Drei Punkte für Füssen
Drei Punkte für FüssenDie Vorentscheidung in diesem von beiden Seiten mit hohem Tempo geführten Spiel fiel dabei in der 45. Spielminute, als den Gastgebern mit einem Shorthander das 4:2 gelang. Diese hatten die Partie sehr druckvoll begonnen und waren kurz nach einer abgelaufenen Strafzeit gegen Füssen in Führung gegangen. Durch einen Alleingang konnten sie gar auf 2:0 erhöhen, doch der EVF hielt voll dagegen und innerhalb von nur 13 Sekunden gelang in der 14. Spielminute der Ausgleich. Kurz vor Ende des ersten Drittels wurde gar noch eine Riesenchance zum dritten Tor vergeben. Im Mitteldrittel wogte das Spiel hin und her, doch nach der erneuten Passauer Führung versäumte es der EVF, zwei Strafzeiten gegen die Black Hawks zu nutzen. Allerdings hatte der Torhüter der heimischen Vertretung auch einen absoluten Sahnetag erwischt und entschärfte auch die allergrößten Möglichkeiten. Im Schlussdrittel konnten beide Teams überraschenderweise das Tempo hochhalten, bei der einzigen Strafzeit in diesem Abschnitt gelang jedoch nicht der Ausgleich, sondern die Passauer trafen in Unterzahl. Kurze Zeit später hatte der EVF auch noch Pech mit einem Lattentreffer. In der Schlussphase gelang beiden Teams noch je ein Tor zum Endstand, wobei sich beide Trainer nach der Begegnung einig waren, ein hochklassiges Oberligaspiel mit starken Leistungen beider Mannschaften gesehen zu haben. Für den EVF, der diesmal mit vier Sturmreihen agieren konnte, trafen Alexander Holz (2) und Tim Richter.
Zum zweiten Mal gastierten am Sonntag dann die Selber Wölfe am Kobelhang. Der EVF gewann mit 3:1. Stark ersatzgeschwächt (es fehlten unter anderem die beiden Topscorer Martin Sekera und Martin Lamich) mussten sie nach nur drei Spielminuten auch noch auf einen weiteren Verteidiger verzichten, der nach einem hohen Stock mit Verletzungsfolge mit einer Spieldauerstrafe ausschied. Allerdings gelang dem EVF in der fünfminütigen Überzahl nichts Zählbares, und die Gäste aus der Porzellanstadt standen auch danach defensiv sehr sicher und verlegten sich auf Konter, im Abschluss blieben sie aber ebenso harmlos wie die Schwarz-Gelben in diesem ersten Drittel. Deutlich mehr Chancen gab es dann im zweiten Abschnitt, es dauerte jedoch bis zur 28. Spielminute, ehe die mittlerweile überfällige Führung gelang. Als knapp drei Zeigerumdrehungen später das 2:0 fiel, schien der Bann gebrochen zu sein. Doch Selb kam umgehend zum Anschlusstreffer, und somit blieb das Spiel weiterhin spannend. Auch im Schlussdrittel wichen die Gäste nicht von ihrer defensiven Ausrichtung ab, und der EVF musste ständig auf Tempo spielen, um den Abwehrverbund der Wölfe in Verlegenheit zu bringen. Bei diesen machte sich mit zunehmender Spieldauer aber doch immer mehr ein Kräfteverschleiß bemerkbar, die Leoparden gingen jedoch mit der Chancenverwertung sehr großzügig um. Lediglich ein Überzahltreffer gelang in der 48. Minute, ansonsten wollte die Scheibe auch bei einem Penalty einfach nicht in die gegnerischen Maschen. Auf Grund des guten letzten Drittels war es jedoch ein verdienter Sieg, den man sicherlich in die Kategorie „Arbeitssieg“ einordnen kann. Die Treffer erzielten Eric Nadeau, Tim Richter und Leopold Prantl.
Am Freitag geht es für das Leoparden-Team um 19.30 Uhr zum zweiten Mal in dieser Spielzeit gegen Deggendorf Fire. Beide Spiele konnte der EVF bisher gewinnen. Zuhause gab es einen 6:3-Erfolg, in Deggendorf gelang sogar ein 12:3-Kantersieg. Kurioserweise war diese Niederlage der Niederbayern jedoch wie eine Initialzündung, denn die fünf folgenden Spiele gegen Tölz, Regensburg, Selb, Klostersee und Landsberg wurden allesamt gewonnen, erst am letzten Spieltag setze es in Peiting wieder eine Niederlage. Großen Verdienst am Aufschwung und dem Vorrücken vom letzten Tabellenplatz auf den siebten Rang hat der diese Saison voll durchstartende Topscorer von Fire, der 22-jährige Stefan Ortolf. Allein in den sechs Spielen seit der Heimniederlage gegen Füssen konnte er neun Treffer erzielen. Zusammen mit den beiden Kanadiern Mike Sullivan und Joe Rand wird er also sicherlich die größte Gefahr für das EVF-Tor darstellen, wobei auch Routinier Bogdan Selea regelmäßig punktet. Seit kurzem verstärkt Verteidiger Nils Hanfstingl vom Zweitligisten Crimmitschau die Niederbayern. Nach den jüngsten Erfolgen sind die kritischen Stimmen in Deggendorf verstummt, und das Team von Coach Norbert Weber befindet sich jetzt voll auf Play-off-Kurs. Ob sogar noch eine weitere Verbesserung möglich sein wird (Passau hat auf dem sechsten Platz liegend zehn Punkte Vorsprung), wird sicherlich auch vom Ausgang dieser Partie abhängen. Deggendorf wird auf jeden Fall auf einen Sieg aus sein, um sich für das Heimdebakel gegen den EVF mit einem Dutzend Gegentreffern zu revanchieren. Für die Füssener Zuschauer ist dieses sicherlich wieder sehr spannende Spiel übrigens die letzte Gelegenheit, das Team vor den Weihnachtsfeiertagen zuhause zu sehen, denn das nächste Heimspiel findet erst am 28. Dezember gegen den EC Peiting statt.
Am Sonntag steht mit dem Spiel beim aktuellen Tabellenführer Tölzer Löwen dann die nächste schwere Auswärtshürde auf dem Programm. Bereits seit Saisonbeginn unter den besten drei Teams der Liga stehend, gelang der jungen Mannschaft von Trainer Florian Funk am vergangenen Wochenende erstmals sogar der Sprung an die Tabellenspitze. Im Topspiel siegte sie beim bisherigen Klassenprimus SC Riessersee mit 2:0 und befindet sich nun selbst in der Rolle des Gejagten. Für die Isarwinkler aber kein Problem, gehören sie doch zu den Mannschaften, die mit hohem Tempo und Einsatz bis zur letzten Minute jedes Spiel dominieren können. So konnte auch der EVF in dieser Spielzeit bislang noch keine Punkte gegen den ECT einfahren. In Tölz gab es eine deutliche 1:5-Niederlage, zuhause aber ein eher unglückliches 3:4, bei dem die Gäste erst kurz vor Schluss zum Siegtreffer kamen. Der Schlüssel zum Erfolg wird es sein, dass hohe Tempo der Tölzer mitzugehen, sowie die Kreise der Topscorer Dubè, Sedlmayr, Strobl, Fischhaber und Ehliz entscheidend zu stören. Dann könnte, eine gute Chancenverwertung vorausgesetzt, auch bei diesem schweren Spiel etwas drin sein.