Dramatisches Spitzenspiel in München: EHC unterliegt Ravensburg

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Nach den überraschenden Ergebnissen vom Freitag (EHC München siegte in Peiting, Ravensburg unterlag zu Hause gegen Kempten) empfing der Oberligaaufsteiger als stolzer Tabellenführer das Team aus Oberschwaben. Auch die Kulisse war mit knapp 2000 Zuschauern diesem Ereignis angemessen. Der EHC München begann das Spiel mit viel Elan und ausgezeichneten Kombinationen und führte schnell mit 2:0 (Tore Jann und Leinsle), bevor Miklik für den Anschlusstreffer sorgte. Als Pete Brearley mit einem tollen Solo in Unterzahl auf 3:1 erhöhte (23.Minute), schien der EHC einem sicheren Sieg entgegenzugehen. Nachlässigkeiten in der Abwehr der Münchner - auch Torwart Koslow hatte man schon souveräner gesehen - kippten jedoch das Spiel: Plötzlich führten die Ravensburger durch Tore von Miklik (2) und Naumann mit 4:3. Doch die Münchner kämpften zurück, schossen drei Tore innerhalb von 10 Minuten und führten in der 56. Minute scheinbar uneinholbar mit 6:4. Zwei Tore von Kunce in der 58. und 60. Minute brachten den Gästen allerdings den mehr als glücklichen Ausgleich. Dabei kassierte der EHC das letzte Tor (25 Sekunden vor Schluss!) zum Entsetzen der Fans sogar in eigener Überzahl.

Die Verlängerung blieb ohne Treffer, sodass das Penaltyschießen entscheiden musste. Dabei zeigten sich die Ravensburger wesentlich zielsicherer als die Münchner, die keinen einzigen Schuss im Tor des Gästegoalies Quapp unterbringen konnten. 6:7 lautete der Endstand aus Sicht des EHC. Keine Schuld an der Niederlage hatte sicherlich der Unparteiische Sicorschi, der konsequent pfiff und das Spiel jederzeit im Griff hatte. Nach der massiven Schiedsrichterschelte, die in letzter Zeit von allen Seiten geübt worden war, muss dies auch einmal positiv erwähnt werden.

Wenn man nach den Gründen für die unnötige Niederlage des EHC sucht, so sind die Schwächen der "Special Teams" sicher mitentscheidend: Weder das Überzahl- (vier Minuten fünf gegen drei ohne Torerfolg) noch das Unterzahlspiel (drei Gegentore) konnten gestern überzeugen. Und das Penaltyschießen, obwohl dabei auch einiges Glück notwendig ist, scheint ebenfalls nicht die Spezialität des EHC zu sein. Trainer Eibl sprach von einem tollen Spiel für die Zuschauer: "Eishockeyherz, was willst du mehr?" Er erkannte natürlich auch die Abwehrschwächen seines Teams, wobei er genauso die Stürmer in die Pflicht nahm: "Wir waren viel zu offensiv, sind nicht schnell genug nach hinten gekommen und hatten offensichtlich Schwächen im Spiel eins gegen eins. Da müssen wir noch viel üben." Er ärgerte sich darüber, dass seine Mannschaft den Vorsprung von zwei Toren nicht über die Zeit retten konnte. Insgesamt zeigte er sich allerdings mit den vier Punkten vom Wochenende sehr zufrieden. Auf die Leistung der Ausländer angesprochen, zollte Eibl Neuzugang Pete Brearley ein Sonderlob : "Er wird spielerisch immer besser, auch wenn er im Schlussdrittel das leere Tor und damit den entscheidenden Treffer verpasst hat. Ausserdem ist er innerhalb und außerhalb der Kabine ein lustiger Typ, der für viel Stimmung sorgt." Enttäuscht ist Michael Eibl allerdings vom DEL-erfahrenen Tim Leahy, der viel zu wenig läuft und auf dem Eis das Engagement vermissen lässt: "Darüber wird zu reden sein."

So enttäuschend der doppelte Punktverlust für den EHC München auch gewesen sein mag, der Spannung in der Oberliga Südwest hat er sicher gutgetan. Mit Essen, München und Ravensburg liegen gleich drei Teams punktgleich an der Spitze. Der EHC München kann beim nächsten Heimspiel am 17.10. gegen Neuwied unter Beweis stellen, ob die Abwehrschwächen im Training abgestellt werden konnten.

Noch etwas Interessantes am Rande: Dem aufmerksamen Zuschauer fiel auf, dass beim EHC das Rotationsprinzip in Sachen Kapitän herrscht. Trainer Eibl bestätigte, dass er abwechselnd Schury, von Schilcher und Steinmann, der am Freitag endgültig sein Comeback feiern wird, die Kapitänswürde überträgt: "Alle drei sind herausragende Persönlichkeiten im Team. Warum sollte man da einen zurücksetzen? Also wird rotiert." (an)


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