EHC München: Interview mit dem sportlichen Leiter Christian Winkler
Der EHC München steht vor einer interessanten Spielzeit. Beim als Mitfavoriten um den Aufstieg gehandelten Klub, leitet Christian Winkler nunmehr die sportlichen Geschicke. Hockeyweb-Mitarbeiter Oliver Rabuser sprach mit dem Ex-Garmischer und ehemaligen Peitinger:
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Du bist nun bereits einige Monate in
München. Wie beurteilst Du dein neues Betätigungsfeld und wie
unterscheidet sich der EHC München zum EC Peiting?
Beim EC Peiting, wo ebenfalls tolle Arbeit
geleistet wird, ist alles natürlich eine Nummer kleiner, die Ansprüche sind
niedriger und natürlich auch das Budget. Beim EHC ist alles professioneller
und einfach größer, mir macht die Arbeit Spaß.
Der Kader hat inzwischen prägnante
Formen angenommen. Mit der Verpflichtung von Beppi Eckmair wurde der gesuchte
Brecher im Sturm gefunden. Ist die Offensive nunmehr komplett oder wird noch
weiter gesucht?
Ich sehe Beppi Eckmair nicht als Brecher, sondern
als weiteren Teil der Offensive. Wir sind glaube ich im Angriff sehr
ausgeglichen, weil wir sehr gute Deutsche Spieler in diesem Bereich haben. von
Schilcher, Leinsle, Jann und Co. sind Spieler, die auf hohem Nievau spielen können.
Dazu haben wir mit Schwele einen Spieler mit großem Kämpferherzen
weiterverpflichtet. Die Ausländer sind bekannt und haben ebenfalls ihre
Qualitäten, ich glaube das passt, da werden wir nichts mehr holen.
Wie gestaltet sich die Suche nach dem
Abwehrstabilisator, der nach Angaben des Vereins ein Kontingentspieler sein
soll?
Sehr gut... Harald Birk, der uns in dieser
Richtung unterstützt, hat sehr gute Kontakte, die wir auch ausspielen werden
und ich glaube, dass wir in Kürze eine echte Verstärkung präsentieren können.
Mit Herrn Kink wurde ein Trainer geholt,
den Du seit Jahren kennst. Was kannst Du über ihn sagen?
Ich könnte es kurz machen und sagen es gibt
keinen Besseren. Aber ich will ihn kurz vorstellen. Er ist hart, aber herzlich
und nennt das Kind immer beim Namen, er ist keiner, der hinten herum jammert,
er geht eine klare Linie und die ist gut so. Ich hatte ihn als Spieler beim SC
Riessersee und arbeitete eineinhalb Jahre mit ihm in Peiting als
Manager/Trainer zusammen. Ich kann behaupten wir hatten Erfolg.
Mit welchem Zuschauerschnitt kalkuliert
der Verein für die kommende Saison? Inwiefern wirken die zuschauerträchtigen
Derbys gegen Riessersee und Rosenheim auf diese Kalkulation mit ein?
Wir haben mit 1.800 Zuschauern kalkuliert und die
Derbys wie gegen Rosenheim oder Riessersee sind natürlich das Salz in der
Suppe.
Ich glaube die Liga ist auch stärker wie in der letzten Saison, da wird es
eigentlich nur spannende Spiele geben.
Das Münchner Publikum gilt als sehr verwöhnt.
Ist die Zielvorgabe für diese Oberligaspielzeit der Aufstieg in die 2.
Bundesliga?
Das Wort Aufstieg will ich nicht unbedingt in den
Wort nehmen, denn einen Aufsteig kann man meiner Ansicht nicht planen, da gehört
auch viel Glück dazu. Wir wollen guten und attraktiven Sport bieten und die
Zuschauer zufrieden stellen. Der Erfolg der letzten Saison muss erst einmal
wiederholt werden, aber ich bin zuversichtlich, denn wir haben ein Team mit
Super Charakter, da ist kein einziger Stinksteifel dabei.
Der EHC hätte durch den Rückzug des EC
Bad Nauheim bereits jetzt Zweitligist sein können. Erläutere bitte kurz die
Gründe für die Verzichtsentscheidung des Vereins...
Das war nie ein Thema, da wir voll für die
Oberliga geplant haben.
Welche Mannschaften zählst Du zu
den Mitfavoriten in ihrer Gruppe?
Unsere Gruppe ist sicher ausgeglichen Ravensburg
der Favorit und Rosenheim, Stuttgart, Riessersee, Heilbronn, Füssen und
Peiting sind Mannschaften die brandgefährlich sind. Es wird eine heiße
Saison.
Mit Axel Dubelowski beschäftigt der EHC
München einen sog. Eventmanager. Was muss man sich unter diesem Posten
vorstellen, welche Aufgaben fallen in den Bereich von Herrn Dubelowski?
Er wird die Veranstaltungen die geplant sind
organsieren und sich im Fan Artikelbereich einbringen. Ein guter Mann der
Axel.
Was kann getan werden, um dem EHC München
in den einschlägigen Boulevardzeitungen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen
als zuletzt?
Konstant gute Leistungen zeigen.
Zum Abschluss noch einmal zu Dir. Du
hast Familie, einen Job bei Radio Oberland und die Aufgabe hier beim EHC München.
Lassen sich diese Faktoren problemlos unter einen Hut bringen?
Es ist manchmal nicht einfach, aber wo ein Wille
da ein Weg. In erster Linie muss ich meiner Frau und meiner Tochter Melissa
danken, die mich voll unterstützen und voll dahinter stehen. Bei Radio
Oberland habe ich feste Arbeitszeiten so dass ich mich immer danach richte wie
meine Schicht aussieht. Und außerdem habe ich mit Horst Franke einen Partner
in der sportlichen Leitung, der weiß was Sache ist und mit dem ich gut
zusammen arbeite, er ist seit 1976 im Münchner Eishockey tätig und weiß was
läuft. Ich glaube wir werden eine schöne Saison erleben.