Die zwei Gesichter des SC Riessersee

Wie ein Muster zieht es sich inzwischen durch alle vier Saisonspiele, die Blauen tun sich schwer, ins Spiel hineinzukommen. Die Bilanz aus diesen Spielen beläuft sich auf vier Rückstände zur ersten Pause bei insgesamt 1:8 Toren. Das Gegenstück dann die beiden anderen Drittel, insgesamt 17:1 Tore, und damit konnten alle Spiele noch gedreht werden. Nur beim EHC Klostersee musste man bis ins Penaltyschiessen gehen.
Doch vorher stand das ewig junge Derby gegen die Tölzer Löwen an. Im Gegensatz zu den Spielen am Vorwochenende geriet man hier sogar mit 0:2 in Rückstand, ehe Tim Regan eine sich eher aus dem Zufall ergebende Chance eiskalt ausnutzte und damit die Wende einleitete. Doch bis zur 50. Minute mussten die inzwischen überlegen aufspielenden Riesserseer warten, ehe George Kink den Platz, der sich aufgrund eines schlechten Wechsels der Tölzer bot, nutzen konnte und trocken einnetzte. Dieser Treffer wirkte wie ein unheimlicher Befreiungsschlag, und so verwertete Scott Bartlett fünf Minuten später eine glänzende Vorarbeit von Butzi Mayr und Kyle Doyle zur Führung. In der Schlussminute wurde es zwar nochmals eng, da die Tölzer den bis dahin glänzend haltenden Torwart Riesch zu Gunsten eines sechsten Feldspielers herausnahmen und einigen Druck erzeugen konnten. Das Tor machten dann allerdings die Gastgeber in Person von Butzi Mayr, womit die Entscheidung gefallen war.
Die Aufholjagd nach dem Zwei-Tore-Rückstand gegen Bad Tölz schien dem Team von Trainer Marcus Bleicher aber anscheinend noch nicht genug zu sein, und so „probierten“ die Blauen es in Grafing diesmal gleich mit drei Toren. 0:3 lag man nach nicht einmal zehn gespielten Minuten zurück. Nicht schuldlos an zwei dieser Gegentore und stark verunsichert zeigte sich dabei Torhüter Harti Wild, doch dies sollte sich im Laufe der Begegnung ändern. Zwei sehr starke Rettungstaten im Mitteldrittel schienen ihm offensichtlich die Sicherheit zurückgegeben zu haben und letztlich wurde er im Penaltyschiessen zum gefeierten Matchwinner.
Bis es dazu kam, musste allerdings erst noch der Rückstand aufgeholt werden. Als Initialzündung diente diesmal ein Unterzahltor. Als sich Tim Regan beherzt die Scheibe erkämpfte und die gesamte Klosterseer Abwehr überlief, konnte Kyle Doyle seinen Pass erfolgreich verwerten. Regan selbst war es dann vorbehalten, das zweite Tor zu erzielen, und damit war die Partie wieder offen. Fehlte nur noch der Ausgleich, und diesen erzielte in der 54. Minute Justin Zilla, der einen Schuss von Andreas Feuerecker vorbei an Torwart Patric Scharnagl abfälschte. Den Rest besorgten dann im Penaltyschiessen Harti Wild und Kyle Doyle, der als einziger Akteur traf.
Am kommenden Wochenende heißen die Gegner Passau und Regensburg. Nach Passau geht es zum ersten Mal für den SC Riessersee, wohingegen Regensburg in früheren Jahren schon oft Gast im heimischen OEZ war. Doch auch wenn diese Aufgaben nicht so schwierig erscheinen: Es würde sich empfehlen, die Schwäche im ersten Drittel endlich abzustellen, allerdings ohne das starke Auftreten in den anderen beiden Abschnitten zu vernachlässigen.