EHC München: Scharmützel mit Neuwied
Wenn man sonst keine Probleme hat, dann schafft man sich eben welche! So geschehen im Vorfeld des Oberligaspieles zwischen dem EHC München und dem SC Mittelrhein, der , was sicher nicht jeder bayerische Eishockeyfan weiß, in Neuwied beheimatet ist:
Weil auf der Münchner Homepage das Wort "unattraktiv" im Zusammenhang mit dem rheinischen Gegner gefallen ist, setzte aus dem Westen der Republik ein Sturm der Entrüstung ein, der seinesgleichen sucht. Fanforum und Gästebuch des EHC wurden mit empörten Einträgen überschwemmt, wobei der Ausdruck der "arroganten " Münchner noch zu den harmlosesten gehörte.
Dabei hat der Schreiber der beanstandeten Vorschau natürlich in "seinem" Sinne völlig Recht: Welcher halbwegs interessierte Münchner Sportfan, der in der Fußball-Winterpause auch mal zum Eishockey geht, kennt schon den SC Mittelrhein? Füssen, Klostersee oder Peiting ist ihm gerade noch ein Begriff, aber Neuwied? Ja spielen die denn auch Eishockey?
Dies hat absolut nichts mit einem Herabwürdigen der sportlichen Leistung der Neuwieder zu tun, die derzeit in der Oberliga Südwest den respektablen vierten Tabellenplatz einnehmen und durchaus Chancen haben, die Meisterrunde zu erreichen. Auch beim gestrigen Spiel gegen den EHC zeigten sie eine ansprechende Form und konnten die Münchner mit 3:2 im Penaltyschießen bezwingen. Torschützen für den EHC waren Mario Jann und Pete Brearley, der kurz vor Schluss wieder einmal in Unterzahl einschießen konnte.
Wie man hört, waren auch die Neuwieder Spieler über die Münchner "Arroganz" ziemlich empört, sodass sie mit besonderer Motivation zu Werke gingen. Bereits am Dienstag um 20 Uhr kommt es in München zum Rückspiel der beiden Kontrahenten, wobei ca. 200 Neuwieder Fans ihr Team begleiten wollen. Schließlich geht es für Mittelrhein noch um sehr viel: Der Abstand zum Tabellensechsten beträgt gerade mal zwei Punkte, sodass eine Niederlage in München fatale Folgen haben könnte.
Der EHC dagegen hat die Meisterrunde praktisch bereits erreicht, was Trainer Eibl zur Befürchtung Anlass gibt,in seinem Team könne ein gewisser Schlendrian Einzug halten. Wer ihn kennt, weiß, dass er das passende Gegenmittel bereithält: Die Spieler können sich in den nächsten Wochen bestimmt auf ein verschärftes Training gefasst machen. (an)