Dresden: Daniel Menge schießt Dresden ins Halbfinale
„Schluss mit dem Kasperle Theater!“, so stand es auf dem
Transparent der Dresdner Fans. Dass ließen sich die Mannen von Jan Tabor,
gerade nach dem verloren gegangenen Spiel am Mittwoch in Kaufbeuren, nicht
zweimal sagen.
In einem noch bis Ende des zweiten Drittels offenen Spiel
bezwangen die Dresdner Eislöwen die Kaufbeurer Joker am Ende mit 5:2 und zogen vor 3605 Zuschauern
verdient ins Halbfinale ein. Besonders in Szene setzen konnte sich wieder Liga-Toptorjäger Daniel Menge, der den Abend mit seinem zweiten Play-off-Hattrick
krönte.
Zwar fehlten die Langzeitverletzten Petr Sikora
(Bänderanriss) und Jason Deleurme, aber ansonsten konnte Trainer Jan Tabor
wieder auf alle Stammkräfte zurückgreifen. Im Tor bekam wieder Stammtorhüter
Michal Marik den Vorzug.
Der erste Drittel begann, wie bei jedem Spiel bis jetzt in
der Serie, recht hektisch. Aber im Gegensatz zu dem erst im Penaltyschießen zu
Ende gegangenen letzten Heimspiel konnte die Eislöwen diesmal viel freier
aufspielen. So waren die Dresdner fast nur im Angriff und versuchten sich im
gegnerischen Drittel festzusetzen. Erst in der 16. Minute fasste sich Daniel
Menge ein Herz und konnte aus dem Gewühl heraus in Überzahl per Nachschuss zum
1:0 einschieben. Die Antwort folgte prompt, nur 22 Sekunden später
erzielte Daniel Schury den 1:1-Ausgleich. Somit ging es unentschieden in die
erste Drittelpause.
Im Mitteldrittel sahen die Fans das gleiche Spiel. Kevin
Gardner schoss zwar in der 25. Minute seine Eislöwen zum zweiten Mal in
Führung, aber wieder konnte der Gegner ausgleichen. Diesmal war es Rob
McFeeters mit einem Schuss ins lange Eck. Immer wieder konnten die Joker mit
kleinen Nadelstichen die Dresdner aus dem Konzept bringen und so das zweite Drittel
klar behaupten. So ging es erneut unentschieden in die Pause.
Dank klarer Pausenansprache des Trainers gaben die Eislöwen
im letzen Abschnitt noch mal richtig Gas. Per Doppelschlag erhöhte Daniel Menge
innerhalb von nur einer Minute erst mit einem herausgespielten Solo und dann
nach einem Traumpass von Kapitän Jakub Körner auf 4:2. Ein unnötiges Foul vom
Kaufbeurer Lubos Velebny an Adriano Carciola sorgte gleich danach noch für Aufsehen,
zumal er schon öfter in der Serie durch solche Aktionen aufgefallen war. Er
erhielt dafür eine fünf Minuten und eine Spieldauer und durfte sofort duschen
gehen. Für Adriano Carciola war das Spiel gelaufen, denn er wurde abseits des
Spielfelds behandelt. Danach war der Wille der Kaufbeurer wohl
gebrochen, denn Dresden ließ nichts mehr anbrennen und konnten sogar noch durch
Michael Schmerda das 5:2 erzielen und damit vorzeitig das Halbfinale erreichen.
Fazit:
Kaufbeuren war kein leichter Gegner, denn von Spiel zu Spiel
wurde es für die Dresdner immer schwieriger diese unangenehme Spielweise zu
parieren. Für das letzte Spiel mussten noch einmal alle Kraftreserven
mobilisiert werden, um so viel Regenerationszeit wie möglich bis zum Halbfinale
zu bekommen. Der Gegner im Halbfinale steht aber noch nicht fest. Es kommen
aber je nach Ausgang der beiden Serien nur Hannover, Füssen oder Leipzig in
Frage.
(ov)
Foto by Michael Söckneck: Eislöwen beim Torjubel.