EHC München: Die Siegesserie ist gerissen
Jede Serie hat einmal ein Ende. Dieses Schicksal hat nun auch den Oberligaaufsteiger aus München getroffen, und das sogar zweimal: Gegen den Angstgegner aus Ravensburg kassierte man am Freitag beim 5:7 nicht nur die erste Niederlage in der Meisterrunde, man verlor auch das erste Heimspiel unter Trainer Eibl in der regulären Spielzeit. Wer jedoch geglaubt hatte, dass in München nun Weltuntergangsstimmung herrschen würde, der sah sich gründlich getäuscht. Im Gegenteil: Sowohl der Vorstand als auch Michael Eibl wirkten fast ein wenig erleichtert, dass es endlich passiert ist und die Bürde des Favoriten vorerst abgestreift werden konnte. „Jetzt redet wenigstens keiner mehr vom Aufstieg“ war das einhellige Motto nach dem Spiel.
Wie konnte es zu solch einer überraschenden Niederlage kommen? Im ersten Drittel beherrschte der EHC ganz klar das Spiel, zeigte traumhafte Kombinationen und führte durch Tore von Leinsle, Jann und Brearley nach 16 Minuten mit 3:0. Doch dann gelang den Gästen aus Oberschwaben innerhalb von 60 Sekunden ein Doppelschlag (Slavetinsky, Schäffler) und die Ordnung in der EHC-Abwehr war dahin. Nach einem kurzzeitigen Aufbäumen (4:2 durch Thomas Vogl) ließen sich die Münchner vom Gegner regelrecht vorführen, sodass dieser am Ende des zweiten Abschnittes mit 6:4 (Tore durch Heilmann (2), Rusch und Miklik) vorne lag. Das letzte Drittel begann dann nicht mit dem erwarteten Aufbäumen des EHC, sondern brachte bereits nach 17 Sekunden den siebten Ravensburger Treffer (erneut Slavatinsky) , der die Begegnung praktisch entschied. Torwart Koslow, der nach 40 Minuten den glücklosen Jochen Vollmer im Gehäuse abgelöst hatte, wurde gleich kalt erwischt. Obwohl er im weiteren Verlauf seinen Kasten sauber halten konnte, gelang den Münchnern nur noch eine Ergebniskorrektur zum 5:7 durch Newhook.
Beide Trainer sprachen nach dem Spiel dann auch von einem verdienten Sieg der Gäste. EHC-Coach Eibl rügte das Abwehrverhalten seines Teams, das zu sehr nach vorne gespielt und die Verteidigung sträflich vernachlässigt habe. Seine Mannen hätten in ihrer Euphorie nur noch gestürmt und alle Warnungen in den Wind geschlagen. Doch dann kam schon wieder der Optimismus durch: „Wir werden uns morgen über das heutige Spiel nochmal ausführlich unterhalten und dann am Sonntag die verlorenen Punkte aus Weißwasser mitbringen.“ Zututrauen ist es dem EHC München auf jeden Fall! (an)