EHC München auch gegen Klostersee erfolgreich
Um die 2000 Zuschauer hatte man sich seitens des EHC München zum Spiel gegen den Lokalrivalen aus Grafing erwartet. Mit offiziell 1461 Besuchern, darunter 150 Gästefans fiel die Resonanz jedoch eher mau aus. Immerhin spielte an diesem Abend der Spitzenreiter der Oberliga Süd West und als Derby kann man diese Begegnung an sich auch bezeichnen. Sei es wie es ist. Von Beginn an entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem die Gastgeber deutlich mehr Spiel- und Chancenanteile verzeichnen konnten. Die Treffer von Newhook (8.) und Brearley (12.,Überzahl) waren die logische Konsequenz dieser Überlegenheit. Die Gäste aus dem Ebersberger Landkreis kamen bis dahin nur sporadisch vor das Gehäuse von Patrick Koslow. Um so überraschender war der Anschlusstreffer von Michael Porak (16.), bei dem der Münchner Keeper etwas unglücklich aussah. Mit diesem Spielstand ging es in die erste Pause. Die Gäste kamen nun etwas engagierter auf das Eis, während der Tabellenführer nicht energisch genug nachsetzte und auch in der Defensive nicht nah genug am Gegner war. Diese Nachlässigkeiten nutzte die technisch starke erste Reihe der Grafinger eiskalt aus. Zuerst glich erneut Michael Porak (23.) aus, nur eine Minute später erzielte Florian Saller (24.) die erstmalige Führung.
Das Spiel war nun offen, Chancen gab es auf beiden Seiten. Lediglich Daniel Schury konnte eine dieser Möglichkeiten nutzen, als er nach schönem Zuspiel von Tim Leahy Gästekeeper Hochhäuser gekonnt umkurvte und in das leere Tor zum Ausgleich einschob (36.). Somit war vor dem Schlussabschnitt für die nötige Spannung gesorgt. Erstaunlich aber, dass in den letzten 20 Minuten kaum Torchancen zu verzeichnen waren. Der EHC München war zwar nun sichtlich gewillt, das Spiel zu entscheiden, biss sich aber immer wieder an der Grafinger Verteidigung fest. Als man sich langsam auf eine Verlängerung einstellen konnte, traf Alex Leinsle aus heiterem Himmel zur 4:3 Führung. Seine trockene Direktabnahme schlug neben dem chancenlosen Florian Hochhäuser im Winkel ein. Von diesem Rückschlag erholte sich der Tabellensiebte nicht mehr, kam auch mit dem sechsten Feldspieler zu keinen Chancen mehr. Fazit: Ein verdienter Sieg für die kompaktere Mannschaft. Die Taktik der Gäste, vorwiegend mit Kontern zum Erfolg zu kommen, ging nicht auf. Beachtlich am Rande: Tim Leahy checkte nach gespielten vier Sekunden seinen Gegenspieler in die Bande und erhielt eine rekordverdächtig frühe Strafzeit. (orab)