spieler beider, Eisbären und Capitals, damaligen Berliner DEL Teams. Spieler wie die beispielsweise längst in der DEL integrierten Jonas Lanier oder Rene Röthke, aber auch Sebastian Elwing – Torwart bei den Lausitzer Füchsen in der zweiten Bundesliga, überbrückten hier die Phase zwischen Nachwuchs und Profigeschäft. Andere Spieler verschwanden aber auch wieder im unterklassigen Nirvana des Deutschen Eishockeys.
Einzigst aus der damaligen Zeit übrig geblieben sind Kay Hurbanek, Nils Watzke und Hardy Gensel, die sich zwischenzeitlich allerdings woanders Spielpraxis aneigneten. Zuletzt spielten die drei bei den Berlin Capitals in der Oberliga Südost. Gensel spielte auch unter anderem beim SC Mittelrhein Neuwied, der am Sonntag im Berliner Sportforum erwartet wird. Die Deichstädter können auf eine äußerst ordentliche Saisonvorbereitungsbilanz schauen. Abschließend gewannen sie letzte Woche klar und deutlich (4:1) gegen das Regionalligateam aus Neuss. Alles in allem scheint am Mittelrhein eine Ausgeglichenheit zu existieren, vor allem beim Backround. Mit Coach Fred Carroll und Teammanager Mario Naster, welcher zum Beginn der 90er beim damaligen Bundesligisten Eisbären Berlin aktiver Spieler war, scheint man in ein sicheres Fahrwasser einzulaufen. Untermauert vom Präsidenten und Unternehmer Karl-Heinz Kater, welcher mit großer Mühe versucht den finanziellen Rahmen solide zu halten.
Bevor die Neuwieder zum ersten Heimspiel der Tomlinson-Schützlinge erscheinen, müssen die Hohenschönhausener Young Guns erst einmal am Freitag zu den Blue Lions nach Leipzig! Die Sachsen gelten als das mit am meisten verstärkte Team der Liga. Wurde Eishockey erst vor wenigen Jahren in der Messestadt etabliert, so kann der finanzielle sowie sportliche Aufstieg zur Überraschung werden. Ein erstes Achtungszeichen setzten sie bereits am letzten Sonntag beim Oberliga Nord-Ost Favoriten, den Dresdener Eislöwen. Im Sachsenderby bezwangen die „Blauen Löwen“ die „Eislöwen“ knapp mit 1-0! Auch Teamstatistisch zeigt die Truppe unter Trainer Frank Gentges einiges her. Der Kader des letztjährigen Regionalligisten wurde rigoros umgekrempelt und teilweise durch erfahrene Oberligacracks sowie durch zwei kanadische und einem amerikanischen ECHL Spieler aufgewertet. Das Leipziger Publikum scheint dies bereits dankbar anzunehmen.
Insgesamt also keine leichte Aufgabe für die Eisbären Juniors, die nach zwei Testspielerfolgen sowie einer Niederlage noch keinen Standpunkt fixiert haben.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass mit Florian Busch, Andre Rankel, Martin Hoffmann, Tobias Draxinger, Frank Hördler und Goalie Youri Ziffzer Leistungsgaranten für das DEL-Team abgestellt werden. Jens Baxmann sowie Christoph Gawlik fallen verletzt für mehrere Wochen aus. Sichergestellt scheint aber der Einsatz von Richard Mueller und Marcus Sommerfeld zu sein, welche als Ausländerlizenznehmer auflaufen könnten. Beide Deutsch-Kanadier sollen bis zur deutschen Einbürgerung das Juniors-Team verstärken und danach, zumindest laut DEL-Chefcoach Pierre Pagé, in der Deutschlands höchster Spielklasse für Furore sorgen. Richard Mueller ist dabei vor allem im Fixpunkt. Abschließend und vorrausschauend sicher alles andere als ein leichter Auftakt für die Eisbären Juniors. Bleibt nur noch aus Berliner Sicht auf eine Überraschung zu warten. Sich zu bewähren und für höherklassiges zu qualifizieren ist sicher alles andere als leicht. Ab Freitag hat man aber die Gelegenheit dieses zu tun! (Oliver Koch/Matthias Eckart)
auf Sportdeutschland.TV