EHC München gegen Riessersee haushoher Favorit
Vor wenigen Wochen noch zählte der Sportclub Riessersee zu den hartnäckigsten Verfolgern des EHC München. Inzwischen hat für den Traditionsclub von der Zugspitze der harte Kampf um den Einzug in die Meisterrunde begonnen. Mit zwei Punkten Rückstand auf Platz sechs belegt das Team von Schorsch Holzmann den achten Rang in der Tabelle. Nur die Außenseiter aus Füssen, Miesbach und Hügelsheim sind noch schlechter platziert. Die Gründe für das sportliche Absinken hat mehrere Ursachen. Vorwiegend gründet sich die Talfahrt aber auf eine frappierende Schwäche vor dem gegnerischen Gehäuse. Die Offensive leidet unter kollektiver Ladehemmung. Einzig T.J. Guidarelli konnte bei den jüngsten Heimpleiten (Stuttgart 1:5, Heilbronn 1:4) gegen direkte Konkurrenten ins Schwarze treffen. Beim Anhang der Blauen gerät Trainer Holzmann zusehends in die Kritik. Allerdings kann der "Eisenschorsch", wie der Füssener zu seiner aktiven Zeit genannt wurde, die Tore nicht selbst schießen. Zuletzt versuchte er mit einer Trennung der Sturmduos Guidarelli/Noel-Bernier neue Impulse zu setzen. Ohne Erfolg. Beim Gastspiel in München werden die beiden Topscorer indes trotzdem nicht nebeneinander stürmen. Noel-Bernier holte sich am Sonntag seine dritte zehn Minuten Strafe ab, muss pausieren. Damit nicht genug aus der Abteilung Disziplin. Harry Waibel erhielt in der gleichen Partie eine Spieldauerstrafe infolge einer bösen Stockattacke gegen Marc St.Jean. Ein anderer Akteur, der ebenfalls gerne auf dieser Schiene auffällt, ist hingegen seit Kurzem wieder mit von der Partie. Hubert Buchwieser versucht nach überstandener Handverletzung schnellstmöglich Anschluss zu finden.
Der EHC München kann dem Vergleich mit dem Altmeister ungleich gelassener entgegenblicken. Eine optimale Punktausbeute am letzten Wochenende bescherte den Erhalt der Tabellenführung, zudem einen Vorsprung von dreizehn Zählern auf Rang sieben. Dazu das Comeback von Stammtorhüter Jochen Vollmer. Er dürfte in den nächsten Begegnungen schnell zu gewohnter Sicherheit finden. Auch bei Alex Wedl zeichnet sich Schorsch Kink zufolge zeitnah eine Rückkehr in die Mannschaft ab. Kink sieht die restlichen Spiele der Vorrunde als Gelegenheit, um seinen Blöcken den letzten Feinschliff zu verpassen bzw. deren ideale Zusammensetzung zu finden. Das Punkten soll dabei freilich nicht vergessen werden. Eine Personalentscheidung im Hinblick auf die kommende Saison ist bereits gefallen: Christian Winkler, Sportmanager des EHC, wird auch in der nächsten Spielzeit seinem Arbeitgeber erhalten bleiben. Er wird desweiteren die Aufgaben des scheidenden Horst Franke als sportlicher Leiter übernehmen. (orab)