Drei Penaltys, doch Siegesserie gerissen

Mit viel Druck kamen die Gäste aus der Kabine und setzten die Black Hawks von Beginn an massiv unter Druck. Nach nur gut einer Minute legte Daniel Heilmann zurück auf den ungedeckten Dennis Schierer, der Max Englbrecht im Passauer Gehäuse überwinden konnte. In den folgenden Minuten war es nur diesem zu verdanken, dass der Rückstand für die Gastgeber nicht anwachsen konnte. Erst nach rund zehn Minuten konnte sich die Mannschaft von Jukka Ollila besser in Szene setzen. Die Passauer Fans jubelten bereits als aus dem Getümmel vor dem Selber Tor der Puck den Weg über die Linie fand. Doch kurz bevor er die Linie überquerte hob ein Verteidiger das Tor aus der Verankerung, so dass der Treffer nicht anerkannt wurde. Doch für die Black Hawks war das ein Signal, dass die Selber Hintermannschaft verwundbar ist. Im Powerplay setzte sich Stephan Stiebinger gut gegen zwei Verteidiger durch und netzte über die Fanghand von Benjamin Dirksen ein. Jetzt waren klar die Habichte am Drücker und erarbeiteten sich gute Chancen. Die beste vergab Christian Gose, der bei einem Alleingang aber letztlich am Selber Goalie scheiterte. Kurz vor Ende des ersten Drittels holte Gästekapitän Cory Holden bei einem Alleingang Michal Schön von den Beinen. Penalty! Das 1:1-Duell gegen Dirksen brachte dann die Passauer Führung.
Der Start ins zweite Drittel verlief aber ähnlich wie der Spielbeginn. Die erste Sturmreihe der Wölfe, die gestern gefühlte 40 Minuten Eiszeit hatte, wirbelte die Passauer Verteidigung durcheinander. Der überragende Martin Sekera setzte sich kurz nach Wiederbeginn über links durch und vollendete ins kurze Eck. Sofort nach dem Bully kam Passau erneut in Bedrängnis und Martin Rehthaler haute den Puck regelwidrig aus der Gefahrenzone. Nach nur 13 Sekunden Überzahlspiel war Englbrecht geschlagen. Sergej Waßmiller hatte die erneute Selber Führung erzielt. Doch Passau steckte nicht auf. Im Gegenzug kam Kapitän Mike Smazal an der blauen Linie frei zum Schuss, doch der ging knapp am Gästegehäuse vorbei. Dann hatten die vielen Zuschauer in der Eisarena ein deja vu. Diesmal war es Tim Schneider, der Michal Schön, der für Vincenz Mayer in die erste Reihe gerutscht war, von den Beinen holte. Erneut Penalty. Doch Dirksen konnte diesen Strafschuss parieren. Die nächste Chance für Passau ergab sich nach gut fünf Minuten als Sebastian Setzer für die Gäste auf die Strafbank musste. Doch mit konsequentem Forechecking machten die Wölfe den Habichten das Leben schwer und kurz vor Ende der Passauer Überzahl schnappte sich Martin Sekera den Puck in der neutralen Zone, zog ab und Waßmiller staubte den Abpraller ab. Wenig später lag der Puck dann wieder im Passauer Tor, doch diesmal war auch auf der anderen Seite das Tor verschoben. Doch in der nächsten Passauer Überzahl passierte es schon wieder. Dennis Thielsch ließ gekonnt Max Englbrecht aussteigen und erzielte den zweiten Shorthander für Selb. Damit hatte der VER mit drei Specialteamstreffern das Spiel gedreht. Drei Minuten vor der zweiten Pause schaffte Passau doch noch den Anschluss. Kurioser Weise erneut durch einen Strafschuss. Andi Popp als der Gefoulte musste antreten und verkürzte noch auf 3:5.
Im Schlussabschnitt versuchte Passau wieder heranzukommen und warf alles nach vorne. Doch Selb nutzte eine einzige Überzahlsituation um durch Spielertrainer Holden wieder auf drei Treffer davonzuziehen. Trotz guter Chancen klappte an diesem Abend bei den Black Hawks nichts mehr. Der erneute Anschlusstreffer durch Martin Piecha rund drei Minuten vor dem Ende kam zu spät, auch wenn Jukka Ollila in der Schlussphase Englbrecht früh vom Eis nahm, um ihn durch einen weiteren Feldspieler zu ersetzen. Insgesamt gesehen waren die Gäste an diesem Abend mit vier Specialteamtoren die bessere Mannschaft und holten sich verdient die drei Punkte. „So ein Spiel wie heute passiert eben. Das was in den letzten Wochen gut gelaufen ist, ist heute schlecht gelaufen. Wenn du drei Penaltys bekommst und dann aber zwei Unterzahltore kassierst, dann ist es eben schlecht. Im zweiten Drittel haben wir Pech gehabt mit den zwei schnellen Gegentreffern und dann waren wir verunsichert. Normalerweise wenn alles so schlecht läuft verliert man sogar noch deutlicher. Solche Tage gibt es eben. Abhaken und nach vorne schauen.“, war dann die erste Bilanz von Coach Ollila.
Tore: 0:1 (1:16) Schiener (Thielsch, Heilman), 1:1 (10:14) Stiebinger (Rehthaler, Schmid; 5-4), 2:1 (16:47) Schön (Penalty), 2:2 (20:38) Sekera (Hendrikson), 2:3 (21:24) Waßmiller (Holden, Hendrikson; 5-4), 2:4 (27:25) Waßmiller (Sekera; 4-5), 2:5 (34:03) Thielsch (4-5), 3:5 (37:28) Popp (Penalty), 3:6 (47:23) Holden (Sekera; 5-4), 4:6 (57:08) Piecha (Schmid, Vogl; 5-4). Strafen: Passau 10, Selb 12. Zuschauer: 1463.