EHC Klostersee mit deutlicher Leistungssteigerung
Neue Führungsmannschaft beim EHC KlosterseeIm Vergleich zur äußerst durchwachsenen Leistung vom Heimspiel gegen
Stuttgart zeigten sich die Grafinger deutlich verbessert. Obwohl der EHC weiterhin
auf Defender Bernd Rische verzichten musste und mit Kapitän Martin Sauter und
Petr Zajonc (im Heimspiel gegen Essen) weitere wichtige Leistungsträger
ausfielen, wussten die Mannen um Beppo Schlickenrieder durchaus zu gefallen. Im
Auswärtsspiel in Füssen war es vor allem der starke zweite Block, der zum einen
die Paradereihe der Leopards stoppte und zudem durch Tore von Wieser, Saller
und Beranek für die Entscheidung sorgte. Erneut verlassen konnten sich die
Rot-Weißen auf ihren Keeper Flori Hochhäuser, der in den kritischen Phasen seinen
Kasten sauber hielt. Sehr erfreulich war vor allem, dass sich das Team über
die kompletten 60 Minuten an das taktische Konzept hielt und dieses nahezu
fehlerfrei durchzog.
Eine grandiose Leistung lieferten die Rot-Weißen zuhause gegen die Essener
Profitruppe ab. Die cleveren Gäste nutzten gleich zu Beginn zwei schöne
Spielzüge zur 2:0 Führung, der EHC hielt aber nicht nur kämpferisch voll dagegen
sondern konnte vor allem spielerisch überzeugen. Die Tore zum 1:2 und 2:2
hätten die Aufnahme in jeden "Wie spielt man Überzahl"-Lehrfilm verdient. Weibler
und Sicorschi waren die Torschützen nach den vorangegangenen
Traumkombinationen. In der Folgezeit entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch und nur
dank zweier starker Torleute ging es mit diesem Ergebnis in die erste
Drittelpause. Weiterhin sehr druckvoll, und in Überzahl sehr effektiv, erhöhte der EHC
durch Treffer von Saßmannshausen und dem starken Wieser auf 4:2. Durch einige
sehr fragliche Schiedsrichterentscheidung kamen die Moskitos Essen zu
zahlreichen Überzahlgelegenheiten und der Druck auf das Tor des EHC wurde immer
größer. Mit großem kämpferischen Einsatz überstand der EHC drei derartige
Situationen. Bei der vierten Unterzahl in Folge war es dann der Essener Spaan der
den Puck in den Giebel jagte. Im letzten Drittel hielt sich der EHC an das
ausgegebene Konzept und überstand auch die Unterzahlsituationen schadlos. Die
Enscheidung fiel dann in der 55. Minute. In Überzahl vergab Wieser eine
Torchance und wurde anschließend von Wikström mit einem bösen Stockcheck
niedergestreckt, leider hatte sich der EHC Stürmer kurz nicht im Griff und reagierte mit
einem unverzeihlichen Schlittschuhtritt in den Magenbereich des Essener
Stürmers. Hier traf der ansonsten schwache Schiedsrichter die einzig richtige
Entscheidung und schickte Wieser mit einer Matchstrafe zum Duschen. Anstatt in
einer 5-3 Überzahl den Sieg nach Hause zu fahren musste der EHC jetzt 2 1/2
Minuten Unterzahl überstehen. In dieser Zeit stachen die Moskitos durch Tore
von Muller und Strauch eiskalt zu. Der letzte Treffer fiel hierbei 11 Sekunden
vor Schluss.
Durch einen dummen Reflex von Joe Wieser brachte sich der EHC in der
Schlussphase um den verdienten Sieg und was noch viel schlimmer wiegen dürfte. Mit
Joe Wieser wird in den nächsten Wochen ein Spieler ausfallen, der in der
aktuellen Form nahezu unersetzlich sein dürfte. Bleibt zu hoffen, dass für die
nächsten Aufgaben der ein oder andere verletzte Crack in den Kader zurückkehren
wird. Joe Wieser entschuldigte sich unmittelbar nach Spielschluss bei Wikströnm für
seinen Blackout, Moskitos-Coach Krinner bezeichnete dies als große Geste.