ECP: Dreimal indiskutabel, einmal Kampfstark

Der EC Peiting hält die Chancen auf die Play-Off-Teilnahme am Leben, auch wenn
er seine Anhänger derzeit durch ein Wechselbad der Gefühle schickt. Nach drei
grausam schwachen Vorstellungen gegen Freiburg, Tölz und Miesbach scheint das
Tal der Tränen inzwischen durchschritten zu sein. „Wir ziehen wieder alle an
einem Strang. Wir verlieren als Team und gewinnen als Team“, atmete ECP-Coach
Ron Chyzowski nach den schwer erkämpften zwei Punkten gegen die Hannover Indians
durch den 3:2 Sieg nach Verlängerung durch. Zwei Tage zuvor war er nach der
peinlichen 2:3 Schlappe in Miesbach noch am Boden zerstört und den Tränen nahe.
„Wir haben nicht gut gespielt“, nahm er hinterher auch kein Blatt vor dem Mund.
Gleiches war auch bei der 3:7 Heimschlappe gegen den EC Bad Tölz der Fall.
„Das war
eine Lehrstunde für uns“, konstatierte Chyzowski nach der vierten Saisonpleite
gegen die Löwen. Wobei es weniger an den kompakt und souverän agierenden
Kurstädtern lag, dass die Heimniederlage so deutlich ausfiel. Vielmehr
offenbarten die Peitinger eklatante Schwächen, die der ECT gnadenlos ausnutze.
„Ein bisschen mehr Gegenwehr hätte ich schon erwartet“, formulierte es Löwen
Trainer Kammerer hinterher. Schon bei den drei Tölzer Treffern im ersten Drittel
durch Gornick (7.), Curth (8.) und Reader (16.) erwiesen sich weder die
Peitinger Abwehr noch ECP-Goalie Hechenrieder auf der Höhe. Das
zwischenzeitliche Anschlusstor durch Simon Maier (12.) weckte aber wenigstens
kleine Hoffnung auf Besserung. Die kam jedoch nicht. Stattdessen fing sich der
ECP in sieben desolaten Minuten im Mittelabschnitt vier Treffer durch Mulock
(32.) zweimal Sherban (33.,34) und MacSweyn (38.) ein. Letzterem gelang das
Kunststück bei zwei Mann Unterzahl im zweiten Nachschuss zu treffen. Danach
schalteten die Löwen einen Gang zurück. Die insgesamt enttäuschenden Peitinger
kamen so durch Jason Lundmark (39.) und Dan Heilman (50.) zu einer
bedeutungslosen Resultatsverbesserung. In Miesbach zeigte sich der TEV
einmal mehr als überaus unbequemer Gegner für den
ECP, der in dieser Saison gegen das Schlusslicht nur vier von zwölf möglichen
Punkten holte. Die Peitinger starteten schwach, während die Miesbacher gleich
mächtig Gas gaben.
Der 0:1 Rückstand durch das Tor von Splitter (2.) war
angesichts der ausgelassenen Chancen der Hausherren sogar noch schmeichelhaft.
Erst nach dem zweiten Treffer des TEV durch Mayer (29.) kamen die Peitinger
etwas besser ins Spiel, ohne aber zu überzeugen. Maier (36.) und Ty Morris (50.)
schafften auch den Ausgleich. Am Ende kam es jedoch knüppeldick. Nachdem der ECP
zuvor Anton Saal mit einer schweren Verletzung verlor, er prallte mit voller
Wucht Kopf voraus in die Bande und brach sich einen Brustwirbel, gab es kurz vor
Schluss auch noch den K.O.. 13 Sekunden vor dem Ende markierten Offers bei einer
umstrittenen Strafzeit mit dem dritten Powerplaytor den TEV-Siegtreffer. Gegen
die Hannover Indians präsentierten sich die Peitinger endlich wieder aus anderem
Holz. Mit Kampf
und Einsatz hielten sie die technisch und spielerisch überlegen Gäste in Schach.
Die Rückschläge durch die Gegentore von Butler (4.) und Mayer (25.) jeweils zu
Beginn des ersten und zweiten Durchgangs steckten die Hausherren weg. In
Überzahl glich Morris (12.,39.) zweimal
aus. Im Schlussdurchgang suchten die Peitinger die Entscheidung. Gegen die
stabile Indians-Deckung gab es aber kein Durchkommen. Im Spiel nach vorne
schalteten die Gäste dagegen einen Gang zurück, was letztlich im Penaltyschießen
endete. Dort hatte der ECP mit drei Treffern das bessere Ende für
sich. Am Freitag
fällt beim Heimspiel gegen Rosenheim die Vorentscheidung um die Play-Offs. Am
Sonntag folgt dann der Auftritt des ECP in Heilbronn.