EHC München geht mit Schwung in die neue Saison
Ort der Handlung war diesmal nicht die Kunstlaufhalle und es gab auch keine Tennisbälle beim ersten Training des Oberligisten EHC München. Während im letzten Jahr Trainer Eibls Improvisationstalent gefragt war, als es erstmals aufs Eis ging, hatte sein Nachfolger Georg Kink die gewohnte Umgebung zur Verfügung. Und die nutzte er, wohl nicht unbedingt zur Freude aller Spieler, um gleich richtig Gas zu geben. Bereits zur Mitte der ersten, gut zweistündigen Übungseinheit saßen einige Cracks ziemlich atemlos auf der Bank und rangen nach Luft.
Ein neuer Trainer bedeutet für eine Mannschaft nicht nur eine neue Taktik und ein neues Spielsystem, er hat zumeist auch andere Übungen parat. Und so überraschte Kink die Münchner unter anderem mit einem äußerst kräfteraubenden Spielchen, das in abgewandelter Form bei Kindern in Bayern als „Fangermandl“ bekannt ist. Die Verlierer, und davon gab es viele, durften dabei das Eis bei 30 Liegestützen ein wenig genauer beschnuppern. Neben derlei neckischen Spielchen gab es beim neuen Trainer natürlich auch die allseits bekannten Standardübungen, bei denen Neuzugang Burman bereits seine läuferische und spielerische Klasse andeutete.
Bis auf den verletzten Alexander Leinsle (Meniskusoperation) waren alle Mann an Bord, darunter auch die vier Ausländer Burman, Leahy, Newhook und Brearley. Die fünfte freie Kontingentstelle wird der EHC vorerst nicht besetzen, obwohl gerüchteweise selbst NHL-Spieler als Neuzugänge gehandelt worden waren. EHC-Vorstand Jürgen Bochanski verwies diese Mutmaßungen ausdrücklich ins Reich der Fabel: „Bedingt durch den Lockout in der NHL sind uns reihenwiese hochkarätige Spieler aus Übersee angeboten worden. Viele Agenten wittern hier das große Geschäft, während die Spieler zumeist gar nicht wissen, dass München nur in der dritten Liga spielt. Allein die Versicherung eines NHL-Cracks ist für einen Oberligisten unbezahlbar.“ „Außerdem würde solch eine Verpflichtung für einen wohl nur kurzen Zeitraum nur Unruhe ins Team bringen“, meinte der EHC-Boss.
Neu-Trainer Georg Kink war mit den ersten Eindrücken seines neuen Teams sehr zufrieden: „Die Mannschaft ist gut besetzt und daher bin ich für die Saison sehr zuversichtlich.“ Kink, der nach zwei Engagements als Spieler bereits zum dritten Mal in München tätig ist, verlangt von seinem Team die absolute Unterordnung des Einzelnen: „Disziplin und Ordnung stehen bei mir im Vordergrund, auf Individualisten pfeife ich.“ Da können sich die Spieler wohl auf einiges gefasst machen! (an)
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