EHC Klostersee: Zwei Punkte gegen Miesbach

Nach der unnötigen 3:5 Niederlage in Peiting waren die Schützlinge um Beppo
Schlickenrieder im Heimspiel gegen den TEV Miesbach zu Beginn sehr bemüht.
Vor ca. 700 Zuschauern erspielte sich der EHC Klostersee in den ersten Minuten mehrere
sogenannte hundertprozentige Torchancen. Aber weder Sicorschi noch Zajonc
konnten den starken Capek bezwingen. Michal Porak schaffte gar das Kunststück, das
leere Tor zu verfehlen. Aber nach dieser schwungvollen Startphase verloren die
Rot-Weißen komplett ihr Konzept. Die einfachsten Pässe kamen nicht mehr an,
dazu häuften sich unnötige Scheibenverluste. Die Miesbacher schläferten mit
ihrer destruktiven Spielweise den EHC komplett ein und übernahmen somit die
Spielkontrolle. Es entwickelte sich ein Spiel das nur gelegentlich
Oberligaansprüchen gerecht wurde. Diesem Niveau passte sich leider auch Schiedsrichter
Piechazek an, der durch teilweise unverständliche Entscheidungen für
Kopfschütteln auf beiden Seiten sorgte. Besonders Gästestürmer Jiri Vitek holte durch
diverse Schauspieleinlagen einige Strafzeiten für sein Team heraus. Hatte der
EHC zuvor noch zwei Strafzeiten schadlos überstanden, schlug es bei der dritten
Hinausstellung hinter Goalie Hochhäuser ein. Nach einem tollen Pass stand
Routinier Schäffler völlig frei und vollstreckte unhaltbar. Auch der EHC erhielt
die ein oder andere Überzahlchance, kombinierte auch ansehnlich erspielte
sich aber kaum zwingende Torchancen. Hier zeigte sich mal wieder sehr deutlich,
dass ein starker Blueliner dem EHC sehr gut zu Gesicht stehen würde. Wer auf
eine Leistungssteigerung im zweiten Drittel gehofft hatte, der sah sich
getäuscht. Im Gegenteil die Partie wurde noch zerfahrener und dadurch noch
unansehnlicher. Der EHC ließ sich von der Spielweise des TEV anstecken und ließ auch
Kampf und den absoluten Willen vermissen. Miesbach hätte zum Ende des zweiten
Drittels die Partie entscheiden müssen, durch zumindest zweifelhafte
Entscheidungen kam der TEV zu über drei Minuten 5:3 Überzahl. Dies gelang nicht und im
Gegenteil endlich erwachte der Kampfgeist der Grafinger und auch die Kulisse
war plötzlich wieder da. Gleich zu Beginn des letzten Drittels war der Druck
auf das Tor von Capek groß, bereits nach 30 Sekunden tauchte Porak völlig
alleine vor dem Ausnahmekönner auf und scheiterte. In der Folge vergaben Wieser
und Saller nur knapp. Genau zu dem Zeitpunkt als der Druck nachließ schlug der
EHC zu, es waren bereits 49 Minuten gespielt als Petr Zajonc Capek mit einem
gezielten Flachschuß keine Abwehrchance ließ. Aber anstatt jetzt endlich
sicherer aufzuspielen baute man den TEV durch katastrophale Abwehrfehler wieder
auf. So hielt Hochhäuser in der 52. Minute glänzend alleine gegen zwei
durchgebrochene TEV-Cracks. Auch bei einem Alleingang von Schäffler war der
EHC-Goalie nicht zu bezwingen. Der EHC drückte zwar vehement aber zu ungestüm auf
den Sieg wodurch sich immer wieder Konterchancen ergaben, eine davon nützte Jim
Nagle zum 1:2. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 58 Minuten gespielt, aber
wenn eines bei den Grafingern an diesem Abend stimmte, dann war es die Moral und
der Charakter und so hatte nur 16 Sekunden später Michal Porak die richtige
Antwort parat und hob per Rückhand den Puck genau in den Winkel. Und beinahe
hätte es nochmal geklingelt in der 58. Minute nach einem Bock von
Faradi liefen zwei Miesbacher alleine auf Hochhäuser zu, scheiterten aber. So
ging es in die Verlängerung, in der dann Schiedsrichter Piechazek einen
regulären Treffer von Porak die Anerkennung verweigerte. So ging es in das
Penaltyschießen. Dort war dann Flori Hochhäuser der entscheidende Spieler und hielt
alle Versuche der Miesbacher. Auf Grafinger Seite trafen Petr Zajonc und Jiri
Beranek. Insgesamt gesehen waren die Grafinger, in einer schwachen Partie, die
etwas stärkere Mannschaft und stellten mit Goalie Florian Hochhäuser den
besten Spieler der Partie. Wenn die beiden Teams wirklich ein Wörtchen bei der
Vergabe um die Plätze in der Aufstiegsrunde mitreden möchten, ist auf jeden Fall
eine deutliche Leistungssteigerung nötig.