Dresden: Eishockeykrimi bringt 3:0-Führung in der Serie
Genau so sind Playoffs: spannend bis zur letzten Sekunde. Man kann sich
seiner Führung in der Serie nie sicher sein. Das bekamen die Eislöwen am 3.
Playoff-Spieltag hautnah zu spüren. Erst im Penaltyschießen bezwangen sie die
erstarkten Gäste aus Kaufbeuren. Vor 4013 Zuschauern kämpften die Dresdner in
einem spannenden aber harten Spiel und siegten am Ende verdient mit
4:3.
Bis auf die Langzeitverletzten Petr Sikora (Bänderanriss) und Jason
Deleurme (Mittelfußbruch) fehlte erneut Verteidiger Martin Hamann (Erkältung).
Ansonsten konnten Trainer Jan Tabor wieder auf alle Spieler zurückgreifen.
Zwischen den Pfosten stand erneut Michal Marik.
Das erste Drittel begann recht turbulent, beide Mannschaften bestürmten
im Minutentakt das gegnerische Tor. Eine Auszeit der Joker in der 5. Minute
schien zu helfen, denn noch in derselben Minute, konnte zum Entsetzen der
Dresdner Fans Andreas Pufal sein Team mit 0:1 in Führung bringen. Danach gab es
auch für die Gastgeber kein halten mehr. Sie schossen aus allen Rohren, allerdings
ohne Erfolg. Ob einfache oder doppelte Überzahl, Joker-Torhüter Martin Fous
konnte man einfach nicht überwinden. So ging es mit einer Hauchdünnen 1:0
Gästeführung in die Drittelpause.
Den 2. Abschnitt nutzten die Eislöwen zum Ausgleich. Gleich zu beginn
verwandelte Playoff-Held Daniel Menge einen schönen Pass von Kevin Gardner per
Solo zum 1:1. Die Antwort der Gäste lies aber nicht lang auf sich warten. Nur
knapp 5 Minuten später stellte Jonathan Robert den alten Abstand wieder her. Mit
einem Stand von 1:2 ging es in die letzte Drittelpause.
Exakt 48 Sekunden vom letzen Drittel waren gespielt, da schlug Daniel
Menge zum 2. Mal zu. Einen Querpass von Sturmpartner Kevin Gardner nutze er
eiskalt aus und verwandelte zum 2:2-Ausgleich. In Minute 9 passierte es,
Kaufbeurens Torhüter Fous, der bereits am Boden lag, war nur einen Moment
unaufmerksam als er den Puck, der über die Linie zu rollen drohte mit seinem
Schläger ins eigene Tor beförderte. Das Tor zum 3:2 wurde Michal Schmerda
angerechnet, weil dieser den Puck zuletzt berührte.
Von Resignation war bei den
Gästen aber nichts zu spüren, im Gegenteil diese drehten noch mal richtig auf. Das
wurde belohnt, in der 53. Minute konnte Rob McFeeters den 3:3-Ausgleich erzielen
und so die Verlängerung erzwingen. Diese blieb aber torlos, so folgte das
Penaltyschießen. Einzig Verteidiger Jason Lundmark schaffte es beim letzten
Versuch die Scheibe zu versenken, ansonsten traf kein Spieler in den
Kasten.
Fazit:
Je mehr Spiele gespielt sind, desto enger wird das
Ergebnis. So wundert es nicht, dass es zumeist die Verteidiger sind, die die
spielentscheidenden Tore machen. Denn die Stürmer werden von einer sehr guten
Abwehr stets geblockt. Fakt ist, am Mittwoch müssen die Eislöwen den Sack
zumachen, sonst zerhen weitere Spiele nur unnötig am ohnehin ersatzgeschwächten
Kader.
(ov)
Foto by Michael Söckneck: v.r.
Eislöwenspieler Pavel Vit und Adriano Carciola bei einer der zahlreichen
Torchancen..