Ein Wochenende ohne Punkte für die Akademiker

Nach den beiden Auswärtsniederlagen ging das Team von Chris Lee motiviert in die Heimparty gegen die Lausitzer. Das erste Drittel verlief noch nach dem Geschmack der 184 Zuschauer. Wenige Unterbrechungen, ein schnelles Spiel und Torchancen auf beiden Seiten. Aber schon da zeichnete sich ab, was wie ein roter Faden durch die gesamte Partie laufen sollte. Die Akademiker rückten zu weit auf und Niesky konterte. Zwar entstand die Führung für die Tornados nicht durch einen Konter, offenbarte aber einen zweiten Mangel. Denn beim 0:1 konnte Viteszlav Jankovich nahezu unbedrängt einen Abpraller verwerten. Die noch beste Chance zum Ausgleich hatte dann Henry Haase in Unterzahl in der 14. Minute. Nach einem schönen Alleingang ging sein Schuss jedoch nur an den Pfosten.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts konnten sich die Akademiker bei Sebastian Albrecht bedanken, dass es dabei blieb. Drei Strafzeiten nacheinander ließen es mehr als einmal vor dem Kasten der Hausherren lichterloh brennen. Und so war es Benjamin Hecker, der in Überzahl den Ausgleich markierte. Wer nun dachte, dass sich das Blatt wendet, sah sich getäuscht. Rene Landgraf schoss die Gäste in der 34. Minute erneut in Führung. Zu allem Überfluss ließ das Team danach knapp zwei Minuten doppelte Überzahl ungenutzt verstreichen. Und wenn man selbst keine Tore macht, macht sie halt der Gegner. Marco Noack sorgte in der 39. Minute für ein Zwei-Tore-Polster.
Im letzten Drittel war das Team zwar bemüht und rannte auf das von Robert Wolfermann gehütete Tornado-Tor, aber Niesky verwaltete mit dem Gefühl der sicheren Führung Spiel und Ergebnis. Sowohl das 1:4 als auch das 1:5 entstanden durch das größte Problem derzeit. Wenn es nicht läuft wird die defensive sträflich vernachlässigt und ist weit offen für Konter, bei denen der beste FASS-Spieler, nämlich Sebastian Albrecht, machtlos war.
Im Chemnitzer Eisstadion sollte dann Wende gelingen. Mit einer konzentrierten Leistung wurde der Sturmlauf der Wildboys entgegen getrotzt. Es entwickelte sich eine umkämpfte Partie mit vielen Torszenen bei den sich beide Goalies auszeichnen konnten. In der sechsten Minute konnten die Akademiker durch Patrick Czajka auch mit 1:0 in Führung gehen. Doch die Führung hielt nicht lange an. Nur 69 Sekunden später glich Chemnitz durch Oertel zum 1:1 aus. Nur 2 Min später überraschte Esa Hofverberg mit einem langen Pass wieder die gesamte FASS-Abwehr und Michal Vymazal erhöhte auf 2:1 für die Sachsen. Mit dieser Führung ging es dann auch in die erste Pause.
Im zweiten Drittel sollte die Wende gelingen. Bereits nach 11 Sekunden musste Kohlstrunck auf der Strafbank Platz nehmen, Aber das Powerplay brachte nicht den erhofften Treffer. Dann zieht Michal Vymazal direkt vom gewonnenen Bully ab und trifft zum 3:1 ins Dreiangel. FASS setzte sofort nach und Vincent Schlenker kann nur 54 Sekunden später den 2:3 Anschlusstreffer erzielen. Beide Mannschaften zeigten schöne Kombinationen, aber bei den beiden gut aufgelegten Goalies war jederzeit Schluss. Die Akademiker übernahmen immer mehr die Hoheit auf dem Eis. Nur Wild Boy Roman Kondelik trotzte den Berliner Angriffen. Jan Schmidt schloß einen schönen Konter zum 3:3-Ausgleich ab. Chemnitz Coach Mannix Wolf nahm daraufhin erst einmal eine Auszeit für die Wild Boys. FASS jetzt drückend überlegen und wollte den Führungstreffer. Henry Haase wurde dann vom gut agierenden Schiedsrichter Morlock mit einer Zwei-Minuten-Strafe belegt und Esa Hovferberg holte in der 38. Minute seinen Hammer raus, so dass Jimmy Hertel überraschend hinter sich greifen musste. Man merkte, dass die Konzentration durch den überraschenden Treffer plötzlich weg war. Ales Dvorak passte aus vollen Lauf hinter dem eigenen Tor bis an die zweite blaue Linie, wo Toni Uhlig lauerte, die Scheibe aufnahm und eiskalt Jimmy Hertel verlud. Mit diesem Doppelschlag zur 5:3-Führung der Wild Boys ging es in die zweite Pause.
Im letzten Drittel zeigten die Akademiker endlich wieder den Angriffsschwung den man aus der Vorbereitung und den ersten Spielen gewohnt war. Die Wild Boys wurden in ihr eigenes Drittel gedrängt und Roman Kondelik wurde seinem Namen „Der Hexer“ vollauf gerecht. Tore waren aber Fehlanzeige und die Zeit lief den Weddingern davon. Immer mehr wurde die Brechstange rausgeholt aber ein Tor wollte nicht fallen. 2:32 Minuten waren noch zu spielen und Coach Chris Lee nahm Jimmy Hertel für einen zusätzlichen Stürmer vom Eis, aber das Bully wurde verloren und die Wild Boys erzielten per Empty-Net-Goal den 6:3-Siegtreffer.
Trotz klarer Überlegenheit ab der 30. Minute konnten die Akademiker wegen eines erneuten Doppelblackouts zum Ende des zweiten Drittels wieder kein Kapital aus der Überlegenheit erzielen. Ein überragender Roman Kondelik und Esa Hofverberg waren die Väter für den Sieg der Chemnitzer. Die starke spielerische Leistung ab dem zweiten Drittel lässt aber für die nächsten Spiele gegen die Black Dragons hoffen.