EHC München: 4:3 gegen Aufsteiger - Knapp an der Blamage vorbei
Es kam wieder mal ganz anders, als die meisten vor dem Spiel des EHC gegen den Aufsteiger aus Hügelsheim gedacht hatten: Wer in der Vorbereitung den EV Landshut (Vizemeister 2. Liga) mit 9:3 vom Eis gefegt hat, der wird doch wohl mit den „Hornissen“ aus dem Badischen Katz und Maus spielen! Das taten die Münchner dann auch zur Genüge: 73 Schüsse gaben sie im Laufe des Spieles auf das Tor der Gäste ab. Doch was der kanadische Neuzugang Philippe Ozga alles aus seinem Kasten fischte, grenzte schon fast an Zauberei. Ganze 31 Minuten lang bestürmten die Gastgeber das Hügelsheimer Tor, tricksten und kombinierten, dass es den Gästen fast schwindelig wurde, nur sie erzielten keinen Treffer. Der gelang zum Erstaunen der wenigen Zuschauer (762) in der 8. Minute Tom Herman auf der Gegenseite, wobei Münchens Goalie Joe Vollmer nicht gerade den sichersten Eindruck machte. In der 32. Minute erzielte Thomas Vogl mit einem Abstauber dann endlich den erlösenden Ausgleich, den Hügelsheim jedoch postwendend mit dem 1:2 durch Marsall beantwortete. Von diesem Schock konnten sich die Gastgeber zunächst nicht mehr erholen, sodass ihr Spiel immer mehr Stückwerk wurde. Ungewohnte Töne in der Münchner Eishalle: Die Fans schickten ihr Team mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine.
Wie umgewandelt präsentierten sich die Hausherren dann im letzten Drittel: Mit einem Doppelschlag durch Leahy und Leinsle gingen sie endlich standesgemäß in Führung. Erstaunlicherweise konnten die dezimierten Gäste nochmals den Ausgleich schaffen. Sven Pütz nützte wiederum eine Schwäche in der Münchner Hintermannschaft zum Ausgleich (48. Minute). Dass der EHC dann doch mit einem blauen Auge davon kam, hatte er Mario Jann zu verdanken, der drei Minuten später aus spitzem Winkel schoss und Goalie Ozga überwand.
Statt 10:0 oder 8:1, wie die Tipps vor dem Spiel lauteten, gewann der EHC München als großer Favorit das Auftaktspiel gegen den Aufsteiger „nur“ mit 4:3. Die Gründe sind schnell aufgezählt: Schwächen in der Abwehr und mangelnde Chancenauswertung. Wie bereits im Pokalspiel gegen Berlin konnten die besten Möglichkeiten, darunter zweimal eine 5:3-Überzahl, nicht zu Toren genützt werden. Da wird Trainer Kink in der nächsten Woche wohl verstärktes Schusstraining anordnen! (an)