EHC Klostersee schafft weitere Überraschung: Heimsieg gegen Ravensburg
Neue Führungsmannschaft beim EHC KlosterseeNach der 0:3-Niederlage im Auswärtsspiel in Stuttgart, bei dem der EHC Klostersee mit
dem letzten Aufgebot antreten musste, glückte daheim ein nicht für möglich
gehaltener 6:5 Sieg gegen den EV Ravensburg.
Und das obwohl der EHC neben dem Langzeitverletzten Johannes Müller
weiterhin auf Vaclav Rupprecht, Michal Porak, Johannes Giel und Manuel Weibler
verzichten musste und einige Spieler grippegeschwächt ins Spiel gingen. Die
immerhin 700 Zuschauer trauten im ersten Drittel ihren Augen kaum als der EHC
pausenlos das von Goalie Quapp gehütete Tor bestürmte. Das 1:0 wurde eingeleitet
von einem Traumpass vom starken Jiri Beranek, den Kapitän Martin Sauter in
Co-Produktion mit dem Ravensburger Wetzel über die Linie schob. In der 13. Minute
erhöhte nach sehenswertem Powerplay Raymund Nickel auf 2:0, final vorbereitet
hatte diesen Treffer erneut Jiri Beranek. Keine drei Minuten später war
Quapp erneut geschlagen: Nach einer mustergültigen Kombination über Sicorschi und
Saller, steuerte Zajonc alleine aufs Tor zu und vollstreckte eiskalt. Auf der
anderen Seite war Florian Hochhäuser im ersten Spieldrittel nahezu
beschäftigungslos.
Dies sollte sich nach der, auch außerhalb der Kabine, deutlich zu
vernehmenden Halbzeitansprache vom neuen EVR-Coach Jiri Neubauer deutlich
ändern. Im zweiten Spielabschnitt agierten seine Mannen deutlich engagierter.
Bevor Wetzel in der 30. Minute das 3:1 erzielte hatte Hochhäuser bereits mit zwei
spektakulären Paraden den Anschlusstreffer verhindert. Was folgte waren Tore
auf beiden Seiten im munteren zwei Minutenabstand. Hierbei spielten die
Rot-Weißen den stärksten Trumpf an diesem Abend aus, und nutzten zwei
Überzahlchancen eiskalt zu zwei Treffern durch Saßmannshausen und Wieser. Der EVR blieb
aber immer dran und erzielte durch Miklik per Alleingang und Heilman im
Powerplay den 5:3 Anschluss und konnte somit das Mitteldrittel für sich entscheiden.
Auch ein Verdienst von Gäste-Goalie Quapp der im Mitteldrittel einige
Hunderprozenter vereitelte zudem agierte der EHC zu verspielt im Abschluss.
Als der EVR in der ersten Minute des Schlussabschnitts erneut durch Wetzel das
5:4 machte, merkte man dem EHC-Rumpfteam deutlich die Verunsicherung an.
Sehr wichtig war der nur drei Minute später folgende Überzahltreffer von Flori
Saller bei dem allerdings Waldemar Quapp alles andere als glücklich aussah.
Als die Partie bereits entschieden schien, brachte ein Missverständnis zwischen
Nickel und Hochhäuser die Ravensburger wieder ins Spiel. Heilman war der
Nutznießer in eigener Unterzahl und mußte nur noch einschieben. Die letzten
Minuten überstanden die Rot-Weißen mit Glück aber auch Geschick, selbst als Quapp
zugunsten eines sechsten Feldspielers das Eis verließ, geriet der Sieg nicht
mehr ernsthaft in Gefahr.
Aus einer homogenen Mannschaftsleistung sollte man in jedem Fall die
neuformierte und aus der Personalnot geborene dritte Sturmreihe hervorheben. Hier
tummelten sich neben Stefan Rohm mit Michael Köll und Daniel Sasjadvolk zwei
Juniorenstürmer, die erstmalig zum Einsatz kamen. Mit diesem Sieg wahrte der EHC
seine kleine Chance doch noch unter die ersten Fünf zu kommen.
Mit Verwunderung wurde die Absage des Rückspiels in Ravensburg aufgenommen
schließlich verfügte der EVR noch in Grafing über deutlich besser besetzte
Spielerbänke als der EHC.