EHC München ist nicht zu stoppen
Nachdem es der EHC München am ersten Wochenende der Meisterrunde mit zwei alten Bekannten aus der Südwestgruppe der Oberliga zu tun hatte, war man nun gespannt, wie sich das Team gegen Spitzenclubs des Südostens schlagen würde. Von den Experten war diese Gruppe vor der Runde wesentlich stärker eingeschätzt worden. Doch zur Überraschung aller hat der Oberligaaufsteiger aus München auch die beiden Hürden souverän gemeistert. Nach dem 5:1- Auswärtssieg in Dresden am vergangenen Freitag waren am Sonntag die Indians aus Hannover im Eisstadion des Olympiaparks zu Gast.
Strapaziert von einer achtstündigen Busfahrt und mit einem Minikader angetreten, waren die „Indianer“ praktisch chancenlos und mussten mit einer 1:4- Packung die Heimreise antreten. Ob sie wohl die Androhung der Fans, sie bei einem Sieg an den Marterpfahl zu stellen, beeindruckt hat? Jedenfalls konnten die Indians in der Anfangsphase den Einheimischen in keiner Phase Paroli bieten und lagen bereits nach knapp 3 Minuten mit 0:1 (Mario Jann) zurück. Zwar gelang den Gästen der zwischenzeitliche Ausgleich (Feser, 8.Minute) doch fast postwendend erzielte Robin Riemel nach einem Traumpass von Daniel Schury die erneute Führung. Das zweite Drittel brachte dem EHC zwar viele Chancen, aber keinen zählbaren Erfolg.
Dafür begann der letzte Abschnitt mit einem Paukenschlag: Nach 19 Sekunden gelang dem wiedergenesenen Kapitän Fabian von Schilcher (bereits am Freitag zweifacher Torschütze) das vorentscheidende 3:1 . Damit war das Spiel praktisch gelaufen und der EHC konnte im Schongang die drei Punkte einfahren. Patrick Vogl erzielte in der 52. Minute sogar noch das 4:1. Unter den Augen von DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke, der auf der Durchreise vom All-Star-Spiel in Ingolstadt in die USA in München Station machte und von den Fans sehr „freundlich“ begrüßt wurde, gelang dem EHC damit der vierte Sieg in der Meisterrunde.
Doch nicht genug damit: Die Münchner sind mittlerweile seit über einem Jahr in der regulären Spielzeit zu Hause ungeschlagen. Doch trotz dieser beispiellosen Siegesserie scheint dies kaum jemanden zu interessieren. Auch gegen Hannover verloren sich wieder nur 1562 Zuschauer auf den Rängen. Bleibt die Hoffnung, dass am nächsten Freitag, wenn der alte Rivale aus Ravensburg in München erwartet wird, endlich einmal die 2000er Marke geknackt werden kann. (an)